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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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Prinz sich weigerte, Eurem Rat zu folgen, Kasim bey. “
    Kasim nickte. „Richtet dem Kalifen aus, dass sein Sohn gerächt wird und dass ich Allah um Gnade für den Prinzen anflehe.“
    Kasim übergab Hassans wie leblosen Körper an seine Männer und saß auf. Er hob den Arm.
    „Tod dem Feind. Jeder Mann, der heute wie ein Held stirbt, hat einen Platz im Paradies.“
    Der Jubel, der seinem Ruf zu den Waffen folgte, war so laut, dass er von den kahlen Felswänden widerhallte. Mit finster entschlossener Miene führte Kasim die Janitscharen auf die Straße, die das Gebirge umrundete. Sie würden das Überraschungsmoment nicht auf ihrer Seite haben, doch die Männer hatten gesehen, wie ihr Prinz dem feigen Anschlag zum Opfer gefallen war. Der Sohn des Kalifen erfreute sich großer Beliebtheit unter den Truppen, und der Rachedurst der Kämpfer würde sicherstellen, dass sie den Sieg davontrugen.
    Kasim konnte nicht einschätzen, ob der Prinz überleben würde, doch er selbst hatte nicht die Absicht, in den Palast zurückzukehren, ehe der Aufstand der Bergstämme niedergeschlagen war.
    Harriet betreute die Kinder, als sie gerufen wurde. Angeline kam, um sie abzulösen, und richtete ihr aus, dass sie sich so schnell wie möglich zu Katrinas Gemächern begeben sollte. Mehr sagte die junge Frau nicht, doch ihrem Gesichtsausdruck konnte Harriet entnehmen, dass etwas geschehen war. Als sie durch die Korridore eilte, wurde ihr fast elend, so düster waren die Mienen der Eunuchen und Diener, an denen sie vorbeikam. Das Herz schlug ihr bis in die Kehle, und als sie Katrinas Räumlichkeiten betrat, bekam sie kaum noch Luft. Irgendetwas Dramatisches war passiert, sie wusste es, ohne zu fragen. Doktor Ali, der Arzt, und eine Traube Diener umstanden einen der Diwane und machten ihr Platz, als sie näher kam.
    Katrina trat an ihre Seite. „Der Prinz wurde verwundet. Als ich es erfuhr, veranlasste ich umgehend, dass sie ihn herbringen, und ließ nach Euch schicken. Es wäre unschicklich gewesen für Euch, ihn in seinen eigenen Gemächern zu pflegen.“
    Hassan lag da mit geschlossenen Augen. Harriet musterte die Wunden und Prellungen in seinem Gesicht; sah, dass eins seiner Beine merkwürdig abgewinkelt lag, so, als wäre es gebrochen. Man hatte seinen Kopf und seine Brust frisch verbunden, doch der reinliche weiße Leinenstoff war bereits blutgetränkt.“
    „Wenigstens lebt er“, murmelte Doktor Ali. „Sein Atem geht flach, doch er konnte sprechen … und er fragte nach Euch, Harriet hanim .“
    Harriet beugte sich über den Prinzen und berührte seine Stirn. Sie war kühl. Aber er musste fürchterliche Schmerzen haben, nach den zahlreichen schweren Verletzungen zu urteilen. Während sie ihn noch musterte, hoben sich seine Lider, und er lächelte sie an.
    „Ich habe den Sturm angeführt, aber der Feind löste eine Gerölllawine aus und blockierte den Pass …“ Er gab einen erstickten Laut von sich, und auf seinen Lippen erschien plötzlich Blut. „Sagt meinem Vater, dass es nicht Kasims Schuld war. Er warnte mich wegen des Passes … wollte, dass wir den längeren Weg nehmen … Ich habe nicht auf ihn gehört.“
    „Ja, Hassan …“ Tränen liefen Harriet über die Wangen, tropften auf sein Gesicht. „Ich werde es ihm ausrichten.“
    „Ich habe mir immer gewünscht, dass mein Vater sieht, dass ich ebenso stark und ebenso mutig bin, wie Kasim …“ Ein schmerzlicher Seufzer entrang sich Hassans Lippen.
    Harriet strich ihm über die Stirn und wandte sich zu dem Arzt um. „Er leidet solche Qualen …“ Ali schüttelte bedauernd den Kopf. „Könnt Ihr denn gar nichts tun?“, fragte sie verzweifelt.
    „Ich kann ihm etwas gegen die Schmerzen geben, aber das wird er nicht zulassen.“ Der alte Arzt zuckte mit den Schultern. „Er will mit seinem Vater sprechen.“
    Harriet straffte sich. „Hat man nach dem Kalifen geschickt?“
    „Seine Hoheit war beim Gebet, und niemand wagte es, ihn dabei zu stören.“
    „Er muss umgehend informiert werden.“ Harriet sah Katrina an. „Ihr müsst es ihm sagen. Er soll unverzüglich herkommen.“
    „Khalid schätzt es gar nicht, wenn er beim Beten unterbrochen wird.“
    Harriet wandte sich um. „Wo finde ich ihn? Ich gehe selbst.“
    Hassan schien eine Art Krampfanfall zu haben, und der Miene des Arztes war zu entnehmen, dass es sich um etwas Ernstes handelte. Harriet drehte sich zu dem Prinzen um und legte ihm die Hand auf die mit einem Mal heiße Stirn. Er stöhnte auf und

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