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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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denn mich könnte er leicht lenken – und wer sollte ihn aufhalten?“
    „Ich.“ Die Frauen drehten sich zu dem Mann um, der gesprochen hatte. „Kasim!“, rief Harriet erleichtert aus und wollte zu ihm laufen, doch ein Blick auf seine Miene genügte, um sie abrupt innehalten zu lassen. Kalter Zorn stand in seinen Gesichtszügen, seine Augen blickten düster. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Seit wann wusstet Ihr, dass Euer Bruder Verrat an Khalids Sohn plante?“, fragte er streng.
    Katrina wurde blass. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, und sie verkrampfte die Hände.
    „Ich wusste gar nichts. Er sagte … Ich erzählte Harriet, dass er … ich sollte Khalid davon überzeugen, meinen Sohn zum Erben zu machen, doch ich weigerte mich. Ich … ich hatte Angst vor ihm, aber als Harriet kam, ging er und kam seitdem nicht wieder.“
    „Ihr wusstet von der Verschwörung und fandet es nicht vonnöten, mir Mitteilung davon zu machen?“
    Kasim musterte Harriet mit einem Blick, der so kalt war, dass sie fröstelte. „Es gab nichts mitzuteilen“, erwiderte sie, doch noch, während sie sprach, erinnerte sie sich daran, dass sie Jamail bei der ersten und einzigen Begegnung als äußerst bedrohlich empfunden hatte.
    „Hättet Ihr mich eingeweiht, Harriet, oder auch Ihr, Katrina, wäre die heutige Tragödie abgewendet worden.“ Er sah zwischen den beiden Frauen hin und her. „Wir haben die Aufständischen besiegt, doch ihr Anführer konnte fliehen. Wir wussten nicht, nach wem wir suchen sollten, aber nun ist klar, wo wir den Mann finden können, der Prinz Hassan umbrachte. Er wird gefangen genommen und seiner gerechten Strafe zugeführt werden.“ Kasim maß Katrina mit einem verächtlichen Blick. „Ihr habt Euren Gatten hintergangen, madame … Und was Euch angeht, Harriet, so werde ich mich später mit Euch befassen. Einstweilen ist es Euch untersagt, Eure Räumlichkeiten zu verlassen und Euch gegenseitig zu besuchen. Bis diese Angelegenheit geklärt ist, sind sämtliche Vergünstigungen ausgesetzt.“
    „Kasim“, wandte Harriet ein. „Katrina ist meine Freundin. Sie hat sich nichts dabei gedacht …“
    „Tut, wie Euch geheißen, Harriet.“ In Kasims Augen blitzte es zornig auf, als er sie in scharfem Ton unterbrach. „Begebt Euch in Eure Gemächer und rührt Euch nicht von der Stelle, bis Ihr gerufen werdet.“
    Stolz hob Harriet das Kinn. Sie trat zu Katrina und nahm sie in den Arm. „Keine Angst, meine Liebe. Ich weiß, dass Ihr Euch nichts habt zuschulden kommen lassen.“ Sie warf Kasim einen tadelnden Blick zu, wandte sich um und ging ohne jede Hast aus dem Raum.
    Kasim sah ihr nach. Hassans Tod bereitete ihm Höllenqualen, gleichwohl konnte er Katrina nicht die Schuld an dem geben, was geschehen war. Sie hatte keine Macht über ihren Bruder, und der Prinz war nicht schuldlos an seinem Schicksal. Hätte er auf Kasim gehört, wäre er nicht in die Falle geraten.
    Harriet hielt die Tränen zurück. Sie würde nicht weinen. Den Mann, den sie liebte, schien es nicht mehr zu geben. Ein kalter unbarmherziger Fremder war an seine Stelle getreten.
    „Du bist ein guter Befehlshaber, und ich schulde dir viel.“ Der Kalif wies einladend auf den Diwan gegenüber seinem, und Kasim neigte dankend den Kopf und nahm Platz. „Ich weiß, dass Hassan sich über deinen Rat hinweggesetzt hat und den Angriff unbedingt vom Pass aus einleiten wollte“, fuhr Khalid müde fort. „Dich trifft keinerlei Schuld, und ich spreche dich von jedem Vorwurf frei. Ich hätte meinem Sohn verbieten sollen, die Truppen zu begleiten, auch wenn es eine Schmach für ihn gewesen wäre. Aber er hatte das Gefühl, sich beweisen zu müssen, und ich konnte ihn nicht in alle Ewigkeit davon abhalten.“
    „Sein Tod schmerzt mich nicht weniger, als er Euch schmerzt, Hoheit“, erwiderte Kasim. „Es ist ein entsetzlicher Verlust.“
    Ein Muskel zuckte an Khalids Kinn, als er das Thema mit einer Handbewegung abtat. „Ich habe viele Söhne, die meisten mit den Nebenfrauen im Harem, aber keinen, den ich so liebe wie Hassan, und keinen, den ich als geeignet erachte, mein Erbe zu sein. Abdullah zum Beispiel ist ein guter, frommer Sohn, aber er ist erst sechzehn, und ich glaube, er möchte lieber eine religiöse Laufbahn einschlagen.“ Khalid seufzte. „Hassan war es, den ich mir zum Nachfolger wünschte.“
    „Er war der Sohn, den Ihr mit Anna, Eurer ersten Frau, hattet.“ Kasim sah nachdenklich drein. „Es gab noch ein zweites Kind …

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