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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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einen Sohn, der als Säugling entführt wurde, nicht wahr? Ihr spracht kürzlich von ihm, und auch Hassan erwähnte ihn einmal. Ich habe den Eindruck, dass Ihr immer noch um ihn trauert.“
    „Es war meine Schuld, dass er entführt wurde. Ich bestand darauf, ihn zu einem Verwandtenbesuch mitzunehmen, und dort raubte man uns den Kleinen. Anna hat mir den Verlust des Kindes nie verziehen, und ich mache mir bis heute Vorwürfe.“
    „Habt Ihr nach ihm suchen lassen?“
    „Die Suchtrupps kehrten Monat für Monat erfolglos zurück. Er war spurlos verschwunden.“ Khalid verengte die Augen. „Warum fragst du?“
    „Ich wollte nicht davon anfangen, ehe ich nicht mehr Informationen hatte. Einer der Gefangenen, die wir machten, bot an, mir den Aufenthaltsort Eures verschleppten Sohnes zu nennen, wenn wir ihn am Leben ließen. Der Mann schwor, der Knabe sei an einen Sklavenhändler verkauft worden.“
    Khalid setzte sich ruckartig auf, seine vom Kummer trüben Augen waren mit einem Mal wach und aufmerksam. „Wenn er das wirklich weiß, verschone ich ihn.“
    „Es gibt da einen Jungen, den ich bei einer Auktion erwarb – derselben Auktion, bei der ich Harriet und ihre Cousine ersteigerte. Anfangs war ich nicht sicher, obwohl mir die Ähnlichkeit auffiel. Trotzdem zögerte ich …“
    „Dachtest du, Hassan würde einen weiteren Rivalen in ihm sehen?“
    Kasim zuckte die Schultern. „Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass der Junge Euer Sohn ist. Am besten bildet Ihr Euch selbst ein Urteil.“
    „Lasst ihn herbringen. Ich möchte ihn sehen.“
    Kasim neigte den Kopf und erhob sich. Er ging zur Tür und gab dem Eunuchen, der draußen auf ihn wartete, eine Anweisung. Dann kehrte er zu Khalid zurück.
    „Da ist noch etwas, das ich mit Euch besprechen muss, Hoheit. Es geht um den Anführer der Rebellen.“
    „Sagtest du nicht, er sei euch entkommen?“
    „Das ist richtig. Aber es könnte sein, dass ich weiß, wo er zu finden ist.“
    „Dann finde ihn und töte ihn.“
    Kasim zögerte. „Wer immer er sein mag?“
    „Und wenn er mein Sohn oder mein Neffe wäre. Er soll sterben.“ Khalid klang aufgewühlt.
    „Dann werde ich Euren Befehl ausführen, Hoheit.“
    „Ich werde dich sobald als möglich als alleinigen Regenten einsetzen“, kündigte Khalid an. „Morgen finden die offiziellen Trauerfeierlichkeiten für den Prinzen statt, und danach ziehe ich mich von den Staatsgeschäften zurück und lege die Geschicke der Provinz in deine Hände. Wenn du Rat brauchst …“ Er verstummte, als die Tür aufging und ein Junge hereinkam.
    „Ihr habt nach mir geschickt, Herr?“ Yuri blickte unbehaglich von dem Mann, von dem er wusste, dass er der Kalif war, zu Kasim. „Habe ich Euer Missfallen erregt?“
    „Nein, Yuri, im Gegenteil.“ Kasim lächelte beruhigend. „Komm her, damit der Kalif dich ansehen kann.“
    Einen bangen Ausdruck im Gesicht, tat der Knabe, wie ihm geheißen. Khalid streckte die Hand aus und winkte ihn näher. „Lass mich dich ansehen, Junge.“
    Yuri trat zu ihm. Der Kalif lehnte sich vor, ergriff ihn beim Arm und musterte sein Gesicht. Er starrte das Kind minutenlang an, dann sah er zu Kasim. Tränen liefen ihm über die Wangen.
    „Er ist Annas Sohn“, sagte er mit heiserer Stimme. „Und Hassans Bruder.“
    Yuris Blick flog zu Kasim. „Ich verstehe nicht, Herr … Ich bin der Sohn einer Sklavin.“
    „Nein, Yuri. Diese Frau war nicht deine Mutter“, klärte Kasim ihn auf. „Männer eines Bergstammes raubten dich deinen richtigen Eltern, als du ein Säugling warst. Sie hatten vor, dich zu töten, doch eine Sklavin versteckte dich und gab dich als ihr Kind aus. Dann wurde sie an einen anderen Gebieter verkauft und nach Algier gebracht, wo man euch beide erneut zum Verkauf anbot. Deine Mutter versteigerte man, doch der Käufer wollte dich nicht. Darum nahm die Frau des Sklavenhändlers dich bei sich auf. Ich hatte von Anfang an einen Verdacht, wer du wirklich bist, doch erst seit Kurzem bin ich wirklich sicher. Du bist der verlorene Sohn des Kalifen – und er wird dir sagen, wie es nun mit dir weitergeht.“
    „Komm, setz dich zu mir, mein Junge“, sagte Khalid sanft. „Ab jetzt sehen wir uns jeden Tag, aber du wirst auch Lehrer haben, die dich in allem unterrichten, was du wissen musst, um eines Tages mein Nachfolger werden zu können. Wenn du alt genug bist und die nötige Reife besitzt, wird Kasim dich zum Kalifen ernennen. Bis dahin übernimmt er die Regierungsgeschäfte, und du

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