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Gekauftes Spiel

Gekauftes Spiel

Titel: Gekauftes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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die Minen.«
    »Was?«
    Mario wendete den Jeep. Trotz
des geringen Wendekreises musste er zweimal zurücksetzen. Das beanspruchte
seine Aufmerksamkeit. Dann, als sie um die Kurve fuhren, berichtete er. Sein
Blick war voraus gerichtet. Er sah Rücklichter. Pitcher hatte den Jaguar
genommen, oder? Doch! Als sie bei Wilson vorbeifuhren, stand dort noch der
Volvo.
    Roberto knurrte raubtierhaft.
Sein Sohn hatte alles erzählt. »Wer sind diese Engländer?«
    »Keine Ahnung, Vater.«
    »Pitcher und... Stan?«
    »Ja. Pitcher ist ein Nachname,
Stan ein Vorname.«
    »250 000 — nur um etwas gegen
dich in der Hand zu haben.«
    »Mir ist übel bei dem Gedanken.
Was haben die gegen mich? Ich habe doch niemandem was getan. Vater, ich bin
niemandem auf die Zehen getreten. Ich kenne diese Leute nicht.«
    Roberto nickte. »Wilson ist nur
ein mieser Erpresser. Der hat ein Geschäft gewittert. Aber wer sind die an dem?
Und dieser stiernackige Kerl hat gesagt, er würde vielleicht ein Stadion in die
Luft jagen?«
    Mario bestätigte. »Vielleicht
sind das professionelle Terroristen.«
    »Wozu brauchten sie dann die
Leiche des Mädchens?! Nein, Mario! Terroristen im politischen Sinne sind das
nicht.«
    »Was denn dann?«
    Sie holten langsam auf. Der
Jaguar war jetzt etwa 100 Meter vor ihnen. Pitcher hielt sich an die
Geschwindigkeitsbegrenzung. Auf der Schlaglochpiste waren nur 60 km/h erlaubt.
    Der Jaguar rollte nach
Lamia-Balsano, der flächenmäßig größten Gemeinde am See. Pitcher fuhr
hangwärts, folgte einer Nebenstraße ins nobelste Viertel und bog schließlich in
die Einfahrt zu einem großen Grundstück. In der Villa am Hang waren die Fenster
erleuchtet.
    Mario hielt, schaltete Motor
und Licht aus.
    Roberto zischte durch die
Zähne.
    Durchs geöffnete Seitenfenster
hörten sie, wie Pitcher die Wagentür schloss. Dieses Grundstück war nur knapp
1000 Meter von der Clausen-Villa entfernt.
    Roberto schlug aufs
Armaturenbrett. »Jetzt weiß ich, wer das ist. Kenne ihn. Jedenfalls vom
Hörensagen.«
    »Bei mir klingelt nichts. Ich
überreiße längst nicht mehr, wer sich hier angekauft hat.«
    »Die Villa gehört schon lange
einem Engländer. Klar, der hieß Pitcher. Jetzt erinnere ich mich an den Namen.
Aber ich meine, der Mann ist tot. Dann ist der Bullige wahrscheinlich sein
Sohn. Und Erbe. Der Alte war wirklich steinreich. Irgendwas mit Immobilien. In
ganz Europa. Daran hat sich vermutlich nichts geändert. Für Pitcher junior
spielt also Geld keine Rolle. Wenn ich mich richtig erinnere, war der Alte ein
Fußballfanatiker.«
    »Ist es das?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Pitcher junior ist demnach wie
der Alte oder noch schlimmer.«
    »Wie das so ist, Mario, mit den
Söhnen, die von klein auf vom goldenen Tellerchen essen. Verwöhnt, verzärtelt,
versaut. Sie brauchen für nichts mehr zu kämpfen, weil schon alles da ist. Sie
denken, sie könnten sich alles erlauben. Und dann suchen sie sich ihren Weg.
Viele werden exzentrisch (überspannt ).Wollen sich selbst und der Umwelt
beweisen, was in ihnen steckt. Setzen sich ein für Ideen, die reiner
Schwachsinn sind. Der Fußballfanatiker, der die Kontrolle verliert, wird zum
Hooligan.«
    Mario hatte das Lenkrad gepackt
und hielt sich daran fest.
    »Wir alle wissen, wie weit das
geht«, fuhr Roberto fest. »Randale, Vandalismus, sechsstelliger Sachschaden
nach einem Topspiel, Verletzte, Schwerverletzte, Tote.«
    Mit leiser Stimme sagte Mario:
»Jonathan Fender wird zurzeit von irgendwelchen Wahnsinnigen bedroht. Sie
behaupten, er hätte sich für Spiele in der Champions League kaufen lassen.
Dabei geht’s besonders um unsere Spiele gegen den FC Smogmoor.«
    »Das ist der Zusammenhang«,
sagte Roberto bitter. »Und du kannst deine Knie darauf wetten, dass dieser
Pitcher ein Smogmoor-Fan ist. Aber einer von der gefährlichen Sorte, ein
Hooligan. Der wünscht allen Avantis die Pest an den Hals. Vielleicht ist er’s,
der Fender bedroht. Und du passt jetzt wunderbar in sein Konzept. Was er von
Wilson kriegt, ist ein Geschenk des Himmels. Dafür zahlt er gern eine
Viertelmillion — aus der Portokasse.«

14. Hilfe
vom Uradel?
     
    Es ging auf Mitternacht zu, als
die Jungs ins Ferienhaus zurückkehrten. Karl und Klößchen waren hundemüde. Auch
Tim bewegte sich langsamer als sonst und schob sein Mountainbike gähnend
hinters Haus. Alle Drahtesel waren mitgereist, drei in den Fahrradständern auf
dem Autodach festgezurrt, zwei angeschnallt ans Heck des großen Van.
    Im Ferienhaus brannte

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