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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Justin, und seine Augen fielen wieder zu.
    Von da an versuchte Grant nicht mehr aufzustehen. Giraud hatte die Befragung auf den Besuch bei Jordan und die Möglichkeit b e schränkt , daß Justin etwas mit Aris Verschwinden zu tun hatte. Justin zu versichern, daß man ihm keine Fragen mehr stellen würde, wäre gefährlich gewesen. Die Möglichkeit bestand durchaus. Ihn zum Sprechen zu ermuntern, wenn sie wahrscheinlich auf Band aufgezeichnet wurden - war sehr gefährlich, angesichts der Medikamente, die man ihm verabreicht hatte.
    »Was denkst du über die junge Ari?« hatte Giraud gefragt.
    Ünd in einem Zustand, in dem all seine Schwellen abgesenkt waren, hatte Justin geantwortet: »Sie tut mir leid.«
    In der Kabine mit der Glaswand bewegte sich etwas. Grant blickte auf, sah Denys Nye in Gesellschaft der Wachen in dem Raum und sah sie ein paar Worte wechseln, bevor die Wachen die Tür in die Erholungszelle aufschlossen, um Denys einzulassen.
    Grant empfing Denys mit einem strengen Blick, schloß seine Arme um Justin und beugte sich nah an sein Ohr. »Justin. Ser Denys ist hier. Keine Angst, ich halt dich fest, ich geh nicht weg.«
    Justin hörte ihn. Er öffnete die Augen.
    Denys ging für einen so großen Mann sehr leise. Er kam näher und hielt inne, beugte sich nah zu ihm und sprach ganz sanft. »Sie haben Ari gefunden. Es geht ihr gut.«
    Justins Brust hob sich, als er nach Luft schnappte. »Stimmt das?« fragte er. »Grant, sagt er die Wahrheit?«
    Grant warf Denys einen haßerfüllten Blick zu, einem runden, besorgten Gesicht, und ein Teil seiner Wut verflog. »Könnte sein, glaube ich.« Er schloß seine Arme enger um Justin, damit er seine Anwesenheit spürte.
    »Es stimmt«, versicherte Denys und lehnte sich noch näher heran, ließ nicht einen Hauch Unruhe in seine Stimme dringen. »Justin, es tut mir unheimlich leid. Wirklich. Wir werden das wiedergutmachen.«
    Justins Herz hämmerte unter Grants Hand. »Ganz ruhig«, sagte er, und sein eigenes Herz raste, während er Denys' Worten einen Sinn abzugewinnen versuchte. Und dann, weil er nie zuvor in seinem Leben eine derartige unverfälschte Wut empfunden hatte. »Wie wollen Sie das machen, Ser?« fragte er Denys beherrscht, sehr beherrscht. »Das Kind ist in Sicherheit. Was ist mit dem Rest von Reseunes Ressourcen? Sie sind Idioten, Ser. Sie haben einen Geist aufs Spiel gesetzt, dessen Grenzen Sie nicht einmal kennen, Sie haben ihn sein ganzes Leben schikaniert, und Sie behandeln ihn, als sei er an allem schuld, was je in Reseune schiefgegangen ist - obwohl er nie, niemals in seinem ganzen Leben - einem anderen Menschen Schaden zugefügt hat, obwohl Yanni Schwartz Ihnen berichten könnte, daß man ihn von der Echtzeit-Arbeit befreit hat, weil er es nicht ertragen konnte, andere leiden zu sehen. Wo bleibt Reseunes unübertroffene psychologische Sachkenntnis, wenn niemand sieht, daß er nicht in der Lage ist, jemandem Schaden zuzufügen, nicht einmal den Leuten, die ihm das Leben zur Hölle machen?«
    »Grant«, murmelte Justin. »Grant...«
    Denys' Brauen wölbten sich. »Nein«, sagte er in gedämpftem Ton. »Ich weiß, ich weiß, daß es mir leid tut, ist zu wenig, und es kommt viel zu spät. Grant hat ganz recht: Du gehst jetzt nach Hause, du gehst heim. Bitte. Glaube mir. Wir haben Ari gefunden. Sie ist in der Klinik, sie hat einen Sturz erlitten, aber es ist alles in Ordnung. Sie ist allein weggelaufen, hat sich selbst verkleidet - es war ein Kinderstreich, absolut nichts, womit du etwas zu tun hattest, das wissen wir. Ich werde nicht hier bleiben, ich weiß, daß ich hier nichts zu schaffen habe, aber ich hatte das Gefühl, ich müßte euch sagen, daß es Ari gut geht. Ich dachte mir, ihr würdet das wissen wollen, weil ihr wirklich nicht wollt, daß ihr etwas zustößt, und weiß Gott, ihr habt danach etwas Rücksicht verdient. Das meine ich ernst. Ich werde das irgendwie wiedergutmachen, das verspreche ich. Ich habe der Sicherheit zuliebe zuviel weiterlaufen lassen, und das wird nicht wieder passieren. Das verspreche ich auch.« Er legte eine Hand auf Grants Schulter. »Grant, es kommen ein paar Docs her. Sie werden ihn durch den Tunnel bringen, hinüber in euren Wohnbereich, sie werden ihn nach Hause bringen, wenn er das will. Er kann sich auch hier ausruhen, bis er sich erholt hat. Was immer er will.«
    »Nach Hause«, sagte Grant. »Richtig, Justin? Möchtest du jetzt nach Hause?«
    Justin nickte schwach. »Ich will nach Hause.«
    Er bemühte

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