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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sie einer Meinung waren.
    Florian stand danach etwas lockerer da, und war unheimlich froh, daß er Sera Carnath nicht weh tun mußte. Sie wirkte nicht wie ein Feind.
    Nachdem Amy sich wieder gefaßt und zu schlucken aufgehört hatte, redete sie sehr ruhig, sehr leise und hörte sich überhaupt nicht dumm an. Catlin verstellte sich ihr gegenüber nicht mehr, hockte sich hin, als die Sera es sagte, und stützte ihre Arme auf die Knie. Florian tat dasselbe.
    »Wir sollten niemandem zeigen, daß wir Freunde sind«, bat Sera Carnath. »Die anderen Kinder würden mir nicht trauen. Sie haben Angst.«
    Als habe sie selbst keine Angst gehabt.
    »Wir werden sie uns nacheinander vornehmen«, sagte die Sera.
     
    XII
     
    »Mach die Tür zu!« sagte Yanni; Justin schloß sie, trat näher und trug den Stuhl vor Yannis Schreibtisch.
    Diesmal ging's nicht um sein Problem. Sondern um Yannis. Um das Projekt. Es war in diesen Papieren auf dem Schreibtisch enthalten, in den Berichten und Tests, die er diesmal nicht durch den Bürocomputer hatte laufen lassen, um sie zu prüfen, sondern durch einen Transportablen mit Festspeicher.
    Er hatte seine Besprechung nicht unterzeichnet. Yanni wußte, von wem sie stammte. Das reichte.
    »Ich hab's gelesen«, bemerkte Yanni. »Was sagt Grant übrigens dazu?«
    Justin biß sich auf die Lippe und überlegte, mit den Achseln zu zucken und nichts dazu zu sagen: Yanni brachte immer noch seine Nerven zum Vibrieren; aber das war idiotisch, sagte er sich. Eine alte Geschichte, seine blanken Nerven. »Wir haben uns drüber unterhalten. Grant protestiert, weil sich die Sache um einen ZIV dreht - aber er meint, der Mann höre sich nicht so an, als ob er sonderlich gut damit zurecht käme.«
    »Wir hängen sechs Monate hinter diesen Daten her«, erklärte Yanni. »Wir haben seit weiteren anderthalb Monaten von keinem Schiff aus dieser Richtung einen Anruf erhalten, seit dem 29. ist nichts mehr von dort gekommen. Jane hat sich um Rubin Sorgen gemacht. Wenn unser ZIV-Personal sich von Ollie ferngehalten hat, wird er versucht haben, daran zu arbeiten, da bin ich mir sicher, aber er ist ein Azi, und er geht gerade durch die Hölle. Dazu kommt noch, daß meine Tochter sich einmischt verdammt, sie ist die Expertin, sie kennt die Psyche eines ZIV doch wohl besser als Ollie, oder?«
    »Kein Kommentar.«
    »Kein Kommentar. Verdammt, ich kann dir sagen, was sie in den letzten paar Monaten getan haben. Meine Tochter und Julia Strassen. Ich habe nie gewollt, daß die beiden zusammenarbeiten. Deshalb haben sie einen harmlosen Job bekommen ... im Wohnbereich natürlich. Mit Rubin. Jane ist dort rübergeflogen, hat einen Blick auf die Daten des Wohnbereichs geworfen und sich bei der ersten Personalversammlung mit meiner Tochter zusammengetan. Ich glaube, das hat zu Janes Herzschlag beigetragen, wenn du mich fragst...«
    Justin spürte ein Kribbeln im Bauch - Yannis widerspenstige Tochter, die auf einen Posten hinausgeschickt worden war, den sie nie gewollt hatte... und wahrscheinlich geglaubt  hatte, es würde ihr eine Beförderung einbringen, wenn sie gemeinsam mit Johanna Morley die Reseunespace- Laboratorien und die Verwaltung aufbaute; und dann Yannis alte Widersacherin und Gelegenheitsgeliebte Strassen die Unerschütterliche, die plötzlich als Administratorin über sie und ihren Vater eingesetzt worden war; Justin drehte sich bei diesem Gedanken der Magen um, und er vermutete, daß es Yanni genauso ging.
    Verdammt, die Administration ist verrückt.
    Einfach verrückt.
    »Ich habe Strassen vertraut«, sagte er ruhig, weil Yanni ihm Zeit für eine Anmerkung ließ.
    »O ja, verdammt richtig, ich habe Strassen vertraut. Jenna ist vielleicht eine gute Flügel-Aufseherin, aber es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn sie ihr Leben in den Griff bekommen hat, und sie ist eine Plage für alle Alphas, wenn sie gereizt wird. Deshalb ist Jane gestorben. Das bedeutet, daß jemand die Dinge am Laufen halten muß. Jenna hört auf ihr Personal, in Ordnung. Aber Rubins Mutter ist ein kompliziertes Problem. Eine echte Aufputscherin, als Rubin seinen Sonderstatus erhielt, ein echtes Hemmnis, als Rubin die Labors und etwas Macht für sich bekam. Rubins psychologische Probleme - nun ja, du hast die Liste erhalten: Depressionen wegen seiner Gesundheit, die Beziehung zu seiner Mutter - all das. Rubin tat so, als ginge es ihm gut. Glücklich wie ein Fisch im Wasser. Während seine Mutter dem Sender Interviews geben wollte, bis Jenna sie zu

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