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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ein Raubtier tolerieren - noch nicht. Die Erdökologie ist ein sehr verschachteltes System‹, sagte sie immer, ›und vielleicht sind Menschen ohne Einfluß ihrer alten Partner keine Menschen.‹ Aber sie war sich darin nicht sicher. Doch sie hat eine Menge versucht. Deshalb überrascht es mich auch nicht, daß du dir ein Pferd wünschst. Sie wünschte sich bestimmt eins, auch wenn sie zu alt war, um zu versuchen, auf einem zu reiten - Gott sei Dank. - Stört es dich, wenn ich über sie rede?«
    »Nein.« Sie zuckte die Achseln. »Es ist bloß - komisch. Das ist alles.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Aber sie war eine bemerkenswerte Frau. Bist du fertig? Wir können jetzt zurückgehen.«
     
    XI
     
    Florian tat sein Bestes. Catlin auch.
    Er hatte sogar Ser Denys gefragt, ob sie die Sera irgendwie enttäuschten, oder ob sie etwas tun sollten, damit es ihr besser ginge, und Ser Denys hatte ihm auf die Schulter geklopft und nein gesagt, sie machten ihre Sache sehr gut, wenn ein ZIV Schwierigkeiten habe, könnten eben keine Bänder helfen, nur Menschen. Wenn er und Catlin sich stark genug zeigten, um die Belastung durch Seras Kummer hinzunehmen, ohne ihre Hilfe zu benötigen, war es das beste, was sie tun konnten, denn das hätten auch ZIVs für sie getan. »Achtet darauf, daß ihr selber keinen Schaden nehmt«, hatte Ser Denys erklärt. »Es wäre noch schlimmer für sie, wenn auch euch etwas Unangenehmes zustößt. Paßt auf euch so gut auf wie auf sie. Versteht ihr?«
    Florian verstand. Er berichtete es Catlin, weil sie darin übereingekommen waren, daß er fragen sollte, weil sie einfach nicht so gut mit ZIVs zurechtkam.
    »Wir machen es richtig«, hatte er ihr gesagt. »Der Sera geht's gut. Wir tun, was wir tun sollen. Ser Denys ist zufrieden mit uns.«
    »Ich nicht«, erwiderte Catlin, was ihre Gefühle zusammenfaßte. Catlin litt mehr als er, vermutete er, weil sie wütend darüber war, daß die Sera litt, und sich nicht darüber klarwurde, wer verantwortlich war, oder ob die Leute genug taten, um der Sera zu helfen.
    Sie waren beide erleichtert gewesen, als die Sera gesagt hatte, sie habe eine Idee und eine Aufgabe für sie. Und als die Sera mit dem Unterricht weitermachte und alles allmählich wieder in die Normalität zurückkehrte, nahmen auch sie unten in der Stadt wieder am Unterricht teil, wie Ser Denys angeraten und die Sera bestätigt hatte. »Holt mich nach dem Unterricht ab«, hatte sie gesagt.
    Das taten sie auch.
    Und die Sera ging mit ihnen hinaus zum Fischteich, fütterte die Fische und sagte: »Wir müssen bis zu einem regnerischen Tag warten. Das wird nächsten Donnerstag sein. Ich habe nachgesehen.«
    Nämlich auf den Tabellen, auf denen stand, wann die Wettermacher versuchen würden, es regnen zu lassen. Normalerweise waren die Tabellen verläßlich, wenn es um einen Zeitraum von ein paar Tagen ging. Und die Sera erklärte ihnen, was sie zu tun hatten.
    Catlin stellte das zufrieden. Es war eine Operation, und zwar eine richtige.
    Florian hoffte nur, daß die Sera sich nicht in Schwierigkeiten bringen würde.
    Vom Unterricht freizubekommen, war einfach: Die Sera schickte nur eine Mitteilung an die Grünen Baracken, in der stand, daß sie nicht kommen konnten.
    Dann versuchten sie einen Weg zum C-Tunnel zu finden, der nicht durch den Flur des Hauptwohnbereichs führte, also einen durch die Wartungskorridore. Das war auch einfach.
    Die Sera erklärte ihnen, was sie wollte, und sie bereiteten gemeinsam die Operation vor, einschließlich einiger Abwandlungen; aber diejenige, die sie durchführen wollten, hatte sich die Sera selbst ausgedacht, denn sie meinte, es würde funktionieren, sei am einfachsten, und sie könne mit dem Ärger fertigwerden, wenn es schiefginge.
    Catlin würde ihnen also den Rücken decken, und Florian der eigentliche Akteur sein, weil die Sera sagte, niemand würde einem Azi mißtrauen, und Catlin meinte, er könne besser reden.
    Wie erwartet brach der Sturm aus, die Studenten hielten sich an den Zeitplan, den die Sera Dr. Edwards Massenbuch entnommen hatte, und die Sera flüsterte: »Die letzten beiden, links«, als die Ordentlichen Studenten aus ihren Klassen drüben im Ausbildungsflügel zurückkamen, geradewegs durch den Tunnel, gleich an der Stelle vorbei, wo sie im Seitentunnel warteten, der zum Wartungstunnel der Luftsysteme führte. Es war ein guter Platz für sie: dunkel im Eingang und laut durch die Ventilatoren.
    Florian ließ sie Vorbeigehen, so wie die Sera es

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