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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gebrauchen. Reseune macht die Verteidigung allmählich nervös. Wir müssen unsere Schritte sorgfältig erwägen. Ich kann dir verraten, mein Junge, daß die Administration dich sehr genau beobachtet. Du hast dich tadellos verhalten. Wenn ihr beiden - du und Jordan - die nächsten paar Jahre durchsteht, haben wir gute Aussichten, eine sehr viel bessere Situation zu erreichen. Aber wenn uns die jetzige Situation aus den Händen gleitet, wenn irgend etwas - irgend etwas - mit Ari schiefgeht, würde ich auf nichts mehr wetten. Für keinen von uns.«
    »Verdammt, macht sich denn keiner um das Kind Gedanken?«
    »Wir natürlich. Diese Frage kannst du dir wohl selbst beantworten. Im Augenblick steckt Reseune finanziell tief im Dreck, und die Verteidigung hält uns am Leben. Was geschieht mit ihr - wenn die Verteidigung sich des Ganzen annimmt, wenn das Projekt am Ende - vom Verteidigungsstatt vom Wissenschaftsamt betreut wird? Was wird mit uns allen geschehen? Welche Richtung wird die Union als Ganzes danach einschlagen? Es wird sich einiges verändern, soviel ist sicher. Es wird ein Ungleichgewicht eintreten - angesichts des ganzen Systems von Prioritäten, auf das wir uns gestützt haben. Ich bin kein Politiker. Ich hasse Politik. Aber, verdammt, mein Sohn, ich sehe vor uns schon den Abgrund.«
    »Ich sehe ihn ganz deutlich. Aber er liegt nicht vor uns, Yanni. Ich lebe in ihm. Genau wie Jordan.«
    Yanni sagte einen Moment lang nichts. Dann: »Paß gut auf dich auf, mein Junge. Du und Grant - seid unbedingt vorsichtig.«
    »Versuchst du mir etwas zu sagen? Werde deutlicher.«
    »Ich sagte gerade nur, daß wir etwas verloren haben, dessen Verlust wir uns nicht leisten können. Wir. Jeder, verdammt. Viele Dinge sind so empfindlich. Ich fühle mich so, als habe ich ein Kind verloren.«
    Yannis Kinn bebte. Für einen Moment lag alles offen vor ihm, und Justin spürte es bis tief in sein Inneres. Dann:
    »Verschwinde!« sagte Yanni in seinem gewohnten Ton. »Ich habe noch zu arbeiten.«
     
    XIII
     
    Oben trat Ari mit Onkel Denys aus dem Lift in den großen Flur zum Flügel Eins, und es war nicht die Art von Flur, die sie erwartet hatte. Der Boden war poliert, und auf halbem Wege zur Sicherheitstür, die den Flur abschloß, befand sich eine Tür wie in einem Wohnbereich.
    »Ich möchte dir etwas zeigen«, hatte Onkel Denys gesagt.
    »Ist es eine Überraschung?« hatte Ari gefragt, weil Denys ihr nie etwas nach vorheriger Ankündigung gezeigt hatte; und er war bis zur Dämmerung in seinem Büro mit einem Notfall beschäftigt gewesen, bis Ari geradezu froh darüber war, daß Nelly immer noch bei ihnen war: Seely war auch unterwegs.
    »Eine Art Überraschung«, hatte Onkel Denys erwidert.
    Sie hatte vorher nicht gewußt, daß es hier oben überhaupt Apartments gab.
    Sie ging mit Denys zur Tür und rechnete damit, daß er den Automatischen Haushälter anklingelte.
    »Wo ist deine Schlüsselkarte?« fragte er statt dessen, als sei er ein Kind, das ein anderes neckte, damit es nachsah, ob die Karte irgendwo verlorengegangen sei. Aber er scherzte nicht. Er bat sie, die Karte zu nehmen und zu benutzen.
    Sie nahm sie ab und steckte sie in den Schlüsselschlitz.
    Die Tür öffnete sich, das Licht ging an, und der Haushälter sagte: »Seit der letzten Benutzung dieser Karte ist das Apartment siebenundzwanzig Mal betreten worden. Soll ich es ausdrucken?«
    »Sag ihm, er soll's sichern«, sagte Onkel Denys.
    Sie blickte in ein wunderschönes Apartment mit hellem Steinfußboden, großen Möbeln und Platz, mehr Platz als in Mamas Apartment, mehr Platz als bei Onkel Denys, es war riesig; und von einem zum anderen Moment fügte sie Seit der letzten Benutzung dieser Karte, siebenundzwanzig und die Tatsache zusammen, daß es ihre Karte war.
    Ihre. Ariane Emorys.
    »Das war das Apartment deiner Vorgängerin«, erklärte Denys und ging mit ihr hinein, während der Haushälter zu einer Wiederholung seines Spruchs ansetzte. »Sag ihm, er soll's sichern.«
    »Du kannst es sichern, Haushälter.«
    »Stimmenprofil weicht ab.«
    »Sichere es«, wiederholte Denys.
    »Schieben Sie Ihre Karte in die Konsole ein.«
    Er tat es, mit seiner Karte. Und der Haushälter sicherte es. Das rote Licht ging aus. »Man muß mit einigen Systemen hier sehr vorsichtig sein«, bemerkte Onkel Denys. »Ari hat gegen Eindringlinge Vorkehrungen getroffen. Es hat dem Sicherheitsdienst einige Mühe gekostet, den Automatischen Haushälter neu einzustellen.« Er ging weiter

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