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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Spiel war, weil das, was sie machten, nie ein Spiel war, darin hatte Catlin von Anfang an recht gehabt.
     
    IX
     
    Florian humpelte noch etwas, aber es ging ihm schon wieder ganz gut, als er mit Catlin und Amy und den anderen Kindern in die Scheune kam. Ari beobachtete ihn, bemerkte das Lächeln, das sein Gesicht aufhellte, als er die Stute und das Füllen erblickte - zwei Füllen sogar. Eins mit heller Mähne und Schwanz, das Ari gehörte; das andere schwarz - die Tochter des Hengstes.
    »Schaut sie euch an!« rief Florian. Und dachte nicht mehr daran, daß er humpelte; er kam näher, klopfte der Stute auf die Schulter und legte die Arme um ihren Hals. Was die Kinder unheimlich beeindruckte. Bis auf Catlin natürlich, die wußte, daß er keine Angst vor Pferden hatte.
    Die Stute hatte es Aris Ansicht nach verdient. Sie kümmerte sich um zwei Jungtiere, das eine, das sie zur Welt gebracht hatte, und das andere, das ihre genetische Schwester war, was die Stute natürlich nicht verstehen konnte, es sei denn, sie sei einfach großzügig und kümmerte sich gern um beide.
    »Sie ist so groß«, sagte Amy.
    Sie hatten auch vor den Füllen ein wenig Angst. Es war das erste Mal, daß sie Tieren so nah kamen, und sie fürchteten immer noch, sie könnten umgestoßen werden - was nicht ganz unbegründet war, denn sie hatten die Neigung, sich zu verteilen und zu nah zu gehen und sich gegenseitig und den Pferden im Weg zu stehen, wenn die Pferde scheuten. Selbst Catlin, die zurückwich und die Hände hinter dem Rücken verhakte, steif und Azi-gemäß, als 'Stasi fast mit ihr zusammenstieß. Maddy kreischte, weil sie von den Hinterhufen der Stute um ein Haar einen Tritt abbekam, und Ari barg bloß das Gesicht in die Hände und blickte wieder auf, als sich die Pferde in der ganzen großen Scheune verteilt hatten und die Kinder ein wenig idiotisch. dreinblickten.
    »Ihr müßt euch etwas langsamer bewegen«, sagte Andy hinter ihnen. »Sie wollen euch nicht treten. Aber ihr riecht komisch für sie.«
    Die Kinder sahen Andy an, als glaubten sie, er machte einen Spaß oder sie seien gerade beleidigt worden.
    »Komm«, sagte Ari zu Florian. »Schauen wir mal, ob wir sie einfangen können.«
    »Warten Sie, Sera, ich schaff's allein«, erwiderte Florian und folgte ihr.
    Es war ein seltsames Gefühl, schließlich wieder ins Freie zu gehen und so zu tun, als seien sie großteils Freunde von Amy, von der jeder wußte, daß sie Aris Freundin war, und die, wie Ari annahm, weniger als alle anderen damit rechnen mußte, zu verschwinden, weil ihre Mama mit Onkel Denys und Onkel Giraud befreundet war. Sie glaubte zwar nicht, daß dergleichen noch einmal passieren würde, aber die Kinder machten sich Sorgen; und deshalb hatte sie sich mit Amy dies hier überlegt - eben weil die Kinder sich immer noch Sorgen machten.
    Aber, erklärte sie ihnen, sie konnten zusammen irgendwo hingehen, sich zum Beispiel die neuen Jungtiere ansehen, ohne daß jemand auf die Tatsache aufmerksam wurde, daß sie Freunde hatte, so wie sie für andere Leute Sachen kaufen konnte, ohne Onkel Giraud wissen zu lassen, daß sie sich nicht nur auf Parties sahen. Andy bewegte sich nicht in den Kreisen des Hauses, und deshalb würde er nichts von dem verraten, was er sah, ebensowenig wie die Azis in der Scheune. Deshalb fühlten sie sich sicherer.
    Florian fing die Stute ohne Schwierigkeiten ein. Er brachte sie zurück, und die Füllen kamen von allein mit. Das beeindruckte die Kinder auch.
    Es war seltsam, wie die Kinder jetzt auch Florian und Catlin ansahen, seit Florian etwas steif und mitgenommen zurückgekehrt war, und sie hatte die beiden erzählen lassen, was unten bei der Übung passiert war - es war ganz gut, es ihnen zu erzählen, hatte sie Florian und Catlin erklärt, weil sie ZIVs waren und im Haus wohnten, mit Ausnahme von Sam, aber Sam war in Ordnung. Deshalb fing Florian zu erzählen an, aber als er an die Stelle kam, als er durch die Flur ging, wußte er nicht mehr weiter, und Catlin mußte den Rest erzählen, auch über die Klinik und all das.
    Es geschah zum ersten Mal, daß einer von beiden mehr als ein paar Sätze an die Kinder richtete, und es war schon etwas wert, Catlin zum Erzählen einer Geschichte zu bringen; aber wenn Catlin einmal warm wurde, wußte sie genug blutvolle Geschichten zu erzählen, um sie alle in die Flucht zu schlagen, und ganz plötzlich schienen die Kinder zu merken, daß es Florian und Catlin wirklich gab. Daß es eine Menge Dinge gab.

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