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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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manipuliert und ein Gefühl dafür bekommen, wie sie sich bewegten, und sie wußten in keinem Moment, was sie tat. Willst du wissen, was sie gesagt hat?«
    »Was?«
    »Sie meinte, sie seien alle so zart und im allgemeinen leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie hätte jeden von ihnen mit einem Stoß mit dem Ellbogen erledigen können.«
    Onkel Denys schnaubte in seinen Orangensaft.
     
    XI
     
    Noch mehr Schüsse. Sie ließen ihre Periode beginnen. Sie schwor, zu Dr. Ivanov zu gehen. Spät abends an seine Tür zu klopfen und - zack! - ein Andenken von Florian.
    Wahrscheinlich hatte er genug von ihrem Blut, um fast allen Leuten in Novgorod Blut zu übertragen.
    »Ich glaube, ich brauche einen anderen Arzt«, sagte sie zu Onkel Denys.
    »Warum?« fragte er über seinen Berichten am Eßtisch, den einzigen Ort, wo sie ihn sah - beim Frühstück und beim Abendessen.
    »Weil ich's satt habe, mit Nadeln gestochen zu werden. Bald habe ich nicht mehr genug Blut.«
    »Liebling, es ist eine Studie. Sie begann mit deiner Geburt, und sie ist sehr wichtig. Du mußt dich einfach damit abfinden. Mir ist es egal, welchen Arzt du hast; aber du würdest Petros' Gefühle verletzen. Du weißt, daß er dich sehr mag.«
    »Erst lächelt er nett, und gleich danach verpaßt er mir etwas, von dem ich kotzen könnte.«
    »Du mußt aufpassen, Liebling, weißt du, deine Stimme verrät, was mit deinen Zyklen los ist. Das ist doch etwas, das nicht jeder wissen soll, oder?«
    »Ich weiß nicht, warum nicht! Ich weiß nicht, warum's nicht in den Nachrichten gebracht wird! Warum gebt ihr den Nachrichtendiensten nicht die Bänder aus meinem Schlafzimmer? Ich wette, ich kann ihnen einige aufregende Sachen zeigen, wenn ich mich anstrenge. Ich glaube, den Technikern vom Sicherheitsdienst würd's gefallen!«,
    »Wer hat gesagt, daß wir Bänder aufnehmen? Es ist ein Sicherheitssystem.«
    »Florian und Catlin sind vom Sicherheitsdienst, oder nicht?«
    Onkel Denys legte seine Berichte hin, plötzlich ernst.
    Ebenso wie sie, auch wenn sie nicht vorgehabt hatte, es zur Sprache zu bringen. Bis sie einige andere Dinge herausfanden. Aber er war aus dem Gleichgewicht gebracht: Sie hatte ihren Einstieg; sie konnte ihn damit erwischen.
    Gut so.
    »Liebling, in Ordnung - ja. Es gibt Bänder. Sie verschwinden im Archiv, und niemand kommt an sie ran. Sie sind bloß eine historische Aufzeichnung.«
    »Darüber, wie ich meine Periode bekomme.«
    »Ari, Liebling, nun werde nicht unanständig.«
    »Ich finde das unanständig! Ich finde, es ist eine verdammt unanständige Sache, mir sowas anzutun! Ich will, daß das System abgestellt wird, Onkel Denys! Ich will es raus haben, ich will, daß diese Bänder vernichtet werden, ich will, daß Florian und Catlin die ganze Einheit rausreißen, aus dem Kontrollbrett.«
    »Mein Gott, sie sind wirklich aufmerksam, was?«
    »Verdammt richtig, das sind sie!«
    »Ari, Liebling, fluche nicht. Dafür bist du noch nicht alt genug.«
    »Ich will diese Einheit raus haben! Ich will sie raus! Ich will, daß diese Bänder verbrannt werden! Ich will nach oben in mein Apartment ziehen und es von Florian und Catlin durchsuchen lassen, und ich will Zugang zu allen Kontrollbrettern in den vielen geheimen kleinen Zimmern des Sicherheitsdienstes !«
    »Ari, Liebling, beruhige dich. Ich werde dafür sorgen, daß sie's ausschalten.«
    »Zum Teufel! Ihr werdet die Platine einfach irgendwo anders anbringen, wo ihr meint, daß Florian und Catlin sie nicht finden können.«
    »Nun, das wäre dein Problem, nicht? Du mußt mir schon glauben.«
    »Nein, tu ich nicht, weil ich weiß, daß diese Einheit in Betrieb ist.«
    »Woher?«
    »Das werde ich dir nicht sagen. Frag Seely. Ich bin sicher, er kann dir das erklären.«
    »Ari, Liebling, wahrscheinlich hast du selbst schon gemerkt, daß heute dein Temperament mit dir durchgeht. Und ich habe wirklich keine Lust, mich mit dir zu unterhalten, wenn du so aufgebracht bist. Ich mag dich sehr, aber es gefällt niemandem, eine wohlerzogene Zwölfjährige wie einen Frontsoldaten fluchen zu hören, und niemandem gefällt es, als Lügner bezeichnet zu werden - was du selbst schon in aller Öffentlichkeit gesagt hast. Deshalb meine ich, du solltest  nicht mehr so brüllen und vernünftig darüber reden, oder sollen wir sagen, daß ich sicher bin, Seely ist Florian noch ein bißchen voraus? - Wenn's mir darauf ankäme, die Überwachung gegen deinen Willen fortzusetzen. Ich respektiere, daß du kein kleines Mädchen

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