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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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in ihre Zimmer, um zu studieren. So war es immer gewesen, nur hatte sie jetzt ihr eigenes Büro und die beiden ihre eigenen Computer-Terminals und über den Automatischen Haushälter Zugriff ins Haussystem.
    Sie ging in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Setzte sich aufs Bett und wünschte, sie hätte die Finger von dem Schrank gelassen, und wußte, daß sie in Schwierigkeiten war.
    In ernsten Schwierigkeiten. Denn sie war zwar imstande, sich selbst etwas zu verbieten, wenn sie einen Grund dafür sah... aber es wurde immer schwieriger, einen vernünftigen Grund zu finden, warum sie nicht tun sollte, was sie wollte, denn wenn sie es sich versagte, wurde sie wütend, und wenn sie wütend wurde, war dieses Gefühl da.
    Sie setzte sich an den Computer und las die Daten aus der Basis Eins... nervtötend lange Listen der alltäglichen Aufzeichnungen über die Haushaltsführung, die Ari senior hinterlassen hatte, so wie sie selbst sie gegenwärtig produzierten. Schließlich verlor Ari die Geduld und überflog sie nur noch. Wen kümmerte es schon, ob Ari senior am 28. September Tomaten bestellt hatte?
    Sie dachte an die Bandbibliothek und überlegte, ob sie mit einem der Bänder mit den Empfehlungen beginnen sollte. Und kam schließlich zu dem Schluß, das sei wohl das Richtige.
    »Sera«, klang Florians Stimme über den Automatischen Haushälter. »Entschuldigen Sie. Ich schreibe gerade die Liste. Möchten Sie etwas von der Verwaltung bestellen?«
    War das denn zu fassen.
    »Schick sie einfach ab.« Ein Gedanke schoß ihr durch den Kopf, heiß und verlockend, und sehr gefährlich. Dann sagte sie bedacht, wobei sie wußte, wie dumm es war: »Und komme gleich mal her. In mein Büro.«
    »Ja, Sera.«
    Dumm, sagte sie sich. Und grausam. Verdammt, es ist gemein, das zu tun. Denk dir etwas anderes aus. Gib ihm einen Auftrag.
    Sie dachte an Ollie. So wie sie den ganzen Nachmittag an Ollie gedacht hatte. Ollie mit Mama. Ollie, als er und Mama jung ausgesehen hatten. Mama hatte nie allein sein müssen... wenn Ollie da war. Und Ollie war immer gern für sie da.
    »Sera?« sagte Florians echte Stimme von der Tür.
    »Ausschalten«, befahl sie Basis Eins, drehte ihren Stuhl herum und stand auf. »Komm rein, Florian! Was macht Catlin?«
    »Sie studiert. Wir müssen uns noch mit einer Dienstanweisung beschäftigen. Ein ziemlich einfaches Band. Ah... brauchen Sie vielleicht etwas zum Abendessen? Soll ich Catlin holen?«
    »Nein. Es geht schon. Ist es etwas sehr Dringendes?«
    »Nein.«
    »Selbst wenn ihr euch verspätet? Selbst wenn ihr nicht dazu kommt?«
    »Nein, Sera. Wann wir können, sagten sie. Ich glaube, es wäre egal. Was kann ich denn für Sie tun?«
    »Ich möchte, daß du einen Moment mit in mein Zimmer kommst«, antwortete sie, nahm ihn an der Hand und führte ihn durch den Flur in ihr Schlafzimmer.
    Als sie drin waren, warf sie die Tür hinter sich zu und schloß ab.
    Er sah die Tür und Ari besorgt an. »Gibt es irgendwelchen Ärger, Sera?«
    »Ich weiß nicht.« Sie legte ihre Hände auf seine Schultern. Vorsichtig. Er zuckte, und seine Hände bewegten sich, die Andeutung einer Abwehrreaktion, auch wenn er wußte, daß sie's doch tun würde. Es war ihm unangenehm, berührt zu werden. So hatte er auch schon einmal auf Maddy reagiert. »Darf ich das? Macht dir das etwas aus?«
    »Nein, Sera. Ich habe nichts dagegen.« Er war immer noch verwirrt. Sein Atem ging schneller und tiefer, als sie ihre Hände an seinen Seiten hinuntergleiten ließ und sich nach hinten arbeitete und wieder nach vorn. Vielleicht glaubte er, es sei eine Art Test. Vielleicht begriff er auch. Noch ein Zucken, als sie seine Brust berührte.
    Sie wußte es besser. Das war das Furchtbare daran. Sie schämte sich vor sich selbst. Sie hatte Angst um Catlin und um ihn, aber nichts davon zählte im Moment.
    Sie faßte seine Schultern etwas fester, wie ein Freund. »Florian. Weißt du, was Sex ist?«
    Er nickte. Einmal und nachdrücklich.
    »Wenn du es mit mir machen würdest, würde das Catlin weh tun?«
    Ein Kopfschütteln. Ein tiefer Atemzug. »Nicht, wenn Sie sagen, es sei in Ordnung.«
    »Und würde es dich verletzen?«
    Noch ein Kopfschütteln. »Nein, Sera.«
    »Bist du sicher?«
    Ein heftiges Nicken. Noch ein Durchatmen. »Ja, Sera.« Und noch mal. »Darf ich Catlin Bescheid sagen?«
    »Jetzt?«
    »Wenn's eine Weile dauert. Sie wird sich Sorgen machen. Ich glaube, ich sollte es ihr sagen.«
    Das war fair. Alles war mit Komplikationen verbunden. »Gut«,

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