Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
gewesen, und um alles, was er hat, mußte er kämpfen, und dann kommt irgendein Kind daher und will alles, was er gemacht hat - und ausgerechnet ich bin diejenige, die ihn in Schwierigkeiten bringt... Das ist meine Schuld, das weiß ich, aber ich brauche seine Sachen. Sie sind wichtig. Aber ich kann ihm nicht sagen, warum, und ich kann ihm auch nicht sagen, was ich will. Deshalb verhält er sich einfach wie ein Azi zu mir. Anders kann ich's nicht beschreiben - nur sehr kühl und sehr ordentlich.
    Meistens arbeitet er in seinem Büro. Er sagt, er will Zeugen dabeihaben, wenn er in meiner Nähe ist. Die Warricks hatten schon genug Ärger, meint er.
    Er gibt mir wirklich etwas zu tun, denn er sagt, daß ich nicht schlecht bin und die Rahmenarbeit erledigen kann. Und dann habe ich ihn manchmal, denn wenn ich wirklich mein Bestes gebe und besonders, wenn ich etwas einbringe, das von vorn bis hinten richtig ist, vergißt er seine Wut für einige Sekunden, wird lockerer, und etwas strahlt von ihm aus (nun gut, genauer kann ich's nicht beschreiben).  Aber er beginnt sich für das zu interessieren, was wir tun, das Eis schmilzt ein wenig, und er ist ganz in Ordnung zu mir. Etwa zwei oder drei Minuten lang, bis er sich erinnert, daß alles, was er mir beibringt, ihm verlorengeht und mir zuwächst. Und ich glaube, er denkt, ich raube ihm alles. Und ich wünschte, ich könnte ihm begreiflich machen, daß ich ihm helfen möchte.
    Denn das möchte ich wirklich. Es tut weh, wenn er kalt zu mir ist. Wenn er zufrieden ist, ist das so angenehm.
    Schlimm genug, wenn ich ihm nichts von mir geben kann, aber dafür brauche ich ihm nichts zu nehmen, was ihm gehört. Und er ist mir sehr ähnlich. Alle haben in seinem Leben herumgepfuscht.
    Wenn ich irgend etwas finden könnte, irgend etwas von Ari senior, was ihm nützlich wäre, vielleicht wäre es dann fair. Denn ich weiß soviel, aber ich weiß nicht genug, damit all das überhaupt etwas wert ist. Und vielleicht gebe ich mich mit etwas zufrieden, das ich für einen wirklichen kleinen Frieden halte, denn das wäre ihm sehr viel wert.
    Denn, na klar, er ist klug. Ich weiß das, denn wenn er mir seine Gründe für etwas nennt, das er tut, hat er einige Schwierigkeiten, weil er einige dieser Dinge eben nur weiß. Er sagte einmal, ich zwänge ihn dazu, seine Konzepte zu strukturieren. Er meinte, das sei gut. Denn wir können miteinander reden, manchmal schaltet Grant sich ein, und einmal, an dem besten Tag, an dem wir je miteinander gearbeitet haben, gingen wir alle zum Essen und redeten die ganze Zeit über ZIV- und Azi-Logik, bis ich in der Nacht nicht mehr schlafen konnte, weil es mir immer noch durch den Kopf ging. Es war einer der schönsten Tage, an die ich mich erinnern kann. Und sie waren genauso glücklich wie ich. Aber danach schlief es irgendwie ein, und alles kehrte zum Normalzustand zurück, die Dinge stellten sich uns in den Weg, und Justin war wieder so niedergeschlagen, wie er's manchmal ist, und es war vorbei. Einfach so.
    An einem dieser Tage werde ich ihn aber erwischen. Ich werde beide erwischen. Und vielleicht wär's das.
    Vielleicht sollte ich alles durchgehen, was ich über diese Modell-Sache vorgelegt bekommen habe, vielleicht wird's nicht funktionieren, denn wenn es funktioniert, schätze ich, hätte früher schon jemand daran gedacht...
    Nein, verdammt, Ari, Justin sagte, das sollte ich mir nie einreden.
    Breche keine Überlegung ab, sagt er, bevor du nicht weißt, wohin sie führt.
    Wenn ich mit etwas Realem arbeiten könnte ...
    Was würde er machen - wütend werden, weil ich dann dem näherkommen würde, woran er arbeitet, und er etwas dagegen hat?
    Oder wütend werden, weil er will, daß es allein seine Idee ist?
    Vielleicht.
    Aber vielleicht würde er warm mit mir werden, und es könnte die ganze Zeit so sein, wie es manchmal ist. Das ist mein Wunsch. Denn so viel Schlimmes ist passiert. Und ich möchte das ändern

2. KAPITEL
----
I
     
    Es gab neue Bänder. Maddy hatte sie gebracht, denn sie erledigte immer die Bestellungen für solche Dinge, weil ihre Mutter nichts dagegen hatte, und Onkel Denys sagte, daß es ein Skandal wäre, wenn es auf ihre Rechnung ginge: was Maddy sich vielleicht gedacht hatte, schließlich war sie nicht ganz dumm, aber es machte ihr Spaß, an Intrigen beteiligt zu sein, und manchmal machte sie es wirklich sehr gut.
    Das war also ein Punkt auf Maddys Seite. Diese Art von Gefallen war etwas, das Maddy für eine Erpressung benutzen

Weitere Kostenlose Bücher