Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
redete sie. Deshalb konnte sie bei ihren Designs um die regellosen Eingänge einen Dreck geben. Sie alle laufen zu einem einzigen Wert zusammen: Das Fließen muß die zentralen Sets immer wieder neu ausrichten. Das versuchte Justin mir zu erklären: Das Fließen stellt Funktionen neu ein.
    Die auf Gehenna identifizieren sich mit ihrer Welt. Das ist der Kern dessen, was Ari mit diesem Design gemacht hat. Und kein Flux-Denken kann dagegen etwas ausrichten.
    Aber wohin führt das?
    Verdammt! Ich wünschte, ich könnte das Justin sagen ...
    Erkläre, was das ist: die Welt. Da steckt das Virusprogramm. Gott! Es könnte eins sein, wenn man diese semantische Mutation steuern könnte.
    Ein Jammer, daß unser Input aus Worten statt aus Zahlen besteht. Ein Input in ein von Hormonen im Fließen gehaltenes System.
    Justin sagt das.
    Justin sagt auch, daß die Semantik immer das Problem ist: Je konkreter ein Wert ist, den man mit den Sets verbindet, um so vorteilhafter weicht das Design von den Computern ab - aber das ist nicht alles. Die Verbindung muß etwas sein, das nicht im Fließen ist - meint Justin...
    Nein! Nicht etwas Nicht-Fließendes. Etwas langsam Fließendes. Ein Fließen, das relativ oder proportional dem restlichen Fließen in den Sets ist - wie ein Gelenkstück, alles kann sich bewegen, ohne seine Struktur zu verändern. Lediglich die Entfernung entlang einer Achse ändert sich...
    Nein. Nicht einmal das. Wenn das Fließen über das Makro-Set einen Zeitverzug beliebiger Art aufweist, verstärkt man das Fließen in den Mikro-Sets in jedem System. Aber wenn man diesen Einfluß in einer beliebigen Art einer symbolischen Matrix herausarbeiten könnte - dann könnte man den numerischen Wert zurückerhalten. Oder nicht?
    Trägt das nicht etwas zum Problem der Feldgröße bei? Würde das nicht wie eine Bremse wirken, wenn man die internen Veränderungsraten in den Sets steuern könnte; und dann...
    Nein, verdammt, dann ist die betreffende Welt so lange in Ordnung, bis andere Menschen einwandern; und die ersten regellosen Inputs eintreffen und auf jemanden hindeuten, der nicht dieselben Werte teilt...
    Emigration - nach Gehenna...
    Das könnte die Definition des Wortes Welt verändern... oder nicht?
    Verdammt, ich wünschte, ich könnte Justin über diese Dinge befragen. Vielleicht weiß ich etwas. Auch wenn ich erst sechzehn bin. Ich weiß Dinge, die ich niemandem sagen kann. Vor allem Justin nicht. Und sie könnten sich als ungeheuer gefährlich heraussteilen.
    Aber Gehenna steht unter Quarantäne. Der Planet ist sicher - vorläufig. Ich habe Zeit. Hoffe ich.
    Justin nimmt mir übel, was ich unternommen habe, um ihn zu meinem Lehrer zu machen. Ich weiß es. Er sieht mich oft finster an. Manchmal scheint Grant sich über die Situation Sorgen zu machen. Grant ist auch böse auf mich. Wie nicht anders zu erwarten. Auch wenn beide versuchen, nett zu sein. Nicht bloß nett. Sie sind höflich. Beide. Sie sind nur beunruhigt. Justin ist jedesmal eingesperrt worden, wenn ich Ärger hatte. Es sind viele Dinge passiert, die überhaupt nicht fair waren. Ich weiß, warum sie's getan haben. Genauso wie ich weiß, warum mir meine Onkel so etwas angetan haben. Aber zu ihm waren sie nie fair.
    Deshalb habe ich keinen Grund, ihm seine Wut vorzuwerfen. Er hält sie ziemlich unter Kontrolle: Davor habe ich Respekt. Ich habe selbst jemanden, dem ich nie verzeihen werde. Nicht richtig. Er weiß, daß die Sache mit seinem Vater und all das nicht meine Schuld ist. Er weiß, daß ich nicht lüge, wenn ich sage, daß er und Grant seinen Vater besuchen können, wenn dieser politische Hickhack  sich geklärt hat, und ich werde ihm auf jede mir mögliche Weise helfen.
    Aber das mit seinem Vater tut ihm immer noch weh. Mama war weit weg auf Fargone, und ich habe danach nicht einmal mehr von ihr gehört, aber sie befand sich eben außerhalb meiner Reichweite, und nach einiger Zeit tat es nicht mehr so furchtbar weh. Sein Vater ist auf Cyteen, und sie können miteinander reden, aber das ist auch schlimm, denn man muß immer daran denken, wie nah das ist. Und jetzt können sie sich nicht einmal telephonisch unterhalten, und er macht sich Sorgen um seinen Vater. Ich weiß das.
    Dann gehe ich auch noch zu ihm und sage ihm, er soll mir seine Forschungen überlassen, an denen er mit seinem Vater gearbeitet hat und von denen er sich erhofft, sie könnten seinem Vater helfen - so etwas habe ich getan. Sein ganzes Leben lang sind Menschen grausam zu ihm

Weitere Kostenlose Bücher