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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ich denke, Onkel Denys? Das könnte auch auf das Personal hier in Reseune zutreffen. Und ich werde bestimmt nicht zulassen, daß ein Wildfremder an meinen Leuten herumpfuscht.«
    »Ari, das ist zwar halbwegs vernünftig, aber du mischst dich da in eine Situation ein, mit der du nicht klarkommen kannst.«
    »Doch, das kann ich durchaus, Onkel Denys. Ich will in dieser Sache nicht vernünftig sein. Ich will, daß Grant ohne Schwierigkeiten zurückkommt. Florian wird zum Flugplatz gehen und ihn hier heraufbringen, und ich werde mit ihm reden, ich selbst, mit Tranquilizern. Wenn ich herausfinde, daß ein anderer das schon gemacht hat, werde ich ganz schön wütend sein. Es ist mir egal, ob Jordan etwas damit zu tun hat oder Reseunes Sicherheitsdienst, ganz gleich wer, ich werde mich trotzdem mächtig aufregen.«
    »Ari...«
    »Ich sag's dir nur, Onkel Denys. Ich weiß, daß dir das nicht gefällt. Und ich will mich nicht mit dir streiten. Betrachte es aus meiner Sicht. Du kommst allmählich in die Jahre, du könntest einen Herzschlag erleiden - und was würde dann aus mir werden, wenn ich nicht die Kontrolle über meinen eigenen Flügel habe? Ich müßte mich dann einfach auf die Leute verlassen, ohne zu wissen, was vor sich geht. Und in diese Lage möchte ich nicht kommen, Onkel Denys.«
    »Wir müssen uns darüber unterhalten.«
    »Meinetwegen. Nur sollst du mir dafür versprechen, daß du dem Sicherheitsdienst verbietest, Grant anzufassen, selbst wenn du glaubst, daß Jordan etwas mit ihm gemacht hat. Ich kann dir sagen, wie Justin dazu steht: Wenn Jordan etwas dergleichen tun würde, wäre Justin außer sich. Und das würde bedeuten, er wäre, was das angeht, auf meiner Seite. Es gibt doch dieses alte Sprichwort über das Wasser, das trübe gemacht wird, kennst du es? Ich bin allmählich alt genug, daß ich mir nicht mehr von den Vorstellungen anderer Leute, was gut für mich sei, das Wasser trüben lasse, in dem ich für den Rest meines Lebens schwimmen muß, Onkel Denys. Genau darauf läuft es hinaus.«
    »Ich habe Verständnis für deine Empfindungen, Ari, aber du solltest besser deine Daten sammeln, bevor du dich in eine Operation einmischst, nicht danach.«
    »Wir können uns so lange darüber unterhalten, wie du willst, und du gibst mir Ratschläge, die, wie ich weiß, des Zuhörens wert sind. Aber vorbei ist vorbei. Jetzt werde ich nicht zulassen, daß jemand an ihnen herummurkst. Sie gehören zu meinem Flügel, und ich habe Versprechen gemacht, die ich einhalten werde. Wenn du etwas anderes machst, bringst du mich bei meinem eigenen Personal in Mißkredit, und das werde ich nicht zulassen, Onkel Denys. Das verspreche ich dir.«
    Am anderen Ende entstand langes Schweigen. »Hast du mit Justin über die Möglichkeit gesprochen, daß an Grant herumgepfuscht worden ist?«
    »Davor hat er Angst. Er ist derjenige, der mich darauf angesprochen hat. Er ist bereit, mir in dieser Hinsicht zu vertrauen, nicht dem Reseuner Sicherheitsdienst, so seltsam das auch erscheinen mag - aber nach dem, was er mir sagt, ist der Sicherheitsdienst Reseunes wohl nicht besonders umgänglich. Er hat mir glaubhaft versichert, daß Grant sauber war, als er Reseune verlassen hat, Onkel Denys. Er hat's mir unter Einwirkung einer Tiefensonde gesagt, und ich bin mir dessen ziemlich sicher. Also werden wir's herausfinden, wenn Grant zurückkommt, nicht? Ich bin froh, dir ein Transkript dieses Gesprächs leihen zu können.«
    Wieder langes Schweigen. »Das ist sehr freundlich von dir. Verdammt, Ari, Justin ist von seinen Ärzten gewarnt worden, er hat große Probleme, und es ist mir egal, ob er glaubt, das wäre besser. Du bist erst siebzehn Jahre alt...«
    »Achtzehn in zwei Monaten; so wie es die Basis Eins rechnet sogar schon zwanzig. Und verdammt gut, mein Onkel, verdammt gut... wozu ist deine ganze Arbeit sonst gut, willst du mir diese Frage beantworten, Onkel Denys? Ich nehme schon seit über fünf Jahren an Florian und Catlin Eingriffe vor, deshalb ist es doch wohl ziemlich unwahrscheinlich, daß ich mich hier vertue, oder?«
    »Ich sag dir eins, Ari: Du hast doch das Band gesehen, das Ari aufgenommen hat, deshalb müßtest du doch wissen, daß du es mit einem Mann zu tun hast, der nur eine Handbreit vom Wahnsinn entfernt ist, was dich angeht, und du willst an ihm Eingriffe vornehmen? Wir reden über einen sechsunddreißig Jahre alten Mann, der sich sein halbes Leben lang mit diesem Problem herumgeschlagen hat, und du möchtest dich da

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