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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Justin an - angesichts der Situation im Haus, angesichts einer allgemein unsicheren Lage im Sicherheitsdienst, nun da sein Leiter tot war. Ich will kein Panikmacher sein, hatte Ari in einer Mitteilung gesagt, die sie im Automatischen Haushälter hinterlassen hatte, aber mir wäre sehr viel wohler, wenn du und Grant in den nächsten Tagen nirgendwo hingingt, wo ihr nicht unbedingt hingehen müßt arbeitet zu Hause, wenn's geht. Ich werde viel zu tun haben ; ich kann nicht auf alles achten; und der Sicherheitsdienst ist völlig durcheinander - dort läuft ein kleiner Machtkampf. Hast du etwas dagegen? Ihr könnt durchaus die Gottesdienste besuchen. Aber bleibt in der Nähe anderer Leute.
    Ich werde deinen Rat befolgen, hatte er ihr geantwortet. Danke dir. Ich weiß, daß du im Moment viel im Auge behalten mußt. Ich glaube nicht, daß unsere Anwesenheit bei den Gottesdiensten sinnvoll oder seinen Freunden willkommen wäre; aber wenn es irgendwelche Kleinigkeiten gibt, um die Grant und ich uns im Flügel kümmern können, helfen wir natürlich gern.
    Ari hatte sie um nichts gebeten, sie mehr oder weniger vergessen, vermutete Justin, was kein Wunder war bei dem Druck, unter dem sie stand. Die Nachrichten waren voller Spekulationen über Denys' Gesundheit, über die politischen Konsequenzen, wenn Reseune den Sitz im Rat aufgab, den seit der Gründung Leute aus Reseune innegehabt hatten - ob die Zentristen einen fähigen Kandidaten im Wissenschaftsamt plazieren konnten, oder ob der Minister und nun Stellvertretende Rat Lynch die persönlichen Qualifikationen hatte, die Partei so zu führen, wie es Giraud getan hatte.
    »Mit Denys' Gesundheit ist alles in Ordnung«, warf Grant ein, als die beiden sich im Wohnzimmer die Nachrichten ansahen.
    »Ich weiß nicht, was er vorhat«, sagte Justin. Und verließ sich dann auf Aris Versprechen, daß sie nicht überwacht wurden. »Aber daß er Giraud verloren hat, ist ein schwerer Schlag für ihn. Ich glaube, das ist das erste Mal, daß Denys mir leid tut.«
    »Sie arbeiten an diesem PR«, erwiderte Grant; dann: »Denys brauchte Aris Unterstützung, ist das nicht furchtbar ironisch?«
    »Wie alt war er doch gleich - um die hundertzwanzig Jahre, stimmt's? Und das Gewicht, das er mit sich rumschleppt, ist für seine Gesundheit auch nicht förderlich. Er kann von Glück reden, wenn er noch zehn, fünfzehn Jahre lebt. Also braucht er wohl Aris Zustimmung, nicht?«
    »Es wird nicht funktionieren«, meinte Grant.
    Justin sah ihn an, wie er - sie hatten hier und da ein paar rote und blaue Kissen gefunden - in einem Nest in der Ecke des Sofas saß. Sein rotes Haar stand in Kontrast zu den Bezügen.
    »Denys muß das Muster entwerfen«, sagte Grant, »die Grundlagen für ihn schaffen, sonst gibt es keine Hoffnung für Giraud. Davon bin ich überzeugt. Yanni hat vielleicht noch ihren Vater in seinen letzten Lebensjahren gekannt, aber er ist viel zu jung, um für Giraud zu tun, was Jane Strassen getan hat - ganz zu schweigen davon, wie sie ihn behandelt haben...«
    »Er schuldet ihnen verdammt wenig, das steht fest.«
    »Und es besteht immer die Frage, was in diesen Notizen, die die junge Ari von ihrer Vorgängerin bekommen hat, enthalten  ist und was nicht. Ich glaube, Ari weiß viel, was sie nicht in Form von Notizen festhält. Sie ist, vermute ich, sehr vorsichtig mit dem gewesen, was sie ihren Vormündern anvertraut.«
    »Manchmal sagte Ari, nicht alles sei nötig gewesen.«
    »Aber was immer tatsächlich nötig ist, darauf kann nicht verzichtet werden. Und Denys kann's nicht wissen. Er ist nicht in der Position, das wissen zu können, das ist meine Vermutung. Und sie beläßt es dabei.«
    »Dieser Rubin-Junge wird Chemiker, stimmt's?«
    »Ein guter Student, aber seine Testergebnisse sind nicht spektakulär.«
    »Noch nicht.«
    Grant vollführte eine abschätzige Geste. »Keine Stella Rubin. Niemand, der ihm sagt, wann er atmen muß. Können wir davon ausgehen, daß ein ZIV auf überhaupt nichts verzichten kann? Du hast sie gewarnt, ihm nicht zuviel aufzubürden - aber das Projekt benutzt ihn immer noch zur Kontrolle. Bürdet Ari die ganze Last auf; laßt Rubin seine Freiheit; schaut euch an, was notwendig ist... Ich wette mit dir um alles, was du willst, daß Denys Nye mehr mit dieser Entscheidung zu tun hatte als Yanni Schwartz. Yanni wollte nie jemandem seine Freiheit lassen.«
    »Es sei denn, Yanni hatte aus familiären Gründen eine Beziehung zu dem Fall. Rubins Selbstmord hat ihm

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