Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh

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restlichen Stufen zum Jet hinauf.
    Er trug keine Kompanie-Kennzeichen, nur eine Seriennummer. A7998. Ein weißes Flugzeug, von dem da und dort der Lack abgeblättert war und an dessen Unterseite rote Schlammflecken klebten. Gefährlich, dachte Grant. Schäumen sie's hier unten nicht ab? Wo sind die Leute für die Dekontamination? Er stieg hinauf in den kahlen Innenraum, am Cockpit vorbei, und sah unsicher zurück zu Jeffrey und Rentz, die ihm folgten, ein Stück vor Winfield.
    Die Tür hob sich quietschend, und Winfield schloß sie. An der Wand befanden sich Klappsitze. Jeffrey nahm ihn am Arm, drückte einen Sitz hinunter und half Grant, sich anzuschnallen. »Bleiben Sie einfach da sitzen«, sagte Jeffrey.
    Er gehorchte, und sein Herz schlug heftig, als das Flugzeug ins Rollen kam und in den Himmel aufstieg. Er war nicht ans Fliegen gewöhnt. Er wandte sich um und hob einen Fensterschirm, um hinauszusehen. Es war das einzige Licht. Er sah die Niederschlagstürme, die Klippen und die Kais unter sich hinweghuschen, als die Maschine auf ihre Höhe kam.
    »Lassen Sie das unten«, bat Winfield.
    »Entschuldigung«, sagte er und zog den Schirm wieder herunter. Es ärgerte ihn: Er wollte unbedingt hinaussehen. Aber dies waren keine Leute, mit denen man sich stritt, das merkte er ihrem Tonfall an. Er öffnete den Beutel, den die Krugers für ihn vorbereitet hatten, sah nach, was er zum Frühstück hatte, und dachte dann, daß es rücksichtslos sei, zu essen, wenn niemand sonst etwas hatte. Er faltete ihn wieder zu, bis er sah, wie einer von ihnen, Rentz, aufstand, nach hinten ging und mit ein paar Getränkedosen zurückkam. Eine bot Rentz ihm an, was die erste freundliche Geste war, die einer der Leute ihm gegenüber gezeigt hatte.
    »Danke«, sagte er, »sie haben mir eine mitgegeben.«
    Unter diesen Umständen, dachte er, sei wohl nichts dagegen einzuwenden, wenn er etwas aß. Er war am Abend zuvor so erschöpft gewesen, daß er von der Abendmahlzeit nur ein paar Häppchen gegessen hatte, und der salzige Fisch, das Brot und das alkoholfreie Getränk, die die Krügers ihm mitgegeben hatten, waren willkommen, selbst wenn ihm Kaffee lieber gewesen wäre.
    Der Jet brauste dahin, und die Männer genossen ihre alkoholfreien Drinks und sahen gelegentlich unter den Schirmen hinaus, meistens auf der rechten Seite des Flugzeugs. Manchmal redete die Pilotin mit ihnen, Geplapper aus der Gegensprechanlage. Grant aß seinen Fisch und sein Brot auf und trank aus und erfuhr, daß sie siebentausend Meter Höhe erreicht hatten; dann zehntausend.
    »Ser«, hatte jemand an diesem Morgen gesagt, als die Tür zu seinem Zimmer in Krugers Haus sich öffnete, und Grant war erschrocken aufgewacht, verwirrt von seiner Umgebung und dem Fremden, der ihn angesprochen und ihn Ser genannt hatte. Er hatte kaum geschlafen und war schließlich eingenickt, um benebelt aufzuwachen und nicht sicher zu sein, wie spät es sein mochte und ob etwas schiefgegangen war.
    Sie hatten ihm am Abend seine Karte abgenommen, als die Nachtwache ihn von den Kais und Lagerhäusern auf den Hügel gebracht hatte, ins Haus selbst. Hensen Kruger hatte sie sich persönlich angesehen und sie irgendwohin mitgenommen, wohl um ihre Gültigkeit zu überprüfen, wie Grant geglaubt hatte; und er hatte Angst gehabt: Diese Karte war seine Identität. Wenn irgend etwas mit ihr passierte, würde es eine Gewebeuntersuchung erfordern, um zu beweisen, wer er war, selbst wenn es tatsächlich nur einen von seiner Sorte gab, wovon er, trotz Jordans Versicherungen, nie ganz überzeugt gewesen war.
    Aber die Karte war mit dem Stapel von Kleidungsstücken und Handtüchern wieder aufgetaucht, den der Mann auf den Stuhl neben der Tür gelegt hatte. Der Mann hatte ihm gesagt, er solle sich duschen, ein Flugzeug sei gelandet und ein Wagen würde ihn abholen.
    Grant hatte sich daraufhin beeilt, war immer noch benommen und mit verschwommenem Blick aus dem Bett gerollt und ins Bad gewankt, hatte sich das Gesicht mit kaltem Wasser abgerieben und in Augen gesehen, die Schlaf brauchten, während ihm das kastanienbraune Haar wirr vom Kopf abstand.
    Mein Gott. Er wollte unbedingt einen guten Eindruck machen, geistig gesund und vernünftig wirken, und nicht so, wie Reseune ihn diesen Leuten vielleicht in einem Bericht dargestellt hatte als einen Alpha, der schizoid geworden und möglicherweise gefährlich war.
    Er konnte wieder in Reseune landen, wenn sie das dachten. Sie würden sich nicht einmal um die Polizei