Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh

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bevor er selbst mit Jeffrey und Rentz einstieg. Der Bus verfügte über sieben Sitze, eine Reihe an jedem Fenster und eine quer hinten; Grant nahm den ersten, und Winfield setzte sich neben ihn, während das andere Paar die Plätze hinter ihnen einnahm.
    Er betrachtete prüfend die Fenster und Türen: sorgfältig luftdicht gefertigt. Ein Fahrzeug fürs Hinterland.
    Er verschränkte die Hände im Schoß, saß ruhig da und sah zu, wie der Fahrer den Anlasser betätigte und der Bus über den Asphalt davonsauste, nicht in Richtung der Gebäude, sondern in Richtung einer Grenzstraße, wahrscheinlich derjenigen, die sie benutzten, um zu den Niederschlagstürmen zu gelangen. Wenig später fuhren sie über Dreck, und noch etwas später fuhren sie bergan, vom Tiefland zu den Höhen jenseits des Territoriums, das von den Türmen versorgt wurde.
    Wildes Land.
    Vielleicht würde er sterben, nachdem sie seinen Geist bis auf das auseinandergenommen hatten, was er wußte. Vielleicht arbeiteten sie für Ari; aber das war für Reseunes Verhältnisse eine sehr seltsame Art, Probleme anzugehen, wenn sie ihn einfach nach Reseune zurückbringen konnten, ohne daß Jordan oder Justin es erfuhren, ohne weiteres wie eines der regulären Frachtflugzeuge landen und ihn in einem Bus in eins der abgelegenen Gebäude schicken, wo sie mit ihm tun konnten, was immer sie mochten, bis sie zuzugeben bereit waren (wenn überhaupt), daß sie ihn hatten.
    Vielleicht waren sie, was viel wahrscheinlicher war, Aris Feinde, und in diesem Fall wäre es ihnen möglicherweise nicht recht, wenn er überlebte, um gegen sie auszusagen.
    Was immer passiert war, Kruger war ohne Frage darin verwickelt, und es konnte sogar eine Geldsache sein ... vielleicht war alles, was die Gerüchte über Krugers humane Gesinnung behaupteten, eine Lüge. Reseune strotzte vor Lügen. Vielleicht ging es um etwas, was Ari selbst unterstützte. Vielleicht hatte Kruger alle genarrt und war mit einem kleinen Nebenerwerb beschäftigt, mit gefälschten Verträgen, wann immer sich ein vielversprechender Kunde auftat. Möglicherweise sollte Grant an irgendeine Bergbausiedlung im Hinterland verkauft werden, oder, mein Gott, an einen Ort, wo sie versuchen konnten, seine Ausbildung zu revidieren. Versuchen. Mit jedem, der anfing, an den Bandstrukturen auf einer bestimmten Ebene herumzupfuschen, konnte er fertig werden. Auf anderen Ebenen ...
    ... war er sich nicht sicher.
    Er hatte vier Begleiter, den Fahrer mitgerechnet, und Männer wie sie mochten durchaus bewaffnet sein. Die Dichtungen des Busses garantierten ihr Überleben.
    Er verklammerte seine Hände und versuchte verzweifelt, die Sache zu durchdenken. Ein Telephon war seine größte Hoffnung. Vielleicht den Bus stehlen, wenn sie ihm einmal vertrauten, wenn er erst wußte, wo sich die Zivilisation befand und ob der Bus genug Treibstoff in den Tanks hatte, um dorthin zu gelangen. Es konnte Tage dauern, bis er eine Chance bekam. Wochen.
    »Ich glaube, Sie wissen inzwischen«, erklärte Winfield schließlich, »daß Sie eigentlich nicht hierher gebracht werden sollten.«
    »Ja, Ser.«
    »Wir sind Freunde. Das sollten Sie glauben.«
    »Wessen Freunde?«
    Winfield legte eine Hand auf seinen Arm. »Ihre Freunde.«
    »Ja, Ser.« Allem zustimmen. Ganz entgegenkommend sein. Ja, Ser. Was immer Sie wollen, Ser.
    »Sind Sie durcheinander?«
    Wie ein verdammter Feldaufseher, der mit irgendeinem Arbeiter der My-Klasse redete. Der Mann glaubte wirklich, er wüßte, was er tat. Das war einerseits eine gute und andererseits eine schlechte Nachricht... das hing davon ab, für wie qualifiziert sich dieser Idiot im Umgang mit Bändern und Drogen hielt. Winfield hatte ihn bisher schlecht geführt. Grant überließ sich nicht seinen Instinkten, ganz einfach weil er vermutete, daß sie ihm in dieser Situation nichts einbrachten, und weil es sehr viel mehr einbrachte, sich weiterhin zu ducken... weil er annahm, daß seine Führer nicht blöde waren, aber einfach zu ignorant, um zu erkennen, daß die Alpha-Klassifizierung auf seiner Karte bedeutete, daß er keine Hemmungen von der Art haben konnte, wie geborene Menschen sie von Azis gewöhnt waren. Sie hätten ihn unter Drogen setzen und in Gewahrsam transportieren müssen.
    Natürlich hatte er nicht vor, ihnen das zu sagen.
    »Ja, Ser«, antwortete er mit der atemlosen Ängstlichkeit eines Theta.
    Winfield tätschelte seinen Arm. »Es ist alles in Ordnung. Sie sind ein freier Mann. Sie werden es sein.«
    Er