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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Halunken erpreßt worden, ich glaube, sie hatten einen Mann in seiner Organisation, und ich glaube, als sie wußten, was du ihm anvertrauen würdest, hat Merild nie ein Wort davon erfahren: Rocher, und Rocher hat ihn sich geschnappt. Vielleicht haben sie ihn unter Beruhigungsmittel gesetzt. Wenn er wieder zu sich kommt, was wird er dann denken? Daß das deine Freunde sind? Daß alles, was mit ihm passiert, dein Werk ist?«
    »Um Gottes willen...«
    »Es ist wirklich dein Werk, weißt du. Beruhige dich und denk darüber nach! Wir können nicht zuschlagen und auf Rochers Leute schießen, wenn wir nicht völlig sicher sind, daß er bei ihnen ist. Wir bringen gerade ein Ortungssystem in Position. Leider haben wir's nicht geschafft, eine Aufnahme auf dem Flugplatz von Bertille zu machen; wir sind nicht sicher, ob wir ihre Position in Big Blue ermitteln können. Wir werden's versuchen. In der Zwischenzeit wissen wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, ob er nicht noch bei den Krugers ist. Nun ja, ich kann eine Vollmacht für eine Suche dort bekommen. Aber ich werde einen anderen Kurs einschlagen. Ich kann mir verdammt gut vorstellen, wie sie Kluger erpressen: Ich würde wetten, daß eine Menge seiner Azi-Verträge ziemlich dubios sind; und ich kann eine Überprüfung arrangieren. In der Zwischenzeit wird Giraud zu Corain in Gagaringrad rüberfliegen und mit ihm sprechen. Du wirst das Jordan erklären, und sag Jordan, daß ich es wirklich begrüßen würde, wenn er sich damit befassen würde und Merild mit dem Fall Kluger.«
    »Wir holen ihn raus«, sagte Justin, »und er geht zu Merild. Merild wird keine Dummheiten machen.«
    »Mein Schatz«, erwiderte Ari, »dafür kennst du mich doch gut genug. Wir holen ihn raus, und er kommt gleich zurück nach Reseune. Sie werden ihn mehr als achtundvierzig  Stunden in der Hand haben, wenn nicht noch länger; eher können wir nichts tun. Wir werden ihn gleich testen müssen ... oder meinst du nicht? Sie könnten die widerlichsten Dinge mit ihm angestellt haben. Und du willst doch nicht, daß er eine solche Art von Schaden ganz allein behandelt, oder?«
    »Du willst das für dich ausschlachten ...«
    »Du willst das doch sicher nicht für dich ausschlachten, mein Schatz. Du willst doch nicht, daß dein Vater darin verwickelt wird. Er wird wohl davon erfahren, wenn wir Grant hierher zurückbringen. Wenn wir ihn lebend zurückbekommen. Er wird sicher merken, wenn Grant in unserer Klinik liegt - nicht wahr? Und er wird sich Sorgen machen. Ich verlaß mich darauf, daß du deine Abmachung mit mir einhältst, mein Schatz.«
    Er sagte nichts, fand keinen Einwand, hatte keine Waffe mehr.
    »Das alles unter der Voraussetzung«, fügte sie hinzu, »daß er noch zu retten ist. Eine Behandlung könnte Jahre dauern - wenn's mir überhaupt gelingt, ihn wieder hinzukriegen. Natürlich müssen wir ihn erst einmal lebend rausbringen. Das ist das wichtigste.«
    »Du drohst mir.«
    »Mein Schatz, ich kann nicht prophezeien, was Rocher tun wird. Oder wen die Schüsse treffen werden. Ich warne dich nur ...«
    »Ich habe dir doch gesagt, ich werde tun, was du willst!«
    »Deinem Vater zuliebe. Ja. Ich bin mir sicher, daß du's tun wirst. Und über Grant werden wir reden, wenn ich ihn habe.« Sie ließ die Abdeckung der Gegensprechanlage aufspringen und hieb auf einen Knopf. »Jordan? Hier ist Ari.«
    »Was ist los?« fragte Jordans Stimme.
    »Ich habe deinen Sohn in meinem Büro. Sieht so aus, als seien wir beide auf ein kleines Problem gestoßen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, noch einmal deinen Kontaktmann in Novgorod anzurufen und ihm zu sagen, er müsse unbedingt Kruger erreichen, damit er mich anruft...«
     
    XI
     
    Es war schließlich Pausenzeit, als sie in der schäbigen kleinen Niederschlagsstation eintrafen - eine unterirdische Garage, Betontreppen und diese Räumlichkeiten, die hauptsächlich aus bröckelndem Beton bestanden. Sie umfaßten nur drei Zimmer, das Bad und die Küche ausgenommen. Es gab keine Fenster, weil Fenster an einem Ort wie diesen eine Belastung waren, lediglich eine Art Periskop, das einen 360°-Rundblick auf die Gegend gestattete; aber Grant hatte keinen Zugang dazu. Er saß da und beantwortete Fragen, die meiste Zeit wahrheitsgemäß, oft genug auch nicht, was die einzige Verteidigung war, die er aufbieten konnte. Es gab hier kein Telephon. Dafür ein Funkgerät. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie man es bediente, er hatte nur vor Jahren einmal gesehen, wie

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