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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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tun, als hätte sie nichts gesagt. Also würde sie sich mal wieder so nah wie möglich an der Wahrheit halten. „Perth hat euch gestern doch erzählt, dass Birkita mein Kommen voraussah und wie Adsagsona mich zu den Sidetha gebracht hat, oder?“
    Kegan nickte. „Ja, das hat er.“
    „Das stimmt, aber sie haben weggelassen, dass Adsagsona mich von weither geholt hat. Wirklich weit her.“
    „Woher kommt Ihr, dass es so weit weg ist?“ Kegan sah leicht amüsiert drein.
    „Bitte, lass doch die Höflichkeit. Ich bin einfach Morrigan. Ich komme aus einem Bergfried namens Oklahoma. Er liegt im Südwesten. Und es gibt dort keine Zentauren – zumindest keine lebendigen. Nur welche in, wie hast du es noch ausgedrückt? In den trockenen, staubigen Geschichtsbüchern.“
    Kegan blinzelte ein paarmal. Das amüsierte Lächeln war echter Fassungslosigkeit gewichen. „Keine Zentauren?“
    „Absolut gar keine.“
    „Ich bin der erste Zentaur, den Ihr … ich meine du siehst?“
    „Der allererste.“
    „Und bist du bei meinem Anblick …“, er zögerte und hob eine Augenbraue, „… ausgeflippt?“
    Morrigan lachte. „Ja, ein wenig schon, wie ich zugeben muss.“
    „Wie schneide ich im Vergleich mit den geschichtlichen Erzählungen ab?“
    Sein strahlendes Lächeln war zurückgekehrt und ließ ihn nochmehr wie Kyle aussehen, wenn das überhaupt möglich war.
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort und genoss es, dass er ihr eine Begründung dafür geliefert hatte, ihn ausgiebig zu betrachten. Als Erstes ließ sie ihren Blick von seinem Gesicht zu seinem beinahe nackten menschlichen Oberkörper gleiten. Dann betrachtete sie den Pferdteil seines Körpers. Was sie früher schon gedacht hatte, hielt auch einer genaueren Betrachtung stand: Er war von unglaublicher Schönheit, die so verführerisch wie fremd war. Kegan war anders als Kyle. Er war extrem maskulin – ein Mannsbild, das gerade eben so von einem Menschen im Zaum gehalten wurde. Genau wie in der Höhle in Oklahoma empfand sie Erregung nach dem Ritual, und ihr Körper reagierte mit elementarer Stärke auf ihn, sodass sie vortrat und die Lücke zwischen ihren Körpern schloss.
    „Ich denke, du bist umwerfend“, sagte sie.
    Er hatte sich unter ihren kritischen Blicken nicht gerührt, sondern sie lediglich aus blauen Augen fixiert. Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er die Aufmerksamkeit und ihre eingehende Musterung durchaus genoss.
    „Dann haben wir ja etwas gemeinsam. Ich finde dich ebenfalls umwerfend.“
    Seine Stimme war tiefer geworden. Elektrische Stöße schienen durch Morrigans bereits sensibilisierten Körper zu schießen.
    „Darf ich dich etwas fragen?“
    „Alles, Mylady.“
    „Birkita hat mir erzählt, dass ein Hoher Schamane seine Gestalt verändern kann. Stimmt das?“
    Er lächelte. „Ja, das stimmt.“
    „In alles, was du willst?“
    „In alles, was lebendig ist“, sagte er. Langsam streckte er einen Arm aus, nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen. Er drehte sie um und küsste den Punkt unter dem Daumen. Dann biss er leicht hinein und sagte: „Vielleicht wirst du mir eines Tages erlauben, dir meine Fähigkeiten zu demonstrieren.“
    Seine Lippen waren warm, und als er sie leicht biss, rieselten ihr Schauer des Vergnügens den Rücken hinunter. „Würdest du dich in einen menschlichen Mann verwandeln?“
    Mit seinem Daumen zog Kegan träge kleine Kreise um die Stelle an ihrem Handballen, die er gerade geküsst hatte. „Egal welcheForm ich annehme, du musst wissen, dass ich immer mehr sein werde als ein menschlicher Mann.“
    „Das sehe ich“, sagte sie ein wenig atemlos. Morrigan mochte das Gefühl, das dieses neckende Spiel zwischen ihnen in ihr hervorrief. Seine fremdartige Schönheit, die mit der Ähnlichkeit zu Kyle eine so perfekte Mischung ergab, erregte sie. Sie wollte ihn berühren, auch wenn sie wusste, dass sie das vermutlich lieber nicht tun sollte.
    Du bist eine Lichtbringerin! Leidenschaft und Feuer sind dein Vorrecht!
    Die Stimme explodierte in ihrem Kopf und trieb sie zum Handeln an. Sie entzog ihm ihre Hand. Er ließ sie los, und sie sah die Überraschung in seinen Augen, als sie sich nicht weiter von ihm entfernte, sondern stattdessen noch näher kam.
    „Macht es dir etwas aus, wenn ich dich berühre?“
    „Nein. Es macht mir nicht nur nichts aus, ich würde deine Berührung sogar begrüßen“, erwiderte er, ohne zu zögern.
    Vorsichtig legte sie eine Hand auf seinen Arm und strich leicht über die Stelle

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