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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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verloren. Warum also nicht …
    „Überlegst du gerade, ob du mich in einer Kugel aus Licht explodieren lassen sollst?“, fragte er breit grinsend.
    Sie öffnete den Mund, um zu sagen, dass sie das gar nicht könnte, überlegte es sich dann aber anders. Vielleicht konnte sie das tatsächlich? Stattdessen erwiderte sie sein Lächeln. „Ich würde nicht dich explodieren lassen.“
    Darüber musste er wieder lachen. „Hab Mitleid mit der armen Priesterin. Du hast sie bereits zum Ausflippen gebracht.“
    Morrigan verdrehte die Augen. „Okay, das reicht an Oklahomawörtern für dich.“ Sie merkte, dass sie plötzlich einen wahnsinnigen Hunger hatte und deutete auf den Korb. „Wollen wir uns teilen, was auch immer darin ist?“
    „Nun, Mylady, das hängt ganz davon ab.“
    „Wovon?“
    „Das Teilen hat seinen Preis.“ Seine Augen funkelten verschmitzt.
    Morrigan sah ihn misstrauisch an. Der Gedanke, er könnte wegen ihrer Sehnsucht mit ihr handeln, gefiel ihr nicht. „Ich verkaufemich nicht“, sagte sie, der neckende Unterton in ihrer Stimme war verschwunden.
    Sofort wurde auch er ernst. „Du hast mich missverstanden, Morrigan. Ich würde niemals versuchen, dich zu kaufen. Ich habe nur einen Scherz gemacht, vielleicht einen schlechten, und wollte dir lediglich weitere Wörter aus Oklahoma entlocken.“
    Morrigan spürte, wie sie rot wurde. Sie benahm sich wie eine rasende Zicke. „Oh, tut mir leid, dass ich so überreagiert habe.“
    „Du musst einfach nur etwas essen. Nach einem kraftvollen Ritual müssen sich Körper und Geist erholen.“ Er streckte ihr eine Hand hin. „Ich kenne eine Stelle nicht weit von hier, die perfekt für ein kleines Picknick ist.“
    „Das klingt gut.“ Morrigan legte eine Hand auf seinen Unterarm und ließ sich von ihm wie von einem Ritter aus alten Zeiten führen. Sie mochte, wie er sich anfühlte – seine Stärke und seine Wärme. Sie mochte es auch, wie er seine unglaublich langen Schritte ihren anpasste, damit sie nicht neben ihm herlaufen musste. Sie mochte es auch, dass er, anders als Kyle, in ihrer Gegenwart nicht so schüchtern war.
    „Gewöhnst du dich langsam daran, mich zu berühren?“ Er beugte sich vertraulich zu ihr, hielt seinen Arm aber eng an seine Seite gedrückt, sodass ihr Körper sich beim Gehen an seinem rieb.
    Sie schaute zu ihm auf, und ein Schauer der Leidenschaft durchrieselte sie. Ihr Lächeln war kokett. „Ich weiß nicht. Ich muss es vielleicht noch ein wenig öfter tun, um sicherzugehen.“
    „Wie ich schon sagte, Mylady, Ihr Wunsch ist mir Befehl.“

13. KAPITEL
    Kegan zeigte ihr einen Weg, der an der Seite der Höhle entlanglief und sich dann den Berg über der Höhle hinaufschlängelte. Mit einer Hand raffte Morrigan ihr Kleid, mit der anderen hielt sie sich am Arm des Zentauren fest. Ihr fiel auf, dass es der gleiche Weg war, der auch in Oklahoma zu den Höhlen führte. An seinem oberen Ende gab es einen hübschen kleinen Park mit gemauerten Grillstationen und Picknicktischen aus Holz, an denen sie und ihre Freundinnen G-mas Picknick genossen hatten. Unglaublich, dass das erst eine Woche her war! Es kam ihr vor, als wäre seitdem ein ganzes Leben vergangen und nicht nur sieben Tage.
    Oben angekommen, staunte Morrigan über die üppige, ungezähmte Schönheit, die sie umgab. Sie trat an den Rand des Felsens, unter dem der Höhleneingang lag, und drehte sich langsam einmal im Kreis, um alles in sich aufzunehmen.
    „Das also ist Partholon.“ Sie sprach den Gedanken laut aus und war froh, dass sie Kegan gegenüber zugegeben hatte, von weit her zu kommen.
    Kegan lachte. „Nein, Morrigan. Das hier ist das Reich der Sidetha.“ Er deutete in die Ferne. „Siehst du die grüne Linie da hinten im Süden?“
    „Ja.“
    „ Das ist Partholon.“
    „Nun, es sieht hübsch aus, aber ich glaube, ich bin da parteiisch.“ Morrigan breitete die Arme aus und drehte sich noch einmal langsam im Kreis. Die Landschaft erinnerte sie sehr an die Gegend um die Alabasterhöhlen in Oklahoma, nur dass hier alles so viel größer war! Ähnlichkeit war aber vorhanden. Als sie diesen Teil ihres alten Heimatstaats das erste Mal gesehen hatte, hatte er sie eher an New Mexico als an Oklahoma erinnert. Die Berge waren steinig und mit Geröll bedeckt. Der Staub war rot, und überall wuchsen Kakteen. Hier war es in weiten Teilen ähnlich, allerdings wuchs auf dem Land zu ihrer Rechten Weizen und Mais. Der Rest erinnerte sie an Oklahoma, alles war nur etwas größer

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