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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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oberhalb des Bizeps. Er trug die gleiche Art Lederweste wie am Abend zuvor, die den Großteil seines Oberkörpers unbedeckt ließ.
    Kegan lächelte sie neckend an. „Da hast du mich bereits berührt.“
    „Ich weiß, aber da war ich abgelenkt und habe nicht wirklich an dich gedacht.“
    „Und jetzt?“
    „Jetzt denke ich definitiv an dich.“ Sie ließ die Hand seinen Arm entlanggleiten und auf seinem Unterarm verweilen. Beinahe so wie vorhin, als er sie aus der Höhle geleitet hatte. „Deine Haut ist so warm. Ist das immer so?“
    „Ja, die Körpertemperatur eines Zentauren ist höher als die eines Menschen.“
    Fasziniert drückte Morrigan ihre Handfläche auf die nackte Haut von Kegans Brust, an der die Weste offen stand. Sie spreizte die Finger so weit sie konnte. Ohne den Blick von seinem zu lösen, ließ sie die Hand in einer fließenden Bewegung über seine ausgeprägten Bauchmuskeln gleiten, dann weiter hinunter und um seine Taille zu der Stelle, an der sein menschlicher Torso aufhörte und der mit golden schimmerndem Fell bedeckte Pferdekörper begann. Siespürte, wie seine Muskeln unter ihrer Hand zitterten, und genoss das Wissen, dass eine kleine Berührung von ihr eine solche Reaktion bei ihm hervorrufen konnte.
    „Erstaunlich …“, sagte sie leise.
    „Morrigan.“ Stöhnend sprach er ihren Namen aus, strich ihr den Nacken entlang, beugte sich zu ihr und presste die Lippen auf ihren Mund.
    Der Kuss war nicht draufgängerisch, sondern eher eine Frage. Morrigan beantwortete sie mit einem Ausrufezeichen. Sie schlang die Arme um seine Schultern und öffnete den Mund, um seine Zunge zu empfangen. Er war so heiß! Und er schmeckte wild, männlich und lecker. Die erotische Energie, die sich in ihrem Körper aufgebaut hatte, flammte auf, und Morrigan presste sich an ihn. Sie wollte in der Hitze und Leidenschaft ertrinken, die er in ihr entzündet hatte. Genau wie sie es schon einmal in der von Kristallen erleuchteten Höhle in Oklahoma hatte tun wollen.
    „Oh, verzeiht, Mylady.“
    Morrigan stieß einen erstickten Schrei aus, löste sich aus Kegans Umarmung, wirbelte herum und stand Deidre gegenüber, die sie aus weit aufgerissenen Augen anschaute.
    Kegan erholte sich als Erster. „Sehr gut, Ihr bringt das Essen.“ Lächelnd nahm er Deidre den Korb ab.
    „Ich … Es tut mir leid, ich wollte nicht stören“, stammelte die junge Priesterin.
    „Mach dir darüber keine Sorgen.“ Morrigan war wegen der Unterbrechung ziemlich verärgert. Ihr Körper stand in Flammen, und sie hatte gerade so schön mit Kegan herumgemacht, als Deidre unvermittelt aufgetaucht war. Großartig. Sie konnte sich den Klatsch schon vorstellen, der sich wie ein Lauffeuer verbreiten würde – ganz zu schweigen davon, was Birkita dazu sagen würde. Deidre zuckte unter Morrigans scharfem Ton zusammen.
    „Ich wollte wirklich nicht stören“, wiederholte sie zitternd.
    Als sie das kleine Häufchen Elend vor sich stehen sah, riss Morrigan sich zusammen und sagte in besonders freundlichem Ton: „Vielen Dank, Deidre. Du kannst jetzt gehen.“
    Die Priesterin knickste und rannte förmlich zurück in die Höhle. Morrigan schaute ihr wütend hinterher, da hörte sie Kegans tiefes Glucksen und richtete ihre blitzenden Augen auf ihn.
    Lachend hielt er ihr den Korb hin, als wollte er einer zornigen Göttin ein Opfer darbieten. „Ich ergebe mich! Es ist meine Schuld, ich habe die Priesterin gebeten, uns Wein und Brot zu bringen. Sei gnädig mit mir.“
    Kegans amüsierte Reaktion brachte sie wieder zur Vernunft. Worüber war sie überhaupt so böse gewesen? Sie war dabei ertappt worden, wie sie einen Zentauren geküsst hatte. Na und? Birkita hatte erzählt, dass Myrnas Vater auch ein Zentaur war, also konnten Küsse zwischen Menschen und Zentauren nichts Neues sein. Und überhaupt, Birkita hatte doch gesagt, dass Kegans Ähnlichkeit mit Kyle ein Geschenk der Göttin sein könnte, das sie nicht ignorieren sollte. Außerdem war Birkita nicht ihre Großmutter, und selbst wenn sie es wäre, war es an der Zeit, dass sie ihr Leben selber in die Hand nahm. Dazu gehörte auch, dass es ihr nicht peinlich sein sollte, dabei erwischt zu werden, einen Jungen zu küssen. Sie musste sich endlich zusammenreißen. Es lag nur daran, dass ihre Gefühle so dicht unter der Oberfläche brodelten und sie so ultraalles war: ultrasensibel, ultrawütend, ultraspitz. Sie schaute Kegan an. Die meisten ihrer Freundinnen hatten ihre Jungfräulichkeit bereits

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