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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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seinen Oberkörper und versuchte, nicht hinunterzufallen, während sie über seine Schulter nach vorne schaute. Ohne aus dem Tritt zu kommen, drehte Kegan sich zu ihr um und lächelte sie an. Ein echter Schwerenöter, genau wie Birkita gesagt hat, dachte Morrigan. Irgendwie störte sie das nicht im Geringsten …

17. KAPITEL
    „Das war doch gar nicht so schlecht, oder?“
    Nachdem sie den beängstigenden Abstieg über den gefährlichen Abhang hinter sich gebracht hatten, hatte Morrigan die Arme von seinem Oberkörper genommen. Sie saß nun kerzengerade und versuchte, entspannt zu wirken. Ihre Hände ließ sie leicht auf seinen Schultern ruhen. Sie spürte jeden Zentimeter, an dem sich ihre Körper berührten. „Oh ja, großartig. Ich kann dir garantieren, dass ich einen Sattel vorziehe“, murmelte sie.
    Kegan lachte und schaute sie über die Schulter hinweg an. „Du brauchst keinen Sattel. Du hast einen bezaubernden Sitz.“
    Das Glitzern in seinen Augen verlieh seiner Aussage eine Doppeldeutigkeit, die Morrigan ignorierte.
    „Ich habe einen wunden Sitz, wenn ich nicht bald hier herunterkomme und auf eigenen Füßen laufe. Sind wir nicht bald da? Die Sonne geht schon unter.“
    „Nur noch über den nächsten kleinen Hügel“, versicherte Kegan ihr.
    Tatsächlich, der Zentaur stieg über eine Anhöhe, und dann traten sie aus dem kleinen Pinienwald hinaus und sahen die riesige Wasserfläche, aus der die kantigen Felsen herausragten.
    „Lass mich dir helfen.“ Kegan drehte sich in der Hüfte und legte seine Hände um Morrigans Taille. Vorsichtig hob er sie von seinem Rücken und stellte sie neben sich auf den Boden. Morrigan konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als er sich zierte, sie loszulassen.
    „Ich war bestimmt ganz schön schwer“, sagte sie etwas nervös. Er lächelte. „Du warst perfekt.“
    „Kann ich dir jetzt einfach danken, oder muss ich dich streicheln?“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Ich glaube, ich würde beides genießen.“
    „Mal sehen, wie du dich auf dem Rückweg benimmst. Ich will dich nicht zu früh belohnen“, sagte sie und Kegan lachte.
    „Ich sehe schon, du bist eine der schwierigen Reiterinnen.“
    „Oh, also bin ich nur eine von vielen. Wie viele Frauen hast du denn schon auf dir reiten lassen?“
    Er lächelte immer noch, doch seine dunklen Augen blicktenernst. „Ich habe meinen Anteil an Frauen gehabt, aber sie sind im Vergleich zu dir zu uninteressanten Schatten der Vergangenheit verblasst, Lichtbringerin.“
    „Sogar Myrna?“ Die Frage rutschte Morrigan einfach so heraus.
    „Sogar Myrna.“ Kegan deutete auf die Salzebene. „Wir beeilen uns lieber, an den See zu kommen, meine eifersüchtige Reiterin, sonst verpassen wir noch den Sonnenuntergang.“
    Morrigan wollte schon protestieren und behaupten, sie sei nicht eifersüchtig, doch dann schluckte sie die Lüge hinunter, bevor sie sie laut aussprechen konnte. Stattdessen trat sie so würdevoll wie möglich an den Rand des kleinen runden Hügels.
    „Wow! Aus der Nähe sieht es noch viel unglaublicher aus.“
    „Dann lass uns noch näher herangehen.“
    Kegan stellte den Korb auf dem Hügel ab und nahm ihre Hand. Gemeinsam gingen sie die letzten paar Meter, bis sie am Rand der Salzebene standen.
    Morrigan schnupperte. „Das riecht wie der Ozean ohne Fische.“
    „Es ist zu salzig für Fische. Siehst du, dass sogar die Büsche erst weit vom Ufer entfernt wachsen?“
    Morrigan nickte, doch sie hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Ihre Aufmerksamkeit war auf die Kristallbrocken gerichtet, die sich wie hervortretende Geheimnisse aus dem flachen, salzigen Wasser erhoben. Zu ihrer Linken berührte die Sonne gerade den Horizont und überzog den blauen Himmel eines warmen Herbsttages mit einem Rausch aus Fuchsia, Safran und Gold. Wo die Sonnenstrahlen die Kristallbrocken berührten, erstrahlten sie in den Farben des Abendhimmels.
    „Ich will da hinausgehen.“ Morrigan hüpfte aufgeregt auf und ab.
    „Ihre Wünsche, Mylady, sind mein Befehl.“
    Als Kegan dieses Mal die Arme ausbreitete, ging Morrigan freudig auf ihn zu. Jetzt, wo ihre Aufmerksamkeit nicht mehr auf ihre Verlegenheit gerichtet war, glitt sie auch gleich viel eleganter auf seinen Rücken.
    „Da!“ Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm über seine Schulter auf einen Kristall, der eine ziemlich flache Oberseite zu haben schien, auf der sie gut stehen könnte. „Bring mich zu dem da.“
    Der Zentaur betrat den See, durchbrach die glasklare Oberflächeund

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