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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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bringen, Morrigan.“
    Er stand vor ihr. Mit einer Bewegung ihrer Handgelenke löschte sie die Flammen. Sie beugte sich vor und schlang die glühenden Arme um seine Schultern. Das Begehren brannte so heiß in ihr, dass sie erst einmal ihren Atem beruhigen musste, bevor sie sprechen konnte. Endlich sagte sie mit einer Stimme, die sie kaum als die eigene erkannte: „Ich will, dass du mich küsst und mich dann liebst, während ich so brenne wie jetzt.“
    Kegans Stöhnen glich mehr einem Knurren, als er sich zu ihr beugte, um ihren Mund in Besitz zu nehmen. Doch es war Morrigan, die die Führung übernahm. Sie empfing ihn voller Leidenschaft, die so hell strahlte wie die sie umgebenden Kristalle. Kegan hob sie auf die Arme und wollte sie so ans Ufer tragen, doch sie schaute ihm in die Augen und sagte: „Nein. Setz mich wieder auf deinen Rücken.“
    Wortlos umfasste er ihre Taille und drehte sich um, damit er sie auf sich setzen konnte. Morrigan schlang die Arme um ihn und presste sich an ihn – Brüste, Oberschenkel, ihre Seele. Währenddessen erkundete sie mit Lippen und Zähnen die starke Linie seines Nackens.
    „Oh, Götter! Dein Körper fühlt sich an, als würde er in Flammen stehen.“ Kegan stöhnte.
    „Ist es zu viel? Tue ich dir weh?“, fragte sie atemlos.
    „Nein, bei der Göttin, nein. Hör nicht auf.“
    Kegan stieg aus dem Wasser und war mit wenigen Schritten an der Stelle, an der sie den Picknickkorb abgestellt hatten. Er hob Morrigan von seinem Rücken, nahm sie in die Arme und küsste sie tief und leidenschaftlich. Als er sich ihr entzog, seufzte sie frustriert auf und drängte sich an ihn.
    „Warte, ich muss den Wechsel anrufen.“
    Seine Worte drangen durch den roten Nebel der Lust, der sich über ihr erhitztes Gemüt gelegt hatte, und sie nickte zitternd. „Okay, was muss ich tun?“
    „Du musst einfach still sein. Sogar wenn das, was du siehst, dich ängstigen sollte.“
    „Aber …“
    „Vertraust du mir?“
    Morrigan zögerte keine Sekunde. „Ja.“
    Kegan gab ihr einen kurzen harten Kuss, dann trat er ein paar Schritte zurück. Die leuchtenden Kristalle vor dem dämmrigen Abendhimmel bildeten die perfekte Kulisse für den Anblick, der sich Morrigan jetzt bot. Kegan neigte den Kopf und stimmte einen Gesang an. Seine Stimme war tief, und er sang in einer Sprache, die sie nicht verstand, doch sie spürte die Kraft seiner Worte, als würden sie über ihre sensibilisierte Haut streichen. Langsam hob er die Arme, und es schien, als würde seine Haut wild vibrieren; eine Bewegung, die viel zu schnell war, als dass man sie mit bloßem Auge wahrnehmen konnte. Dann war ein Schimmern um ihn, und während der Gesang lauter und lauter wurde, richtete Morrigan ihren Blick auf Kegans Gesicht. Sie musste sich die Hand vor den Mund halten, um bei seinem gepeinigten Ausdruck nicht laut aufzuschreien. Dann explodierte Kegans Körper in einer Welle aus Licht.
    Morrigan versuchte, die hellen Flecken vor ihren Augen fortzublinzeln. Sie wollte ihn ansprechen, war aber zu verängstigt, um etwas sagen zu können.
    „Du darfst jetzt wieder sprechen“, sagte er zwischen zwei tiefen Atemzügen.
    Ihr Blick klärte sich, und sie sah Kegan, nackt bis auf die Lederweste, die er immer noch trug, vor sich auf den Knien – auf menschlichen Knien. Er hielt den Kopf gesenkt und stützte sich schwer auf einen Arm, der stark zitterte. Sie eilte zu ihm, ließ sich auf die Knie fallen und strich ihm das feuchte Haar aus der Stirn.
    „Du meine Güte, Kegan! Geht es dir gut? Du hast mich zu Tode erschreckt.“
    Er hob den Kopf und schenkte ihr ein schiefes Lächeln. „Man braucht ein wenig, um sich an den Wandel zu gewöhnen.“
    „Sich daran gewöhnen? Es war schrecklich. Es hat dir wehgetan.“
    „Ja, das hat es definitiv.“ Er stand ein wenig zittrig auf und zog sie mit sich.
    „Du hättest mir sagen sollen, dass es so wehtut.“ Morrigan ließ die Arme leicht an seiner Brust ruhen; sie hatte Angst, ihn zu berühren.
    „Ich habe nicht an die Schmerzen gedacht, als ich mich entschieden habe, den Wandel anzurufen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nun ja, fürs nächste Mal weiß ich es.“
    „Ich bin froh, dass es ein nächstes Mal geben wird.“
    Kegan gab ihr einen leichten Kuss, dann überraschte er sie, indem er ihre Hand nahm und Morrigan zurück zu der Stelle führte, wo sie den Picknickkorb abgestellt hatten. Äußerst sittsam zog er sich die Weste aus und öffnete den Korb, um eine Decke hervorzuholen.

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