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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Sie verstanden sie – und hatten ihr ihr ganzes Leben lang geholfen, es durchzustehen. „In der Höhle habe ich mich nicht so gefühlt.“
    „Nun, Liebes, du bist schon immer gerne in der Natur gewesen. Ich nehme an, es ergibt Sinn, dass du eine positive Reaktion auf etwas zeigst, das man als Umarmung durch die Erde bezeichnenkönnte“, sagte Grandma.
    „Das habe ich mir am Anfang auch gesagt, aber dann ist der andere Kram passiert, und ich weiß, dass mehr dahintersteckt als meine Liebe zur Erde.“
    „Was ist noch passiert?“
    Morrigan fiel der wachsame Ton in der Stimme ihres Grandpas auf. Er machte sich vermutlich Sorgen, sie könnte sich mit ihren Freundinnen gestritten haben. Solange sie denken konnte, hatte ihr Großvater stets betont, wie wichtig Freunde waren … mit anderen gut auszukommen … hatte ihr Wege gezeigt, wie sie ein guter Mensch sein konnte. Die Erinnerung an das Beharren ihres Großvaters, sich anzupassen und Freundschaften zu schließen, verwirrte sie heute jedoch.
    „Die Kristalle in der Höhle haben mich als Lichtbringerin willkommen geheißen, und ich konnte sie zum Glühen bringen.“
    Einige Herzschläge lang sagte niemand ein Wort. Morrigan musste sich zusammenreißen, um nicht herumzuzappeln. Sie verschränkte die Finger und wartete. Grandma sprach als Erste.
    „Liebes, meinst du, du hast die kleine Flamme aus deiner Hand auf die Kristalle übertragen?“
    Morrigan schüttelte den Kopf. „Nein, es war anders. Eher so, als wäre das Feuer schon in den Kristallen vorhanden gewesen und hätte sich unter meiner Berührung entzündet.“
    „Haben deine Freundinnen das gesehen?“, fragte Grandma zögernd, als würde sie die Antwort lieber nicht hören wollen.
    „Nein. Niemand weiß davon.“
    „Morrigan, als du gesagt hast, dass die Kristalle dich willkommen geheißen und dich Lichtbringerin genannt haben, meintest du, dass du ihre Stimmen im Wind gehört hast?“, wollte Grandpa wissen.
    „Nein. Es war anders als die Stimmen, die ich sonst immer höre. Es war einfach unglaublich, Grandpa!“ Ihre vorübergehende Verärgerung war vergessen. Sie kniete sich neben seinen Sessel und nahm seine großen, vom Arbeiten rauen Hände. „Ich habe die Kristalle so berührt, wie ich jetzt deine Hände berühre, und da wurden sie lebendig. Ich konnte sie zittern fühlen. Es war, als berührte ich die Haut eines Tieres. Und dann fühlte ich durch meine Hand, wie sie mich willkommen hießen. Es war keine Stimme im Wind. Es war eine Stimme in meiner Seele. Wenn ich meine Hände länger auf denSteinen gelassen habe, sind sie warm geworden, dann haben sie angefangen zu glühen.“
    Sie war überrascht von der plötzlichen Traurigkeit im Blick ihres Großvaters. Er tätschelte ihre Hand und sah seine Frau an.
    „Es ist an der Zeit, dass wir ihr alles erzählen“, sagte er.
    „Ich weiß“, stimmte sie zu.
    Morrigans Herz schien sich zu verkrampfen, und am liebsten hätte sie alles zurückgenommen, was sie gesagt hatte. Grandpas Worte, ihr alles zu erzählen, klangen so endgültig und unheimlich. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie nach dem, was sie nun hören würde, nie wieder dieselbe wäre.
    „Setz dich, mein altes Morgiemädchen. Ich muss dir eine Geschichte erzählen.“ Grandpa bedeutete ihr, sich auf den Hocker zu setzen, den er aus dem Stamm einer alten Eiche gehauen hatte. Morrigan setzte sich so hin, dass sie ihre Großeltern anschauen konnte, wie sie es schon unzählige Male während ihrer Kindheit getan hatte. Genau so hatten sie oft zusammengesessen und geredet und gelacht und ihr Leben miteinander geteilt. Diese Erinnerung tröstete sie. Das hier waren ihre Großeltern – Menschen, die sie ihr ganzes Leben lang geliebt hatten. Sie musste keine Angst vor dem haben, was sie ihr nun erzählen würden.
    „Was für eine Geschichte, Grandpa?“
    „Deine Mutter war nicht Shannon.“
    Die Worte waren so einfach. Der Satz so kurz. Morrigan fühlte sich, als wäre die Stimme ihres Großvaters in diesem Moment zu einer Waffe geworden, und das, was er gerade gesagt hatte, verursachte ihr so einen realen körperlichen Schmerz, dass sie zusammenzuckte.
    „Liebes, es ist okay. Alles wird gut.“
    Grandma reagierte auf ihren Schmerz, wie sie es immer tat, aber Morrigan konnte ihren Blick nicht vom Gesicht ihres Großvaters abwenden.
    „Ich verstehe nicht, was du sagst. Wie kann Shannon nicht meine Mutter sein?“
    „Vor nunmehr fast neunzehn Jahren hat Shannon eine Auktion

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