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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Weigel
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wie man als Mädchen oder als Junge zu sein hat? Ich denke, da ist etwas dran. Und später? Ist es von Natur aus vorgesehen, dass Frauen einfühlsam und eher vorsichtig, Männer dagegen machtorientiert und egozentrisch sind? Sind Frauen stutenbissig, Männer in Konfliktsituationen ehrlicher? Können wir uns das über die Biologie erklären?

    Cornelia Fine stellt fest, dass Geschlechterklischees nicht nur Beschreibungen sind, sondern auch gesellschaftliche Vorschriften . Nach ihrer Auffassung sind Frauen nicht nur fürsorglicher und weniger ambitioniert, sie finden auch, dass sie das auch sein sollten. Das bedeutet, wenn sich eine Frau in typisch männlicher, selbstbezogener Weise verhält, wird sie auch wirtschaftlich und gesellschaftlich bestraft. Sozialpsychologen fanden heraus, dass in Situationen, in denen das Geschlecht im Hintergrund steht, sich Frauen und Männer erstaunlich ähnlich verhalten. In meinem Beruf arbeite ich viel mit Frauen zusammen und kann keinen großen Unterschied erkennen. Sowohl Männer als auch Frauen sind also in ihren Möglichkeiten durch Rollenerwartungen und Geschlechterstereotype eingeschränkt und das macht einen Großteil des Unterschieds aus.
     
    Eines ist außerdem erstaunlich: In der Schule sind Mädchen insgesamt erfolgreicher. Ich sage immer gerne provozierend: Das System ist weiblich. Eigentlich müssten wir ein Land voller Angela Merkels bekommen und Männer müssten viel mehr als Hausmänner agieren, weil die Dame des Hauses angesichts der besseren Abschlüsse mehr Geld heimbringt. Erstaunlich ist aber, dass Männer wohl schlechter in der Schule waren, danach aber erfolgreicher im (Berufs-) Leben. Die Ursache: Sie besitzen offensichtlich ein größeres Selbstwertgefühl. Schule ist eben doch nicht alles, Gott sei Dank!

20 Eltern, die erkennen, wie Kinder lernen und warum schulisches Lernen überbewertet wird

    Wie funktioniert Lernen?

    Der Kommunikationsforscher Paul Watzlawick stellte fest: „Wir kommunizieren immer, ständig. Wir können nicht Nichtkommunizieren.“ Und so wie wir fortlaufend nonverbal oder per Sprache Botschaften senden beziehungsweise empfangen, so verhält es sich auch mit dem Lernen: Wir lernen ständig, immer, jeden Tag. Wir können nicht Nichtlernen. Nur müssen wir differenzieren von welcher Form von Lernen wir sprechen. Von dem informellen Lernen oder von dem formellen Lernen, das erforderlich ist, um sich zum Beispiel in der Schule unterrichtliche Inhalte anzueignen, die man abprüfen kann, so wie es Lehrer fordern. Und wenn man den Hirnforschern Roth, Spitzer, Bauer und Hüther Glauben schenken darf, und das sollten wir, so stehen wir vor einer Revolution des schulischen Lernens. Ich behaupte, Schule wird unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse innerhalb von zehn Jahren ein andere sein. Aber was für eine?

    Wie aber lernen Kinder?

    Kinder lernen vom ersten Tag an durch Nachahmung und sie lernen, angetrieben von Entdeckerfreude, anhand von Erfahrungen, durch Bewältigung von Herausforderungen und Problemen. Lernerfahrungen sammeln sie, sobald sie sich in Bewegung setzen und sich von der schützenden Hand von Mama oder Papa lösen. Gerald Hüther beschreibt, dass es an den Rahmenbedingungen liegt, wie nachhaltig wir lernen. Er fasst die Ergebnisse der Hirnforschung zusammen. Er erzählt, was das Gehirn zum Wachsen bringt, wie sich Synapsen verknüpfen und aus Pfaden Trampelpfade und irgendwann Autobahnen im Gehirn werden und dieser Dünger ist schlichtweg Begeisterung.
     
    Mit Leidenschaft erzählt Hüther, dass ein 85-jähriger Mann Chinesisch lernen kann. Natürlich nicht in Berlin an der Volkshochschule. Aber dann, wenn sich dieser Herr in eine attraktive 65-jährige Chinesin verlieben würde. Mit einer Dame, die aber nur in einem kleinen chinesischen Dorf mit ihm leben möchte, dann würde er dort innerhalb eines Jahres Chinesisch lernen, ganz klar.

    Und Hüther erzählt die Geschichte vom kleinen, sechsjährigen Konrad Lorenz, der einen Käfer findet, als sein Vater im Garten den Boden umgräbt. Natürlich will er wissen, was das für ein Käfer ist. Der kluge Vater fordert seinen Sohn daraufhin auf, es selbst herauszufinden. Dazu soll Konrad im Bestimmungsbuch nachschauen, das rechts neben dem Schreibtisch im Arbeitszimmer liegt. Konrad verschwindet dorthin, findet das Buch und schaut sich Bild um Bild an, bis er den Käfer findet. Nach einer halben Stunde kommt er freudestrahlend zum Vater und meint: Junikäfer. Der Vater

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