Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Empathie-Papst. Und Empathie, die Fähigkeit sich mit Achtsamkeit in andere Menschen hinein zu fühlen und ihre Gefühle wahrzunehmen, ist Grundlage der GfK. Rosenberg geht davon aus, dass sich Menschen nach Empathie sehnen. Die Gewaltfreie Kommunikation soll helfen, sich ehrlich auszudrücken und zuzuhören. Sie erhebt die Gefühle und Bedürfnisse zum Thema, welche hinter den Handlungen und Konflikten von Menschen stecken. Rosenberg unterscheidet zwei Arten zwischenmenschlicher Kommunikation, die gewaltfreie Kommunikation und die lebensentfremdende Kommunikation . Spielerisch veranschaulicht er die „Giraffensprache“ und „Wolfssprache“ bei Vorträgen und Seminaren mit entsprechenden Handpuppen.
TIPP: Wenn Sie mehr über diese spannende Methode wissen wollen, empfehle ich: Marshall B. Rosenberg: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation, Ein Gespräch mit Gabriele Seils, Herder Spektrum, 2004.
Wenn also Streit und Gewalt vor allem mit unseren Bedürfnissen zu tun haben, müssen wir klären, welche Bedürfnisse unser Leben beeinflussen. Hierzu muss man sich der Psychologie zuwenden. Spannende Antworten liefert Abraham Maslow:
Unsere Gefühle zeigen, wie wir unsere Bedürfnisse leben – ein Exkurs in die Welt der Psychologie
Irgendwie scheinen so manche Menschen der Psychologie kritisch gegenüber zu stehen. Auch Ärzte in meinem Freundeskreis sind da skeptisch. „Die Psychologen haben doch alle einen Schlag“, ist da zu hören. Das sind Erfahrungswerte und Klischees, die ich nicht teile. Ich habe mich schon immer dafür begeistert, wollte herausfinden, wie Menschen „ticken“ und wie man ihr Verhalten erklären kann. Selbst Lehrerkollegen negieren meine provozierende These: „Das Leben ist Psychologie.“ Ich vermute es liegt daran, dass sie sich analysiert fühlen und befürchten, dass man sie in ihrem Tun beeinflussen könnte. Sie sehen Psychologie als gefährlich an. Im Grunde steckt wohl die Angst dahinter, sich seinen Schwächen stellen zu müssen und damit sind wir wieder beim alten Problem: mangelndes Selbstwertgefühl. Außerdem würde die Psychologie ja genutzt, um Menschen über Werbung zu manipulieren. Mir geht es eher darum, Menschen zu verstehen und ihnen behilflich zu sein, ein besseres Leben zu führen oder gesündere Beziehungen zu leben. Diesbezüglich sind die Gedankenwelt und Erkenntnisse von Abe Maslow sehr hilfreich.
Maslow gilt als der wichtigste Gründervater der Humanistischen Psychologie, die eine Psychologie seelischer Gesundheit anstrebt und die menschliche Selbstverwirklichung untersucht. Er lebte vor etwa 100 Jahren in New York. Als Sohn wohlhabender, jüdischer Kaufleute hätte er nie arbeiten müssen. Er wollte studieren, um zu erfahren, wie Menschen ticken. Er wurde zum Vordenker der Positiven Psychologie. Seine Erkenntnisse münden in seine Bedürfnispyramide . Danach teilen alle Menschen die gleichen psychischen Bedürfnisse, sie streben nach Zugehörigkeit, Achtung, Liebe und Selbstverwirklichung. Das Ganze vollzieht sich auf verschiedenen Ebenen, wie der Übersicht auf der folgenden Seite zu entnehmen ist.
Auf der untersten Ebene stehen die physiologischen Grundbedürfnisse nach Nahrung, Luft, einem Dach über dem Kopf und sexueller Befriedigung. Darauf folgt die zweite Ebene, das Streben nach Sicherheit, Geborgenheit, nach Stabilität, die Sehnsucht angstfrei zu leben. Als sehr bedeutsam sehe ich die dritte Ebene an. Ich habe ganz den Eindruck, dass der Wunsch, seine sozialen Bedürfnisse befriedigt zu wissen, Menschen antreibt: Sehnsucht, in seiner Familie, im Freundeskreis Bindung zu finden, nach Partnerschaft, Intimität, Liebe und Kommunikation. Diese drei Ebenen bezeichnet Maslow als Defizitbedürfnisse . Das bedeutet, dass diese Bedürfnisse befriedigt sein müssen, damit man zufrieden und glücklich ist. Darauf bauen die sogenannten unstillbaren Bedürfnisse auf. Auf der vierten Ebene die Bildung von Selbstwertgefühl, das heißt einer gewissen mentalen Stärke dank empfundenem Respekt, Wertschätzung und Anerkennung. Maslow meint, dass die unstillbaren Bedürfnisse kaum zu befriedigen sind. Das gilt insbesondere für seine fünfte Ebene, die Stufe der Selbstverwirklichung durch das Ausleben seiner Talente und Individualität.
Das Spannende an der Einteilung ist die Vorstellung von Maslow, solange das Bedürfnis einer niedrigeren Stufe nicht erfüllt ist, eine höhere Bedürfnisstufe nicht erreicht wird. Erst das inzwischen befriedigte
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