Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
/stories/systhema/2005/3_2005/Sys_3_2005_Wolter.pdf )
• „Stabile emotionale Beziehung zu einem Erwachsenen (Eltern, Onkel, Tante, Nachbarn, Lehrer etc.)
• Menschen, die als soziales Vorbild dienen und zeigen, wie Probleme konstruktiv gelöst werden können.
• Früh Leistungsanforderungen bewältigen (ein Amt in der Schule, die Versorgung jüngerer Geschwister etc.)“
Das bedeutet, dass es offensichtlich bedeutsam ist, Kinder in Verantwortung zu nehmen und insbesondere auf ihre sozialen Kompetenzen zu vertrauen.
Um als resilient zu gelten, führt Birgit Wolter in dem Artikel aus, sei es wichtig, die Fähigkeit zu haben, die eigene Situation verändern zu können. Es ist bemerkenswert, dass Resilienz eine Eigenschaft ist, die jeder Mensch aufbauen und lernen kann. Auch als Erwachsener ist man jederzeit noch in der Lage, Widerstandsfähigkeit zu entwickeln.
Kinder erwerben sie dank fürsorglicher Bezugspersonen innerhalb und außerhalb der Familie. „Über die Eigenschaften, die der Mensch haben muss, der das Puzzle seines Lebens, seines Ichs, aus eigener Kraft zusammenfügt, sind sich Forscher einig: Beziehungsfähigkeit, Hoffnung, Selbstständigkeit, Fantasie, Kreativität, Unabhängigkeit, Humor, Entschlossenheit, Mut, Einsicht, Reflexion. Das ist das Gerüst, das uns hält, wenn wir in Krisensituationen standhalten.“
(Martin Seligman: Der Glücks-Faktor – Warum Optimisten länger leben, Bastei Lübbe Taschenbücher und Ehrenwirth Verlag, 2002, S. 300).
Oft genügt eine Person, die Kinder erkennen lässt: „Ich sehe dich. So wie du bist, ist es gut. Du kannst was. Du bist wer. Du hast deine Zukunft in der Hand. Sei unbesorgt, du machst das schon.“ Ich denke, das ist insbesondere eine lohnenswerte Aufgabe für die Opas und Omas dieser Welt, die entbunden von allen erzieherischen Aufgaben ihren Enkelkindern mit ihrer liebenswerten Art so viel Rückenwind im Leben mitgeben können. In der Beziehung zu meinen Schülern bemühe ich mich ganz bewusst um derartige Botschaften.
Ich hatte zuvor schon meine Schülerin erwähnt, die im Beisein der Mutter sagte: „Ich kann was, ich bin wer, ich gehe jetzt meinen Weg.“ Das Mädchen war zuvor in psychotherapeutischer Behandlung gewesen. In zahlreichen Gesprächen war es unserer Schulpsychologin und mir gelungen so viel Bindung und Beziehung zu entwickeln, dass sie letztlich zu dieser optimistischen Erkenntnis kam.
Resilienz dank achtsamer, fürsorglicher Beziehung kann gelingen. Birgit Wolter beschreibt resiliente Menschen:
„Resiliente, ob aus schwierigen oder harmonischen Familien, fühlen sich akzeptierter als andere, wissen, wie man soziale Konflikte löst und Unterstützung mobilisiert. Ihr Selbstwertgefühl ist hoch und sie haben oft dauerhafte Freundschaften. Sie wachsen an Krisen und nutzen diese als Chance.“
Womit wir bei einem weiteren spannenden Kapitel angelangt sind:
27 Eltern, gelassen in Krisenzeiten
Eine rein harmonisches Familienleben, immer nur „Friede, Freude, Eierkuchen“ gibt es auch in der herzlichsten Familie nicht. Auch hier kommt es zu Irritationen, Auseinandersetzungen und Krisen. Die Chinesen haben dafür dieses Zeichen. Es ist mehrdeutig und weist auf einen wichtigen Zusammenhang hin, nämlich dass Gefahren und Krisen auch immer Chancen in sich tragen.
Gehen wir die Sache über die Positive Psychologie an und bemühen uns um positives Denken. Alles Negative hat auch etwas Positives , wenn man nur die Perspektive wechselt. Ist man krank, legt man sich ins Bett und schläft sich gesund. Irgendwann rühren sich wieder die Lebensgeister, man kann wieder eine Suppe essen und man merkt schließlich, dass es wieder aufwärts geht. Wie sehr genießt man es dann, wieder am geregelten Leben teilnehmen zu können. Eine Krankheit lehrt also ein Stück weit Demut und Dankbarkeit für das ganz „normale“ Leben.
Der Tod eines geliebten Menschen führt die Familie – trotz all der Trauer – normalerweise enger zusammen. Man kommt sich im gemeinsamen Leid näher. Mitunter wird man dadurch mit einem Sprung ein Stück weit erwachsener. Das sind zumindest meine Erfahrungen. Aus Niederlagen lernt man, Trennungen können dazu führen, dass man autonomer und selbstständiger lebt. Sie lassen einen erstarken. Und so mancher Konflikt, den man versöhnlich überwindet, schweißt zusammen. Ich glaube, gute Ehen werden sicherlich von Liebe und schönen Zeiten getragen. Sie leben aber vor allem davon, dass man es
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