Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Bedürfnis erhöht die Motivation, ein weiteres zu befriedigen.
Was bedeutet das für ein Leben mit Kindern?
Eltern müssen sich sehr wohl bewusst sein, dass sie ihren Kindern neben Nahrung und einem Dach über dem Kopf Sicherheit, Geborgenheit und ein angstfreies Familienleben gewähren müssen. Das gibt den Kindern Sicherheit und Stabilität. Die Stufe der sozialen Akzeptanz sprengt dann den familiären Rahmen. Im Laufe des Lebens werden diesbezüglich andere Menschen, Freunde, Schulkameraden, Kollegen sehr bedeutsam. Garantiert jedoch das familiäre Umfeld nicht das Bedürfnis, sich in Gemeinschaft angenommen, respektiert, anerkannt, als Person geliebt zu fühlen, wird es schwierig, ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen. Ich fürchte, dass es um das Selbstwertgefühl vieler Zeitgenossen und Kinder nicht sehr gut bestellt ist.
28 Gelassen durch die Pubertät:
Voll das Leben, wenn Erziehung und Lernen schwierig werden
„He, Mama, mach dich mal ein bisschen locker, musst ja nicht gleich wieder die Lehrerin rausholen!“
Ich erinnere mich noch genau an derartige provozierende Sprüche unseres Sohnes, Reaktionen von ihm, mit denen er einen zum Kochen brachte, wenn man versuchte etwas Ordnung im Haushalt oder Disziplin einzufordern. Die Zeit der Pubertät kann für Eltern wirklich nervenaufreibend sein.
Eine Mutter sagte zu mir in einer Sprechstunde „Seit Wochen kenne ich diesen jungen Mann nicht mehr, der in unserem Haus ein und aus geht. Manchmal möchte ich ins Auto steigen und weit weg fahren und nicht zurückkehren.“
Eltern müssen tatsächlich in der Zeit der Pubertät lernen, plötzlich ein anderes Kind vor sich zu haben, das seine Launen auslebt und verbale Hiebe verpasst. Aus dem lieben, netten kleinen Sohn kann ein Monster werden, aus der süßen Tochter eine fürchterliche Zicke. Aber das sind nur Phasen und es gibt auch schöne Momente mit tollen Gesprächen über das Leben, in denen sich die Kinder von ihrer besten Seite zeigen. Dennoch hat man es als Eltern nicht leicht, das richtige Timing zu finden, wann man sein Kind besser in Ruhe lässt oder zu erkennen, wann ein Gespräch angebracht wäre und es Hilfe benötigt. Auf alle Fälle ist viel Verständnis erforderlich und es hilft, einiges über die Pubertät zu wissen. So gehört es dazu, dass sich die Kinder in dieser Zeit unbedingt von ihren Eltern abgrenzen müssen, um einen eigenen Weg zu finden. Sie müssen in gewisser Weise gegen ihre Eltern rebellieren. Daher sind Eltern eine Zeit lang in der Öffentlichkeit nur eins, nämlich absolut peinlich. In der Folge werden Eltern zum Punchingball der Gefühle ihrer Kinder und zum Sparringspartner ihrer emotionalen Verirrungen, ob sie das wollen oder nicht.
„In der Pubertät vollzieht sich das Drama, dass die Bindung zu den Eltern zusammenbricht“, meint Remo Largo.
Die Eltern leiden unter Kontrollverlust. Für die Kinder ergibt sich ein zweites Problem: Gleichaltrige können die Qualität der Bindung, wie sie Eltern garantierten, nicht gewährleisten. Jugendliche in der Pubertät entwickeln ein anderes Verhältnis zu ihren Eltern:
• Sie können Eltern nicht mehr so lieben, wie man sie als Kind geliebt hat.
• Sie können ihnen nicht mehr alles anvertrauen.
• Sie sehen sie mit neuen Augen.
• Sie können sie nicht mehr idealisieren.
• Eltern werden zu Menschen wie andere auch.
• Sie verlieren damit ihre Illusionen über ihre Eltern.
• Sie brauchen das Gespräch mit den Eltern, aber nicht ihre Ratschläge.
Vor der Pubertät sind in die Eltern in der Vorstellung der Kinder die größten. Das ändert sich nun und Eltern stehen vor dem Problem, wie sie die Beziehung neu gestalten sollen.
Pubertierende entwickeln eine tiefe Sehnsucht nach Verständnis mit Gleichaltrigen. Das bedeutet: Freunde haben, den anderen gefallen wollen, den Doppelgänger suchen, die verwandte Seele finden, Ego sein, werden existentiell bedeutsam. Es ist ein Gefühl der Verschmelzung.
Diese Wünsche sind die Vorstellungen, die sie gegenüber Eltern hatten. Das zu realisieren ist für Gleichaltrige unmöglich. Das Drama der Enttäuschung ist somit vorprogrammiert.
Eltern können das nicht auffangen. Sie sind nicht mehr das, was sie waren. Sie sind nur noch Nothafen, und der Albtraum der Teenies, allein zu sein, ohne Freunde, ist die Gefahr.
Es ist auch die Phase des Ausprobierens, der Exzesse, der Mutproben, der Experimente mit Drogen und vor allem eine Phase, in denen sich
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