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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian von Ah
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›kleiner Fisch‹ im großen Teich wäre und dass daran auch keine Eigenkapitalaufstockung auf 500 Millionen etwas ändern würde.
    Mit dieser Enttäuschung war Otto Hellweg nach dem Gespräch mit von Gutenberg wieder zu Francisco gekommen.
    Vielleicht wäre es ja nun möglich, hatte er zu Francisco gesagt, dass er ihm einen Kontakt zu Carl Meyer herstellen könnte.
    Auf diese unerwartete Frage hin schoss Franciscos Puls sofort in die Höhe und unter hochrotem Kopf erklärte er, dass er dieses Ansinnen des Freundes kategorisch ablehnen müsse.
    Er kenne diesen C. M. als einen machtgeilen Manipulateur und kriminellen Trickser, weshalb er ihm dringend davon abrate, mit diesem Mann jemals Geschäfte zu machen. Hellweg hatte ohne im Detail weiter nachzufragen, diese Meinung Franciscos akzeptiert und nicht weiter insistiert.
    Doch nur einige Wochen später schreckte Francisco durch eine fragwürdige Begebenheit regelrecht auf: Wie immer führte ihn nämlich sein Heimweg, so auch an diesem Abend, an der Geschäftsadresse der Hellwegbank vorbei. Bei dem fast schon alltäglichen Seitenblick zu diesem Bankgebäude blieb ihm aber heute für einen kurzen Moment der Atem stehen.
    Dort, an der Bankhaustiefgarage, stand tatsächlich ein gelber Porsche zur Einfahrt bereit.
    Sofort wusste er, dass Otto Hellweg offensichtlich doch bereit war, einen gravierenden Risikoschritt zu gehen!
    Viele Tage und Wochen bemühte sich Francisco anschließend, Otto Hellweg ans Telefon zu bekommen. Vergebens. Hellweg ließ sich von seiner Sekretärin immer mit den gleichen Worten entschuldigen, nämlich dass er im Moment geschäftlich sehr eingespannt sei, sich aber bald bei Francisco melden würde.
    Das Nächste was er von Otto Hellweg mitbekam waren Pressemeldungen über dessen spektakuläre Verhaftung.
    Angeblich habe er sich auf dubiose Geldwäscher eingelassen und Geschäfte gemacht, über die einige hundert Millionen US-Dollar gewaschen worden wären. Weiter war zu lesen, dass der entsprechende Hinweis auf diese Geldwäschegeschäfte aus dem Ausland gekommen sei. Hellweg verlor in der Folge nicht nur seine Bank und seine Banklizenz, sondern auch einige Monate seiner Freiheit infolge der Untersuchungshaft. Zur Widerlegung seiner Schuld warf Hellweg alle seine guten Netzwerkkontakte in die Waagschale und sorgte damit auch in Bundes-Bern für einigen Wirbel. Schlussendlich musste sogar ein hoher Bundesbeamter seinen Stuhl räumen, weil die Schweizer Regierung diesem Beamten unterstellte, gewisse Kompetenzen in der Untersuchung überschritten oder gar missbraucht zu haben.
    In der weiteren Zukunft konnte man Otto Hellweg offenbar weder eine klare Schuld noch eine klare Unschuld nachweisen, geschweige denn wurde irgendeine Beteiligung des Carl Meyer öffentlich. Im Sinne eines »in dubio pro reo« mussten die Behörden Otto Hellweg zwar aus der Haft entlassen, doch allein seine Verhaftung mit anschließender Untersuchungshaft reichte aus, um die Existenz dieses einst renommierten Bankiers nachhaltig zu zerstören.
    Francisco hätte natürlich sehr gerne von Hellweg selbst erfahren, ob und welche Rolle C. M. in dieser Angelegenheit gespielt hatte; doch war nie wieder ein Kontakt zwischen den beiden zustande gekommen.
       
     
    Monate später kam es dann zu jenem zukunftsentscheidenden Tag, an dem Francisco gerade auf der Autobahn in Richtung Tessin unterwegs gewesen war, als ihn seine Sekretärin über Autotelefon erreichte, um ihn mit dem NVG-Auslandsgeschäftsführer Franzen zu verbinden. Franzen wollte Francisco sofort und dringend irgendwo treffen, worauf sich beide für ein Treffen auf der Autobahnraststätte Gotthard entschieden.
    Dort wartete er auf den Geschäftsführerkollegen und zeigte sich sehr überrascht, als dieser in Begleitung Haldimanns, Franciscos Stellvertreter, die Raststätte betrat. Dieser Haldimann hatte im NVG den Spitznamen ›Windfahne‹, weil er sich in der Manier einer solchen immer nach der jeweiligen Windrichtung seiner Vorgesetzten drehte.
    Die Windfahne und Franzen begrüßten Francisco dann sehr überschwänglich und freundlich. Dann lud der Auslandsgeschäftsführer sehr jovial zu einem kleinen gemeinsamen Lunch ein. Alle Alarmsensoren ließen Francisco sofort aufschrecken; gleichwohl stimmte er zu, eine Kleinigkeit mit den beiden Herren zu essen.
    Der NVG-Auslandsgeschäftsführer trat dann in eine, wie Francisco es empfand, relativ belanglose Konversation mit ihm ein und wollte immerzu nur wissen, wie es

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