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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian von Ah
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Couleur.
    Präsident Hellweg residierte hier mit bestem Ausblick auf ein architektonisch ansprechendes, preisgekröntes Glasatrium mit subtropischen Pflanzen, Blumen und ausgefallenen Gräsern.
    In ihrem persönlichen Gespräch wurden sich die beiden Männer schnell einig, dass sie durchaus zu interessanten Cross-Company-Geschäften finden könnten. Einmal würde es NVG-Kunden geben die an Edelprodukten der Hellweg-Bank Interesse fänden, und mal könnten es Hellweg-Bankkunden sein die an Topfinanzprodukten der NVG interessiert wären.
    Im Laufe der Monate hatten sich dann einige solcher Geschäfte realisieren lassen und so entwickelte sich zwischen Hellweg und Francisco sogar eine Art Freundschaft. Nach Feierabend trafen sich beide oft in der Bar des Restaurants Quaglinos im aufstrebenden Zürcher Seefeldquartier. Dort, bei ein, zwei, drei gemeinsamen Bieren, diskutierten sie dann nicht nur die Lage der Finanzmärkte, sondern auch so manches Private.
    Bei einem dieser Bierabende erfuhr Francisco, dass Otto Hellweg beim Schweizer Militär ein sehr hoher Offizier gewesen war und dass seine Meinung bis heute, quasi als ›Berater im Generalstab‹ gefragt war. So verfügte der Banker nach wie vor über beste Militär- und Politikkontakte.
    Schweizer Militärkameraden, so behauptete Otto Hellweg, würde er in allen wichtigen Unternehmens- und Politiketagen finden. Manche würden dies ›Filz‹ nennen, er nützliches Netzwerk!
    Eines Tages rief dieser Otto Hellweg Francisco an und fragte ihn, ob er nicht einen kapitalkräftigen Bankanteilspartner für seine Bank kennen würde. Francisco zeigte sich sehr erstaunt, brillierte Hellweg doch sonst immer selbst mit seinen eigenen tollen Netzwerkkontakten: Er kenne alle Schweizer Bundesräte persönlich, alle Parteipräsidenten der Bundesparteien und viele Nationalräte, und außerdem noch so manchen reichen Wirtschaftsunternehmer aus der Schweizer Haute Société, hatte er oftmals unter stolzer Brustschwellung erklärt. In diesem Netzwerk des Who is Who sollte aber doch ein solcher Bankpartner für ihn zu finden sein, kam es Francisco in den Sinn. Doch Hellweg hatte sich in den Gesprächen immer als guter Zuhörer erwiesen und so erinnerte er sich wohl, dass Francisco ihm einmal von einem Generaldirektor einer deutschen Bank in Genf erzählt hatte, der jetzt in der Nähe von Zürich lebte.
    Dieser Generaldirektor war nämlich viele Jahre mit Francisco gut bekannt, weil ihre Kinder damals in Genf gemeinsam die Schulbank gedrückt hatten. Die beiden Familien waren sehr häufig der Kinder wegen zusammengekommen und hatten so auch einige gemeinsame Kinder- und Familienfeste durchgeführt. Francisco hatte seinerzeit mit diesem Generaldirektor ebenfalls einige Finanzgeschäfte realisieren können und es entwickelte sich ebenfalls eine lockere Freundschaft zwischen beiden Männern.
    Allerdings war eben dieser Generaldirektor erst vor kurzer Zeit von einem harten Schicksalsschlag getroffen worden. Seine Ehefrau nämlich, die aus ihrer ersten Ehe jene Tochter mit in die Ehe gebracht hatte, die mit Franciscos Tochter Carol in die gleiche Schulklasse gegangen war, war von ihrem Exehemann in der Wohnung überfallen und erschossen worden. Der Generaldirektor hatte seine Frau seinerzeit in der gemeinsamen Wohnung tot vorgefunden.
       
     
    Francisco hatte Otto Hellweg zugesagt, dass er mit dem Generaldirektor Kontakt aufnehmen würde, um zu erfahren, ob dieser überhaupt auf Geschäftliches wieder ansprechbar wäre.
    Hellweg hatte ihm für dieses Gespräch einige grundlegende Kennzahlen seiner Bank genannt, damit er den Generaldirektor vorab informieren und interessieren könnte. Demnach suchte er einen Bankpartner, der sein bisheriges Bankeigenkapital von 350 Millionen um mindestens 150 Millionen Franken aufstocken könnte. Eine Bank mit 350 Millionen Eigenkapital würde in der Bankenwelt kaum eine längere und größere Überlebenschance haben, hatte Hellweg gesagt.
    Franz-Ludwig von Gutenberg, der ehemalige Generaldirektor einer deutschen Bank, hatte nach dem Mord an seiner Frau die Bankführung aufgegeben, allerdings wieder in Partnerschaft mit seiner ehemaligen Bank eine Private-Wealth-Partners Incorporation gegründet. Seine Klientel rekrutierte sich dabei nach wie vor weltweit aus dem Top-Reservoir der Reichen.
    Von Gutenberg zeigte sich durchaus interessiert und bereit, sich mit Otto Hellweg zu treffen. Doch betonte er von Anfang an, dass diese Hellwegbank eigentlich ein zu

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