Geld fressen Seele auf

ihn prompt an, dass es in den Zimmern ihrer Kinder und darüber hinaus im ganzen Haus sicher absolut sauber sei und schon gar keine Essensreste irgendwo herumliegen würden, weder in den Kinderzimmern noch sonst wo im Haus! Ohne Luft zu holen hielt sie dann dem Eigentümer ihrerseits vor, dass es aber in den unteren Räumen des Hauses offensichtlich eine sehr schlechte Wand- und Mauerbelüftung geben würde, denn die Kinderbettwäsche und die Kinderkleider seien immer klamm und feucht.
    Nun fühlte sich der Hauseigentümer, der im Beruf Immobilienmakler war, persönlich attackiert und erzürnte sich über diese wie er meinte dumme Behauptung, die nach seiner Auffassung auch wirklich nur von einer Frau kommen könnte. Dies wiederum ließ Angelina auf neue Barrikaden steigen und so ergab ein Wort das andere, bis der Hauseigentümer sich plötzlich auf seinem Schuhabsatz umdrehte und das Haus der Ansas, laut auf Schwyzerdütsch fluchend, verließ.
    Angelina forderte anschließend Francisco auf, wegen der Feuchtigkeit in den Kinderzimmern und diesem Ungeziefer dem Eigentümer endlich eine Mängelanzeige zu schreiben. Sie hatte ihn bezüglich der Feuchtigkeit schon lange dazu aufgefordert, doch Francisco hatte immer wieder gezögert. Jetzt aber zusätzlich mit diesen braunen Tierchen, hatte er wohl keine andere Wahl und außerdem hatte der Hauseigentümer heute wirklich sehr uneinsichtig auf die mündliche Mängelanzeige bei der Hausbegehung reagiert.
       
     
    Auf seine schriftliche Mängelanzeige mit Fristsetzung zur Mängelbehebung ging der Eigentümer aber nicht ein, doch Francisco war es absolut Müde wieder und wieder über Rechtsanwälte und Gerichte sein Recht einzufordern. Gleichwohl fiel ihm ein, vielleicht einmal mit dem Mieterverband diesbezüglich zu telefonieren. Von dort bekam er dann den Rat, dem Eigentümer mit einer erneuten Fristsetzung zur Mängelbehebung eine alternative Instandsetzung durch einen fremden Handwerker mit Kostenersatz oder eine Mietreduktion anzudrohen, wenn die Mängel nicht innerhalb der Frist behoben würden.
    Was der Mieterverband aber nicht gesagt hatte, war, dass nach einer erfolgten Mietzinsreduktion eigentlich nur noch die fristlose Kündigung des Hauses bleiben würde, weil es darüber hinaus keine Zwangsmittel mehr gab. Die fristlose Kündigung, die sie zwangsläufig später aussprachen, erfolgte für die Familie zu einer wirtschaftlichen Unzeit. Francisco hatte nämlich kurz vorher sein Berufsvorsorgekonto plündern müssen, um eine eigene GmbH finanzieren zu können, bei der er sich selbst als Geschäftsführer anstellen wollte, weil er über diesen Weg die Prolongation seiner Aufenthaltsbewilligung für die Schweiz erhalten sollte. Jedenfalls hatte er dieses Vorgehen mit dem zuständigen Arbeitsamt (RAV) und der Ausländerbehörde des Kantons so abgesprochen.
    Der erneute Umzug verbrauchte dann finanzielle Ressourcen, die sie im Grunde aber für ganz andere Dinge benötigt hätten. Doch Angelina und ihre Mutter waren sich immer noch einig, dass mit der mütterlichen Vollmacht zum schweizer Bankkonto alles wirklich Wichtige und Lebensnotwendige geregelt sei.
    Die Eheleute hatten gleichwohl anhaltende Auseinandersetzungen, weil Francisco immer wieder mehr Bescheidenheit von der Familie forderte, mit der Angelina aber grundsätzlich nicht einverstanden war, weil eben der Himmel respektive Isis der Familie gute Zeiten prophezeit habe.
    Sie hielt ihm ständig aufs Neue vor, er würde nicht tiefherzig genug an sich und seinen erneuten Erfolg glauben, worauf er ihr antwortete, dass sie leider die Realitäten nicht mehr klar erkennen würde.
    Der Standpunkt Franciscos wurde aber wenige Tage später ziemlich geschwächt, weil sich nämlich wider Erwarten tatsächlich jener von Isis avisierte Kontakt zu jenem Mann mit dem neuartigen VPro-System ergab. Francisco war wie von Sinnen, als er gewärtigte, dass diese Vorhersage von Angelinas Isis tatsächlich eingetroffen war.
    Sie war natürlich fest davon überzeugt, dass dies alles der göttlichen Vorsehung entspreche, die nun auch diese Zusammenarbeit mit dem VPro-Menschen zwingend zum Erfolg führen würde; Francisco müsse endlich daran glauben und sich dementsprechend dafür engagieren.
       
     
    Nach den ersten Gesprächen mit diesem VPro-Menschen, hatte Francisco jedoch den Eindruck gewonnen, dass die VPro-Idee theoretisch zwar durchaus gut war, aber mit diesem Mann praktisch nur bedingt umsetzbar. Sein Bauchgefühl