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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian von Ah
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Menschheit, Kultur, Technik und Forschung geworden, wenn niemand versucht und geirrt hätte oder wenn ausgerechnet jene Menschen an jener Aufgabe verzweifelt und gescheitert wären, die sie später zu dem alles verändernden Lösungsergebnis geführt hatte? Waren nicht oftmals auch aus Irritationen spätere Klarheiten entstanden?
    Francesco hatte ausserdem seinen bescheidenen Glauben an die Existenz eines wie auch immer zu benennenden höheren Energiewesens. Auf der Existenz dieser kosmischen Energie war für ihn der eigentliche Sinn des Lebens aufgebaut. Selbst Max Planck hatte in seinen physikalischen Studien und Forschungen zu den elementaren Atomen, Teilchen und Quanten von der Existenz einer solch höheren Energie und Intelligenz gesprochen; ohne dass er später als esoterischer Spinner und/oder als naiver Kirchenverblendeter verschrien worden war. Planck hatte sein Leben lang geforscht und sich nicht gescheut zuzugeben, dass er den Ursprung aller Materie in dieser einen höheren Energie, die man auch Gott nennen könnte, sehen würde. Setzte man also die Existenz einer solch höheren Energie und Intelligenz – und sei es nur im Einklang mit Max Planck – voraus, musste man doch davon ausgehen, dass alles, jedes und jeder, mit dieser höheren Urenergie und Urintelligenz irgendwie verbunden war.
    Francisco war sich jedenfalls mit Planck absolut einig gewesen. Doch war er noch einen Schritt weiter als Planck gegangen und dachte in seiner ureigenen Lebensphilosophie an spiralförmig wechselnde Bewegungen der Energien und Materien, die sich einerseits von der Ursprungsenergie fortbewegten, also energetisch sukzessive abnahmen, um dann auf dem tiefsten und entferntesten Punkt zur Ursprungsenergie aus der Abwärtsspirale automatisch in die Aufwärtsspiralbewegung einzutreten und energetisch wieder zuzunehmen. Entlang dieser ständigen Spiralbewegungen, die die Energien auf mannigfaltige Seins- und Aggregatzustandsebenen führte, fände unter anderem auch die menschlich-somatische Ent-Wicklung und Rück-Wicklung statt. Kurzum, Francisco glaubte an die Reinkarnation eines jeden Lebens, wodurch eine Selbsttötung automatisch ad absurdum geführt werde, weil man immer wieder an den gleichen Punkt käme um zu lernen – selbst wenn dazu reine Kopf- und Wissenschaftsmenschen einwenden würden: quad erat demonstrandum.
    Natürlich konnte auch er, so wie alle Menschen – inklusive jener Kopf- und Wissenschaftsmenschen –, nicht von Wissen, sondern nur von Glauben zu diesem Thema sprechen. Doch hatte er in jenen Glaubensansätzen seine persönlichen Energien für seine Lebensaufgaben und den Sinn des Lebens schlechthin gefunden, ohne daraus für sich und andere jemals ein Dogma zu machen oder gar die Erd- und Bodenhaftung zu verlieren.
    Er mochte sich andererseits aber auch nicht vorstellen, dass dieses Dasein, dieses Leben auf dieser schönen Erde lediglich auf das wissenschaftlich nachgewiesene Zeit- und Raumkontinuum begrenzt sein sollte; ein Leben, ein Tod, fertig, aus? In einer solchen Glaubens- und Lebenssicht, würde er keinen konstruktiven Sinn für sein Leben und für die eben oftmals auch sehr lebensenergieraubenden Aufgaben finden können.
    Francisco fühlte sich bezeichnenderweise, nach diesem gedanklich-lebensphilosophischen Exkurs, wieder mit neuen Lebensenergien aufgeladen, was ihm zusätzlich und sofort die Richtigkeit seiner persönlichen Glaubensansätze bestätigte.
    Auf dem Heimweg war ihm sogleich ein konstruktiver Gedanke gekommen; nämlich wie er seinen drei treuen, von Franzen gekündigten GFS-/NVG-Mitstreitern doch noch würde helfen können.
    In seinem Homeoffice hatte er noch ein grosses Paket mit gedruckten NVG-Briefkopfbögen – und jenen rechtsungültigen Arbeitsvertragstext von Franzen. Nachweislich war er über viele Monate oberster Firmenchef der NVG-Schweiz gewesen und Franzen hatte ihm gegenüber klipp und klar bestätigt, dass er mit diesen drei Managern eine persönliche Absprache für einen Festlohn von 6000 Franken auf 24 Monate getroffen habe, und dass er diese Zusagen auch noch schriftlich bestätigen werde. Eine absolute Sauerei, dass sich dieser Mann heute an seine Zusagen nicht mehr erinnern wollte! Dieses Verhalten spiegelte sehr deutlich den Charakter des Lügenbarons wider.
    Francisco sah sich deshalb geradezu genötigt, diese versprochenen vertraglichen Bestätigungen für seine drei Mitstreiter respektive Exmitarbeiter nachträglich anzufertigen und sie zurückzudatieren

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