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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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Hand durch die Gitterst äbe zu ihm. Ich wollte ihn so gerne berühren und das Glück war schon zum Greifen nahe ... Doch Herr Schubert hielt mich zurück.
    „Das lassen wir mal schön bleiben“, sagte er scharf und zog mich hoch. Die anderen Polizisten packten ihr ganzes Zeug zusammen und warteten auf Herrn Sch ubert und mich.
    Mir war nicht ganz klar, ob sie Marco da jetzt so liegen lassen wollten oder ob die noch weiß Gott was mit ihm anstellen würden, sobald ich weg wäre.
    „Was haben Sie denn jetzt mit ihm vor?“, fragte ich mit einer gewi ssen Unruhe in mir.
    „Das wird auf jeden Fall zusätzlich in seine Akte kommen“, sagte Herr Schubert und ging nicht weiter auf me ine Frage ein.
    Beim Rausgehen warf ich einen letzten verzweifelten Blick auf Marco. Die beiden Polizisten, die mich ve rsorgt hatten, blieben bei ihm, die anderen beiden begleiteten Herrn Schubert und mich nach draußen in die Schleuse. Marco war mittlerweile zu schwach den Kopf zu heben, so blieb er regungslos liegen und starrte vor sich hin.
    In der Schleuse erkundigten sich die Polizisten e rneut nach meinem Befinden und ob sie mich in ein Krankenhaus bringen sollten. Ich war außerstande irgendwas zu wollen, mir war einfach nur noch schlecht. In dem Zustand muss ich wohl gesagt haben, nicht in ein Krankenhaus zu wollen, denn ich wachte auf einmal in dem Sanitätsraum der Polizeiwache auf. An das, was in der Schleuse passiert war, erinnerte ich mich kein bisschen. Ich konnte mich nicht mal daran erinnern, dass mir auf einmal schwindelig geworden wäre, so wie davor bei Marco.
    Auf meiner Stirn lag ein nasses Handtuch und an einem meiner Finger steckte so eine komische Kla mmer oder so was, aus der ein Kabel ragte. Vor dem Bett, auf dem ich lag, fuchtelte irgendjemand an irgendetwas herum.
    „Hallo?“, sagte ich schwach, um darauf aufmerksam zu m achen, dass ich wieder wach war.
    Der beschäftigte Typ hob den Kopf und äußerte sich erfreut: „Ach, da sind Sie ja wieder.“
    Ich lächelte und nickte, wobei ich merkte, wie weh mein Kopf immer noch tat.
    „Wir haben Sie weitestgehend untersucht, aber es wäre besser, wenn Sie doch nochmal einen Arzt aufsuchen, der Sie gründlich durchcheckt. Das war immerhin ein ganz schön heftiger Angriff auf Ihre Halsschlagader“, riet er mir. „Haben Sie Kopfschmerzen?“
    „Ja“, sagte ich traurig.
    „Gut, dann kriegen Sie gleich erstmal was, damit es Ihnen besser geht“, versicherte er mir und verließ kurz den Raum. Als er mit einer Packung Tabletten wiederkam, war ich bereits wieder eingeschlafen.
    Ein paar Stunden blieb ich noch da, dann fühlte ich mich dank der Schmerztabletten und einer weiteren Dosis Krei slauf-in-Schwung-Bringer wieder fit genug, um nach Hause gefahren zu werden.
    Schade  ... Jetzt konnte ich endlich in einem Polizeiauto fahren und es war mir scheißegal. Mich interessierte gar nichts mehr, ich war einfach nur noch k.o. Das Surren des Motors fand ich sehr angenehm, es war so schön beruhigend, so konnte ich noch ein bisschen vor mich hin dösen.
    Zu Hause angekommen quälte ich mich aus dem Auto und der Fahrer stützte mich, bis ich im Haus auf der Couch saß. Nachdem er mich nochmal genau begutachtet hatte, wünschte er mir einen schönen Abend und fuhr wieder weg.
    Ich fühlte mich ganz seltsam. Es war so unwirklich, was heute passiert war, aber komischerweise intere ssierte mich das nicht mehr sonderlich. Ich war einfach glücklich, dass es auf der Couch so irre bequem war. Einfach alles war irre angenehm. Sogar als ich aufs Klo ging, musste ich vor Freude heulen, als der Druck nachließ.
    Andreas Bettdecke lud zum Kuscheln ein, so schön weich und flauschig. Nach ein paar Minuten schwe bte ich dann in mein Zimmer und umarmte den Kleiderschrank, der meiner Meinung nach grad unwiderstehlich war. Meine letzte Station für den Abend war mein Bett. Nachdem ich dem Kleiderschrank noch gesagt hatte, wie lieb ich ihn habe, schlüpfte ich also unter meine Bettdecke und schlief mit einem friedlichen Lächeln ein.
     
    Der nächste Morgen war leider nicht mehr so kuschelig ... ganz im Gegenteil, er war fies! Mein Schädel tat mir weh und die Abdrücke an meinem Hals hatten sich zu einem unübersehbaren rot-bunten Kranz entwickelt. Jetzt fühlte ich wieder, wie real alles war. Wenn ich in den Spiegel schaute, schaffte ich es sogar, Marco zu hassen. Sobald ich allerdings die wunden, geschwollenen Stellen nicht mehr vor Augen hatte, betrachtete ich die Schmerzen als eine

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