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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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schaute mich entgeistert an und ich genauso zurück.
    Ok, jetzt war es eigen tlich auch egal. Ich sackte in die Knie und hielt mir die Hände vors Gesicht. Andrea kniete sich zu mir runter und strich mir über den Rücken. Sie sagte nichts mehr, sie hockte einfach nur vor mir und wartete darauf, dass ich etwas sage. Mühsam griff ich nach meinem Rucksack und holte den Brief raus. Ich drückte ihn ihr in die Hände und legte meinen Kopf auf meinen angewinkelten Knien ab.
    Aufmerksam las Andrea das Schreiben und scha ute mich entsetzt an. „Dich hat er auch angegriffen? Wann denn?“
    Zögernd und mit großer Mühe rückte ich mit der Sprache raus: „Es war so schwer für mich, ihn nicht mehr zu sehen, ich wusste mir einfach nicht mehr anders zu helfen  ...“ Auf Andreas Stirn bildeten sich tiefe Denkfalten. Bestimmt überlegte sie gerade, ob ich irgendwann mal besonders auffällig gewesen war, wenn ich „ihn“ in der Stadt getroffen, und ihr scheinbar nicht alles erzählt hatte. „Weißt du, ich hatte Angst, du würdest mich rausschmeißen, wenn du es erfährst“, fügte ich schnell hinzu.
    „Was denn erfahre? Ich verstehe grad gar nicht, w ovon du redest? Warum sollte ich auf dich böse sein, wenn er dir wehtut?“
    Durch so was wie Würgen oder durch Schnittwu nden oder so könnte er mir gar nicht wirklich wehtun, das wäre irgendwie immer noch ein positives Andenken an ihn. Was mich wirklich fertig machte, war die Tatsache, dass ich ihn nicht haben konnte ... was ihn aber auch auf irgendeine Weise noch anziehender machte. Es war schon seltsam ... das, was mich so niederschmetterte, fand ich unwiderstehlich an ihm. Das hatte ich mir nur damals natürlich noch nicht eingestanden, das ist mir erst später klargeworden.
    Vorsichtig stupste Andrea mich an. „Was steckt d ahinter, dass du nicht darüber reden kannst?“
    Ich blickte ihr traurig in die Augen. „Da ist nichts  ... Na ja, obwohl ...“ Es war wirklich unglaublich schwer für mich, alles in geordnete Sätze zu fassen. Sämtliche Gänge meines Gehirns waren verstopft. Es wollte alles auf einmal raus, aber dafür war mein Mund zu klein. Vielleicht hatte der Joker dasselbe Problem ...
    Wieder einmal zeigte mir meine beste Freundin, was ich e igentlich an ihr hatte. Liebevoll zog sie mich zu sich rüber, drückte meinen Kopf an ihre Brust und streichelte mir über die Haare. Normalerweise wenn sie das tat, waren meine Augen vom Heulen schon ganz rot. Jetzt grad konnte ich aber gar nicht so richtig weinen, weswegen mich die Umarmung auf eine ganz seltsame Art nervös machte.
    Damit uns die Stille nicht zerriss, erzählte mir A ndrea von einer Bekannten, die mal einen ganz ähnlichen Fall erlebt hatte. Die beiden kannten sich aus der Realschule, hatten aber nichts weiter miteinander zu tun. Diese Klassenkameradin, Janine hieß sie, verliebte sich in einen Drogendealer. Ihn hatten sie auch irgendwann geschnappt und von da an hatte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
    Also ich würde Marco nicht einfach so au fgeben, nur weil er in den Knast käme, ich würde trotzdem weiter zu ihm stehen und wenn es soweit käme, würde ich das auch beweisen und auf ihn warten. Aber es tat gut zu hören, nicht der Einzige zu sein, dem so eine Scheiße passiert.
    Mit der Zeit wurden meine Gedanken kl arer und ich konnte endlich erzählen, was los war. Zwar immer noch recht zögerlich und auch nicht besonders detailliert, aber das Gröbste konnte ich meinem Trostspender erklären.
    Nun wusste sie, dass ich bei Marco im Gefängnis g ewesen war und er mich gewürgt hatte ... und ich dann lieber gegangen war, bevor er mich k.o. geschlagen hätte. Ich erzählte auch, dass er mich hätte küssen wollen, ich aber den Kopf weggezogen hätte. Ich hätte es nicht eingesehen, dass er so mit mir umspränge und sich dann einbildete, ich wäre leicht zu haben ... Ich hätte ihm sogar gesagt, dass er um mich kämpfen müsste, wenn er mich wollte.
    In dieser Geschichte ging ich richtig auf und war irre stolz auf mich, wobei es „irre“ eigentlich ganz gut traf. Andrea wusste nicht, ob sie mir das glauben sollte. Kein Wunder, ich hätte es mir selbst nicht geglaubt, wenn ich nicht schon gewusst hätte, dass es gelogen war. Aber egal, wenigstens wusste Andrea jetzt, warum die Polizei mich angeschrieben hatte.
    „Und?“, schallte es zu mir rüber.
    Ahnungslos schaute ich Andrea an und zog die Augenbrauen hoch. „Was?“
    „Sagst du aus?“
    Was war das denn für eine

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