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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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schaute mich wieder verspottend an und scherzte: „Das lohnt sich schon seit Monaten.“
    „So viel Unterwäsche hab ich überhaupt nicht!“, maulte ich.
    Um mir zu beweisen, dass sie Recht hatte, stiefelte sie auf mein Zimmer zu und griff nach meinem Arm, um mich mitzuschleifen. Da ich den aber rechtzeitig we gziehen konnte, wählte sie stattdessen spontan mein Ohr und zog mich mit.
    Unter großem Protest stolperte ich ihr hi nterher, bis sie mich endlich losließ und ich mein Ohr trösten konnte.
    Einen Moment lang beobachtete Andrea dies und schaute sich dann das Chaos um sie herum an. „Was ist nur los mit dir in letzter Zeit? So seltsam warst du doch noch nie  ... und das soll bei dir echt was heißen. Du redest kaum noch, du bist faul und kümmerst dich ‘nen Dreck darum, was um dich herum passiert.“
    Ich zuckte mit den Schultern und ging wortlos z urück zur Couch, um mich nach ein paar Schachteln zu bücken, die ich in den Müll werfen wollte.
    „Jetzt komm mir nicht so!“, sagte Andrea plötzlich aufgebracht und schlug mir die Packungen aus den Händen.
    „Was willst du denn?!“, schimpfte ich w ütend, „erst sagst du, mach den Müll weg, und wenn ich es mache, dann soll ich’s doch nicht machen! Wirst du dir mal einig, was du willst?!“ Andrea schlug sich die Hände vors Gesicht, setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und atmete tief durch. Reumütig schaute ich sie an und sagte: „Ich weiß nicht, wo ich in letzter Zeit meinen Kopf habe.“
    „Das kann ich dir sagen“, antwortete sie, während sie die Hände wieder runter nahm.
    „Nein“, warf ich ein, noch bevor sie weiterreden konnte.
    „Oh doch!“, sie lachte kurz, „du hast nichts anderes im Kopf als Ma rco.“
    Angestrengt versuchte ich gleichgültig zu schauen, erntete dafür aber nur ein amüsiertes L ächeln. „An den hab ich schon ewig nicht mehr gedacht“, log ich und hob mit beleidigter Schnute die Schachteln wieder auf.
    „Ach so, dann denkst du also an jemand anderen, wenn du meinen Lippenstift dazu verwendest, den Badezi mmerspiegel mit Herzchen vollzuschmieren?“
    Reflexartig schoss meine Kinnlade nach unten. Pei nlich, das wollte ich doch längst weggewischt haben, bevor sie es merken konnte. „Das war ich nicht“, sagte ich schnell und bekam einen Blick von Andrea zugeworfen, der Bände sprach. „Na gut, doch, aber das war aus Versehen.“
    Meine Freundin schloss kurz die Augen und rieb sich durchs Gesicht. „Aus Versehen  ... jeden Tag um dieselbe Zeit?“
    „Warum um die gleiche Zeit?“
    „Muss ich das jetzt echt erläutern?“
    „Ja.“
    „Ok, also ...“
    „Nein!“, warf ich schnell dazwischen, als mir klar wurde, dass sie das jetzt wirklich erzählen wollte.
    „... du kommst aus deinem Zimmer, nachdem du da weiß Gott was getrieben hast, gehst total entspannt ins Badezimmer ...“
    „NEIN!“
    „... und seufzt einmal laut. Nachdem du dich dann stundenlang selbst umarmt und dein Spiegelbild abgeknutscht hast, durchwühlst du meine Schmink-Kiste und suchst dir natürlich den teuersten Lippenstift raus. Warum eigentlich immer nur die teuren?“
    Ich schaute verlegen weg. Es war mir eigentlich immer egal gewesen, wie viel der gekostet hatte, ich hatte immer nur nach der Farbe geguckt. Mit knallrotem Kopf schnappte ich mir noch ein paar Abfallstücke und stopfte sie in den Mülleimer.
    „Das kommt in den Papiermüll“, mac hte sie mich, sich ins Fäustchen lachend, darauf aufmerksam. Also wühlte ich alles wieder raus und schmiss es in den Behälter daneben, auf den Andrea mal mit ganz viel Mühe eine Kiste voller Papier aufgemalt hatte.
    „Um was wetten wir, dass du sogar jetzt grad an ihn denkst?“ Sie schaute mich hämisch an.
    Entgeistert machte ich den Deckel wieder auf den Papiermüll-Behälter und verzog mein Gesicht zu einem genervten Grinsen. „Hoh, natürlich denke ich jetzt an ihn, du hast ja seinen Namen genannt.“
    „Bevor ich gefragt hab. Du kannst es nicht lassen, gib es doch zu.“
    „Ich wette nicht mit dir“, sagte ich trocken.
    Sie fühlte sich in ihrer Vermutung bestätigt und rutschte siegessicher auf ihrem Stuhl rum. „Weil ich recht h abe! Sei froh, dass du ihn los bist, wenn du deine Aussage gemacht hast.“
    Für einen Moment war ich spra chlos. Was sollte man dazu auch noch sagen? Zumindest nicht das, was sie hören wollte. „Der Typ geht mir total am Arsch vorbei, ok?!“
    „Nein, tut er nicht“, triezte sie mich we iter. Natürlich tat er das nicht,

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