Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
drehte sich wieder zu Jason um. »Heller, gehen Sie zum Tisch.«
Jason gehorchte, wenngleich er weiterhin trotzig das Kinn reckte, und sein Gang auf dem Weg nach vorne zum Tisch wirkte ein wenig zu beschwingt. Die dicke Beule in seiner Hose war so groß geworden, dass sie die Nähte zu strapazieren schien. Melanie erhob sich mit ihrem Bambusstock in der Hand und ging ebenfalls zum Tisch. Sie wünschte sich, ihm einmal in den Schritt fassen zu dürfen, aber wenn der Offizier das gesehen hätte, wären aus den zehn Schlägen vermutlich sechzig geworden – und vielleicht hätte er Melanie außerdem noch dazu gebracht, ihm im Bad einen zu blasen.
»Viel Glück, Jason. Du wirst es brauchen«, meinte Melanie und schlüpfte wieder in ihre Rolle als Miss Paxton, der herzlosen und wunderschönen Schulmeisterin. »Geh in Position.«
Melanie wusste nicht genau, was »die Position« war, aber die Improvisation kam gut an – Jason beugte sich nach vorn über den robusten Eichentisch und drückte die Handflächen gegen dessen Oberfläche. Dabei machte er ein so ausgeprägtes Hohlkreuz, dass sich seine knackigen Pobacken entzückend vorstreckten. Nun wandte er sich erneut an Melanie.
»Vergessen Sie den Knebel nicht«, flüsterte er. »Ich muss auf etwas raufbeißen, wenn Sie mich züchtigen.«
Melanie packte eine Hand voll von Jasons Locken, zog seinen Kopf nach hinten und steckte ihm den Stofffetzen in den Mund, als würde sie einem Schwein einen Apfel ins Maul stopfen. Darauf reagierte er mit einem Stöhnen, das so tief war, dass nur Melanie es hören konnte, und sie wusste, dass er sofort explodieren würde, wenn sie seinen Schwanz auch nur berührte.
Während sich Schweigen über den Raum herabsenkte, strich Melanie sanft über ihren schönen Stock aus Bambus, ganz als ob sie über ihren ersten Schlag nachdenken müsste. Eigentlich jedoch versuchte sie Zeit zu schinden. In ihren unerfahrenen Händen war der Stock kaum mehr als eine Requisite. Außer einigen Artikeln, die sie im Internet gelesen hatte, und eine leise Erinnerung an Tom Browns Qualen wusste sie nicht sehr viel über diese erprobte Bestrafungsmethode. Sehr deutlich bewusst war ihr jedoch, dass Jason in seiner jetzigen Position sehr anfällig für Schmerzen, vielleicht sogar Verletzungen war. Seine Haut spannte sich über seinen Oberschenkeln und Pobacken, und wenn sie auf sein Steißbein schlug, konnte sie es möglicherweise sogar brechen.
Derweil waren Jasons Muskeln bis zum Zerreißen gespannt, seine Kameraden fingen vor Vorfreude beinahe an zu sabbern, und Burns scharrte mit einer Stiefelspitze ungeduldig über den Boden.
»Worauf warten Sie noch, Miss Paxton? Auf den Weihnachtsmann?«
In der Galerie wurde an manchen Stellen schallend gelacht. Melanie stellte sich so gerade hin, wie sie nur konnte, sah den Möchtegernoffizier über den Brillenrand hinweg an und fixierte ihn mit einem Blick, der Gläser hätte zerspringen lassen. Sie musste mit diesem jugendlichen Dom streng umgehen, wenn sie nicht für den Rest der Nacht sein Opfer sein wollte.
»Worauf Sie warten, ist jemand, der Ihren Jungs die Behandlung verpasst, die sie sich wirklich ersehnen«, erwiderte Melanie. »Wenn sie wie psychotische Schulmeister aufeinander einschlagen wollen, dann ist das Ihre Sache, aber ich ziehe einen sensibleren Ansatz vor. Haben Sie damit ein Problem, Burns?«
Burns versuchte, Melanie niederzustarren, aber schließlich gewannen seine Lust und seine Neugier die Oberhand über sein Ego. Er war ebenso wie jeder andere heiß darauf zu sehen, was sie gleich tun würde. »Wie immer es Ihnen gefällt, Miss Paxton«, knurrte er.
»Wie schön, dass wir einer Meinung sind.«
Sie beschloss, sich bei dieser Darbietung vor allem von ihren Instinkten leiten zu lassen – da sie nicht wusste, was von ihr erwartet wurde, würde sie einfach das tun, was ihr in den Sinn kam. Und weil Jasons junger, knackiger Arsch auf sie wartete, brauchte sie nicht lange, um zu einer Entscheidung zu kommen. Sie ließ eine Hand über die Rundungen seiner Beine gleiten, als wolle sie einen edlen Hengst inspizieren, den sie zu kaufen gedachte. Seine Muskeln versteiften sich, und er zog die Schultern an, als wäre die zarte Liebkosung schwerer zu ertragen als der Schlag mit dem Stock. Die Vorfreude brachte ihn vermutlich fast um den Verstand. Das konnten diese Jungspunde einfach nicht verstehen, dass man nicht einfach direkt zur Tat überging, sondern die halbe Freude bereits in deren Verzögerung
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