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Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alaine Hood
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dann beugte er sich vor, um Melanie etwas ins Ohr zu flüstern. Sein Atem war warm und hatte aufgrund des Guinness, das er zuvor getrunken hatte, einen angenehmen malzigen Duft. »Danke, dass Sie heute hergekommen sind. Sie sind das Beste, das uns seit dem Gleitmittel mit Erdbeergeschmack je passiert ist.«
    Bevor ihn Melanie fragen konnte, was genau er damit meinte, wurde die Tür erneut aufgerissen. Jason hastete zu seinem Platz und fiel vor Schreck beinahe hin. Als Melanie sah, wer im Türrahmen stand, konnte sie Jason seine Panik nicht verdenken. Sie erkannte den Mann, den sie dort sah, aber er sah völlig anders aus als der sorgenfreie Student von den Gruppenfotos. Bei ihm handelte es sich um den Bodybuilder mit dem gewaltigen Bizeps und den beeindruckenden Brustmuskeln, was jetzt jedoch alles unter einer maßgeschneiderten Uniformjacke verschwunden war. Unter der Jacke trug er einen nietenbesetzten Ledergürtel, der seine sorgfältig gebügelte Hose an Ort und Stelle hielt, sowie ein Paar auf Hochglanz polierter schwarzer Lederstiefel, die bei jedem seiner Schritte durch die Stuhlreihen quietschten. Sein Gesicht wurde halb von einer Offiziersmütze verborgen, nur sein harter, eckiger Unterkiefer und seine Lippen waren noch zu sehen. Melanie konnte kurz seine Augen unter dem Rand der Mütze sehen, und der grimmige Glanz darin ließ sie erzittern.
    Zum zweiten Mal an diesem Abend erhoben sich die Jungen, aber dieses Mal nahmen sie eine militärische Haltung ein. Der Blick des Offiziers schweifte durch den Raum und blieb schließlich an Jason hängen.
    »Was ist denn das, was Sie da heute Abend tragen, Heller?«, fragte der Offizier Jason in einem Tonfall voller tödlicher Kontrolle, bei dem es Melanie kalt den Rücken hinunterlief. »Halloween war letzten Monat. Wir tragen Jacketts, Krawatten und gebügelte Hosen bei unseren Treffen, und da gibt es keine Ausnahmen.«
    »Ich trage, was ich will und wann ich will.« Jasons grüne Augen blitzten trotzig. Er sah dem Offizier direkt in die Augen, aber Melanie konnte die Furcht unter seinem Trotz erkennen. Außerdem ließ sich eine rapide Zunahme der Masse in seinem Schritt nicht leugnen. In einer derart engen Hose würde es jedem Mann schwerfallen, seine Reaktionen zu verbergen.
    Alle Blicke waren auf den Offizier gerichtet, als dieser weiter nach vorn ging und Jasons Antwort ignorierte. Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen inspizierte er die Gegenstände, die auf dem Tisch lagen. Fast schon beiläufig hob er die Peitsche auf.
    »Zu schade, dass Sie sich entschieden haben, gegen die Kleiderordnung zu verstoßen«, sagte der Offizier, »und das ausgerechnet an dem Abend, an dem Sie für das unzureichende Putzen meiner Stiefel belangt werden sollen. Was ist los, Heller? Sie können kein Leder polieren und offenbar auch keine einfachen Regeln befolgen.«
    Melanie sah sich die Stiefel des Offiziers genauer an. Das schwarze Leder war so gründlich gescheuert worden, dass es wie ein Spiegel glänzte, aber das schien dem anal-fixierten Vorstand der Studentenverbindung nicht auszureichen. Oder vielleicht war Jason, ebenso wie Tom Brown, dazu verdammt, immer in die Rolle des Sündenbocks schlüpfen zu müssen. Was er auch tat, Tom wurde stets bestraft, geärgert oder geschlagen. Er saß in einem Netz aus Regeln, Vorschriften und Codes fest, die das Benehmen an der Rugby-Schule bestimmten. Melanie erkannte, dass es vor allem Toms Hilflosigkeit gewesen war, die seine täglichen Tragödien so spannend gemacht hatte.
    Jason zuckte mit den Achseln. »Ich kann Regeln ebenso gut befolgen wie jeder andere, Officer Burns«, erklärte er, »aber heute habe ich mich dagegen entschieden.«
    »Heute haben Sie sich dagegen entschieden«, wiederholte Burns nachdenklich. Er hob die Peitsche und ließ sie durch die Luft schnalzen, dann deutete er damit auf Melanie. »Finden Sie nicht, dass es ein Zeichen von Respekt ist, sich in Anwesenheit einer Dame angemessen zu kleiden?«
    Jason öffnete den Mund und wollte darauf antworten, aber Melanie fiel ihm ins Wort. »Ich habe Jason die Reithose geschenkt und ihn gebeten, sie heute Abend zu tragen.«
    Jetzt starrten erneut alle Melanie an, auch Officer Burns, der sich auf den Hacken zu ihr umgedreht hatte. Er bemerkte den Bambusstock auf ihrem Schoß und lächelte. Seine Lippen waren dünn, kalt und irgendwie reptilisch.
    »Sehr gut, Miss. Dann werde ich Ihnen den Vortritt lassen, damit Sie die ersten zehn Schläge ausführen können.« Er

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