Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
trauen, als ich spucken kann. Sie verdreht alles zu ihrem Vorteil, und sie ist berüchtigt für ihre giftige Schreibe.«
»Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Sie schien sich wirklich für das zu interessieren, was ich mache, und dabei hat sie von Anfang an in ihrem kranken Kopf mir die Worte im Mund umgedreht.«
»Dafür werden Journalisten nun mal bezahlt«, warf Ted ein, »insbesondere in Kleinstädten wie dieser. Mach dir deswegen keine Sorgen, Melanie. Die Publicity kannst du zu deinem Vorteil nutzen.«
»Mir ist nicht klar, wie das gehen soll. Jetzt, wo mich Bridget in der Zeitung angegriffen hat, werden auch andere Leute das Wort ergreifen. Der Stadtrat ist schon gegen mich. Und sobald rauskommt, dass ich hier wohne, werden alle auch gegen euch sein.« Melanie strich Hannah über das Haar. »Seid ihr euch sicher, dass ich bleiben soll?«
»Natürlich sind wir uns sicher.« Ted stand auf und kam durch das Zimmer auf sie zu. Er hob Melanies Kinn, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. »Wir sind diese Beziehung sehenden Blickes eingegangen.«
»Das ist gut, denn ihr werdet bald jeder Menge Dreck ausweichen müssen, mit dem ihr beworfen werdet«, erwiderte Melanie und lachte verbittert.
»Sie können uns in Schlamm begraben, wenn sie wollen. Ich werde nicht zulassen, dass ein paar engstirnige Leute darüber bestimmen, wie ich lebe. Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, eine Beziehung mit zwei heißen Frauen zu haben, die einander ergänzen. Ich lebe hier einen meiner ältesten Träume, und das werde ich nicht einfach so aufgeben.«
»Aber du bist Lehrer«, warf Melanie ein. »Der Schulbehörde wird es nicht gefallen, dass du deine Remise an die größte Schlampe der Stadt vermietet hast – selbst wenn sie nie herausfinden, dass wir alle zusammen in einem Bett schlafen.«
»Die Schulbehörde hat nicht das Recht, mir zu sagen, wen oder was ich mit in mein Bett nehme. Das ist mein Haus, und ich teile es mit zwei Frauen, die beide volljährig sind. Wenn das der Schulbehörde nicht gefällt, dann kann sie mich mal.«
»Jetzt, wo du es so eloquent ausdrückst, kann ich dir folgen.«
»Dann genug der Theatralik. Du hast einiges zu tun, wenn du diesen Umbau durchziehen willst, also vergeude keine Zeit mit Kleinstadtmelodramen.«
Melanie wusste, dass Ted recht hatte, aber sie wünschte sich dennoch, sie könnte um sich treten und sich lauthals schreiend über die Welt mit ihren engen Grenzen und den unfairen Beurteilungen beschweren. Sie wollte doch nur so viel vom Leben, wie sie kriegen konnte. Warum versuchte Morne Bay um jeden Preis, sie aufzuhalten?
Nathan saß an seinem Küchentisch und trank seinen Kaffee mit kleinen Schlucken aus. Sein Kopf – und seine Lendengegend – pochte noch immer von seiner Auseinandersetzung mit Melanie, aber er würde sich von ihr nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mann, wie gern hätte er ihr das gegeben, was sie verlangt hatte! Als sie sich über den Stuhl gebeugt, ihren Hintern vorgestreckt und ihn mit diesem kecken Blick angesehen hatte, war er kurz davor gewesen, sie übers Knie zu legen, ihre Jeans runterzuziehen und sie so lange zu spanken, bis ihre gepflegte, elfenbeinfarbene Haut feuerrot geworden war. Aber Nathan hatte schon mehr als genug Boden an Melanie verloren, wenn das so weiterging, wäre er bald ihr Bottom.
Sie würde auf das Spanking warten müssen. Nathan hatte das Gefühl, dass der richtige Zeitpunkt bald kommen würde. Melanie war auf Kollisionskurs mit den konservativen Elementen von Morne Bay, und es war nur eine Frage der Zeit, bis diese sie so weit getrieben hatten, dass sie sich komplett danebenbenahm. Und wenn die Zeit reif war, dann wäre Nathan bereit.
Nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, räumte Nathan die Küche auf und ging hinüber in seine Werkstatt. In den letzten Wochen hatte er an einem neuen Projekt gearbeitet, der Konstruktion eines Prangers aus dem siebzehnten Jahrhundert. Es war das ehrgeizigste Unterfangen, das er seit langer Zeit begonnen hatte, aber Melanie hatte ihn dazu inspiriert, Neues zu wagen. Der Pranger, in dieser Form auch Block genannt, sah aus wie eines der Exemplare, die in jeder Stadt und jedem Dorf gestanden hatten, als die öffentliche körperliche Bestrafung noch an der Tagesordnung war. Der Pranger funktionierte denkbar einfach: Das Opfer stellte sich einfach dahinter, legte den Hals und die Handgelenke in die Mulden und wurde dann zwischen den beiden mit Scharnieren verbundenen
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