Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebt

Geliebt

Titel: Geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
Nähe.
    Beide standen davor und betrachteten die Informationstafel. Es war unglaublich – es gab ein ganzes Exponat, das Elizabeth Paine gewidmet war.
    Caitlin las laut vor: » Elizabeth Paine war einzigartig unter den Personen der Beschuldigtenliste. Sie erreichte traurige Berühmtheit, denn ihr Schicksal ist in Der scharlachrote Buchstabe verewigt. Es ist weithin akzeptiert, dass die Geschichte der berühmten Heldin des Romans, Hester Prynne, in Wahrheit auf dem Leben von Elizabeth Paine basiert. Sie war die Grundlage für das bedeutendste Werk von Nathaniel Hawthorne, der lange Zeit in Salem lebte. «
    Caitlin blickte Caleb mit vor Erregung geweiteten Augen an.
    »Das ist es!«, stieß sie atemlos hervor. Sie war kaum in der Lage, ihre Aufregung zu zügeln.
    »Was denn?«, fragte er. Er verstand immer noch nicht.
    »Erkennst du es denn nicht?«, sagte sie. »Das Rätsel ist ein Wortspiel. Hawthorne. Haw wie Hagebutte und Thorne wie Dorn. Aus der Hagebutte wird eine Rose. Die Rose und der Dorn . Der Dorn ist Hawthorne. Und die Rose ist scharlachrot, wie in Der Scharlachrote Buchstabe . Damit muss Elizabeth Paine gemeint sein. Anders ausgedrückt, es geht um Hawthorne und Paine.«
    In diesem Augenblick betrat die alte Frau den Raum, die offensichtlich wieder zu Sinnen kam. Sie sagte: »Es tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich schließen …«
    Caitlin eilte zu ihr hin und ergriff ihren Arm. »Wo lebte Hawthorne?«
    »Wie bitte?«
    »Nathaniel Hawthorne«, wiederholte sie aufgeregt. »Es heißt, er lebte eine Zeitlang in Salem.«
    »Junge Dame, wir wissen genau, wo er wohnte. Sein Haus wurde erhalten und steht immer noch hier, bis zum heutigen Tage. Es ist völlig intakt.«
    Caitlin und Caleb wechselten einen Blick.
    Beiden war klar, was ihr nächstes Ziel sein würde.

10.
    Kapitel
    D ie Sonne ging gerade unter, als Caitlin und Caleb sich Hawthornes Haus näherten. Das einfache rote Haus lag etwa fünfzehn Meter vom Bürgersteig zurückgesetzt und sah mit seinem Vorgarten und den Büschen aus wie jedes andere bescheidene Kleinstadthaus. Der dunkelrote Anstrich und die Fensterläden verliehen ihm einen Hauch altertümlicher Schlichtheit.
    Trotzdem konnte man erkennen, dass es anders war – es strahlte Geschichte aus.
    Schweigend betrachteten Caitlin und Caleb das einfache Häuschen.
    »Ich habe es mir größer vorgestellt«, meinte Caitlin.
    Caleb stand mit gerunzelter Stirn da.
    »Was ist los?«
    »Dieses Haus kommt mir bekannt vor«, antwortete Caleb. »Ich bin nicht sicher, woher, aber es scheint mir woanders gestanden zu haben.«
    Caitlin betrachtete seine perfekten Gesichtszüge und staunte darüber, an wie viele Dinge er sich noch erinnern konnte. Nachdenklich fragte sie sich, wie es wohl war, so viele Erinnerungen zu haben. Hunderte von Jahren – sogar Tausende. Er trug Erfahrungen mit sich herum, von denen sie nur träumen konnte. War das ein Segen oder ein Fluch? Würde sie sich das für sich selbst wünschen?
    Sie ging auf den Eisenzaun zu, der das Grundstück umgab, und wollte das Tor öffnen. Überrascht stellte sie fest, dass es verschlossen war. Jetzt sah sie auch das Schild: Geöffnet an Werktagen von 9 bis 17 Uhr .
    Prüfend warf sie einen Blick auf ihre Uhr. Achtzehn Uhr dreißig. Das Haus war bereits geschlossen.
    »Was jetzt?«, fragte sie.
    Caleb sah sich verstohlen um. Weit und breit war keine Menschenseele zu entdecken. Auf einmal begriff Caitlin, was er dachte. Als er sie ansah, nickte sie zustimmend.
    Schnell streckte er die Hand nach dem Metallriegel aus und riss ihn mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung ab. Erneut schaute er sich um. Als er niemanden sah, öffnete er das kleine Tor und gab ihr ein Zeichen, sich zu beeilen. So gut es ging, schloss er das Gartentürchen wieder und legte den Riegel behutsam ins Gras. Dann eilte er ihr hinterher.
    Als Caitlin die Haustür erreichte, drehte sie am Türknauf, doch die Tür war abgeschlossen.
    Also streckte Caleb die Hand aus und wollte die Tür mit Gewalt öffnen.
    »Warte«, sagte Caitlin schnell.
    Caleb hielt inne.
    »Darf ich es versuchen?«, fragte sie verschmitzt lächelnd.
    Sie wollte einfach wissen, ob sie das konnte. Zwar fühlte sie die Kraft durch ihre Adern strömen, aber sie kannte ihre Grenzen nicht. Auch wusste sie nicht, ob sie die Kraft einfach so abrufen konnte.
    Lächelnd machte er ihr Platz. »Bitte, nur zu!«
    Vorsichtig drehte sie an dem Knauf, doch er gab nicht nach. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, aber es tat

Weitere Kostenlose Bücher