Geliebte Bestie (German Edition)
„Mein Ex-Verlobter hat mich im Sumpf an einen Pfahl gebunden, damit die Alligatoren mich fressen. Es wäre den Biestern auch fast gelungen, wenn Ramon nicht in letzter Sekunde gekommen wäre und mich gerettet hätte.“
„Netten Ex-Verlobten hast du da“, stellte Jeanette grinsend fest. „Aber es war wohl Schicksal, damit du auf Ramon treffen konntest. Du tust ihm gut.“
Crissy sah Jeanette an.
„Wie meinst du das?“
„Er ist sehr viel entspannter. Ich habe es immer tragisch gefunden, dass so ein toller Mann sich hier in den Sümpfen versteckt. Er ist innerlich genauso vernarbt, wie äußerlich.“
„Wie ist das passiert? Ein Feuer?“
Jeanette nickte.
„Ja. Er hat sich mit den falschen Leuten angelegt. Eine Weile hatte er dunkle Geschäfte mit der Mafia gemacht. Ramon ist spanischer Abstammung, doch er hatte irgendwie mehr Kontakte zu Italienern, was ihn in ihre Geschäfte reingezogen hat. Er hat viel Geld gemacht. Hatte alles, was man sich wünschen kann. Eine riesige Villa, Autos, Frauen. Dann traf er Angel. Er war sofort verliebt, hat sie vom Fleck weg geheiratet. Kurz darauf war sie schon schwanger. Als das Mädchen zur Welt kam, wollte Ramon für seine Familie aus den schmutzigen Geschäften aussteigen. Die Mafia war nicht glücklich mit seiner Entscheidung. Sie zündete sein Haus an. Ramon versuchte, seine Frau und sein Kind zu retten. Sie waren in dem Zimmer, indem das Feuer zuerst ausbrach. Es gab keine Chance, sie noch zu retten, doch Ramon stürzte sich trotzdem in die Flammen. Angestellte haben ihn gewaltsam aus dem Haus geschleppt. Er wäre sonst umgekommen. Mit ihnen.“
„Oh mein Gott!“, rief Crissy entsetzt aus. „Das ist ja furchtbar. Was geschah dann?“
„Er war lange im Krankenhaus. Als er wieder entlassen wurde, wollte er sich umbringen. Brodie war gerade wieder einmal in der Stadt, um ein paar Dinge zu besorgen. Er fand Ramon. Er hatte sich in seinem Auto vergiften wollen. Brodie hatte ihn gerade noch rechtzeitig gefunden. Er war schon ohnmächtig gewesen. Die beiden wurden Freunde und Ramon kam hier her. Er wollte mit der Welt da draußen nichts mehr zu tun haben. Auch kam er mit den Reaktionen der Leute auf sein Äußeres nicht klar. Er erscheint hart und brutal. Aber er ist in seinem Inneren nur ein verwundeter Mann. Ich kenne ihn gut. Er ist in dich vernarrt. Natürlich will er nicht wieder verletzt werden, deswegen ist er wahrscheinlich sehr rau und dominant, hab ich recht?“
Crissy nickte.
„Ja, das ist er!“
„Er will nur nicht die Kontrolle verlieren. Das ist alles,“ erklärte Jeanette. „Er ist ein harter Brocken, aber einer, um den es sich zu kämpfen lohnt, wenn du mich fragst.“
Crissys Herz klopfte wild. Die Geschichte hatte sie tief berührt. Aber der Gedanke, Ramon könnte etwas für sie empfinden, war irgendwie beunruhigend. Wollte sie das überhaupt? War sie bereit für einen Mann wie ihn?
„Lass uns noch ein Bier holen“, sagte Jeanette aufmunternd. „Bis die Kerle zurückkommen, kann es noch eine Weile dauern.“
Als die Männer schließlich zurückkamen, waren sie sehr aufgeregt.
„Was ist passiert?“, wollte Jeanette wissen.
„Crissy und Ramon müssen hier weg“, sagte Brodie. „Spider hat erfahren, dass man nach dem Mädchen sucht. Ein komischer Kerl hat angefangen, bei verschiedenen Leuten Fragen zu stellen. Spider vermutet, dass er von der Mafia geschickt wurde. Irgendwie hat man entdeckt, dass Crissy nicht den Alligatoren zum Opfer geworden ist. Nun sucht man nach ihr. Ihr Name wurde zwar nicht genannt, doch aus den merkwürdigen Fragen des Fremden konnte Spider entnehmen, dass man nach einem zierlichen Mädchen mit blonden Locken sucht. Angeblich soll sie abgehauen sein und ihre Familie sucht nach ihr, doch dass ist natürlich eine Lüge.“
Crissy schaute Ramon mit einer Mischung aus Unglauben und Entsetzen an. Er schloss sie in seine Arme und küsste sie auf den Scheitel.
„Keine Angst. Ich lasse nicht zu, dass dir jemand zu nahe kommt.“
„Aber was tun wir jetzt?“, wollte Crissy wissen.
„Ich bringe dich nach Brasilien. Wir verwischen alle Spuren, niemand wird dir folgen. Es wird alles gut.“
„Brasilien? Das ist aber verdammt weit! Können wir nicht einfach ...“
„Nein! Wir machen das, was ich sage. Ich weiß, was ich tu. Wenn du überleben willst, dann tust du jede Sekunde exakt das, was ich dir sage. Dein Leben kann davon abhängen. Unser beider Leben, um genau zu sein. Hast du das
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