Geliebte Bestie (German Edition)
hätte hin und wieder vögeln wollen. Ich hätte ihn umsonst rangelassen. Wir haben ja immer alles geteilt. Aber er wollte, dass sie aufhörte. Nun ja, ich habe nun mal eben ein weiches Herz und besonders, wenn die Liebe im Spiel ist. Ich verkaufte sie ihm. Für eine Million. Er heiratete sie, sie wurde schwanger und dann kam die Kleine.
Plötzlich wollte Ramon aus den Geschäften aussteigen. Wollte sauber werden, seiner kleinen Familie wegen. Ich sagte, er müsse mir noch einen letzten Dienst erweisen. Eine kleine Sache nur, doch er weigerte sich.“
Mario leerte sein Glas und stellte es ab.
„Was für eine Sache?“, wollte Crissy wissen.
„Er sollte einen Mann ausschalten. Es war nicht der erste Mordauftrag für ihn. Es sollte ihm eigentlich keine Schwierigkeiten bereiten. Doch er wollte absolut nichts mehr für mich tun. Und das, wo ich doch alles mit ihm geteilt hatte. Ihm sogar Angel überlassen hatte.“
„Für eine Million“, unterbrach Crissy sarkastisch.
„Ich konnte sie wohl kaum verschenken. Und Ramon hatte das Geld.“
„Also hast du sie getötet!“, stellte Crissy fest.
„Ich weiß, du wirst es mir nicht glauben, aber es war nicht so geplant. Ich dachte, sie wäre mit Ramon zusammen. Ich hatte sie alle zur Aussprache geladen, doch er kam allein. Angel war mit der Kleinen zu Hause geblieben, weil das Baby Fieber hatte.“
Mario seufzte und erhob sich. Er trat an den Schrank, um die Flasche Cognac zu holen und ihnen beiden nachzuschenken. Als er sich wieder gesetzt hatte, nahm er einen großen Schluck, ehe er fortfuhr.
„Ich hatte zwei Männer geschickt, sein Haus niederzubrennen. Als Ramon allein kam, wurde mir sofort klar, dass Angel und die Kleine in Gefahr waren. Ramon hat mir mein Entsetzen sofort angesehen. Ich habe ihm erzählt, was passieren sollte und ich habe versucht, die Männer zu erreichen, die den Auftrag ausführen sollten, doch sie antworteten nicht. Ramon ist sofort zurückgefahren, ich hinterher. Wir kamen fast gleichzeitig an seinem Anwesen an. Es brannte bereits lichterloh. Ramon hat sich sofort in die Flammen gestürzt. Meine Männer und noch zwei Angestellte von Ramon haben ihn mit Gewalt dort rausgeholt. Es war sinnlos. Alles war sinnlos.“
Mario leerte das Glas und schenkte sich erneut ein.
Crissy hatte der Geschichte mit Spannung gelauscht. Was für eine Tragödie, und wie Mario schon gesagt hatte, so sinnlos.
„Ramon war lange im Krankenhaus. Ich war darauf vorbereitet, dass er versuchen würde, mich umzulegen, wenn er wieder rauskam. Doch er tat nichts dergleichen. Er stolzierte nur in mein Büro und legte mir ein Bild von ihr auf den Schreibtisch. Er sagte, er hoffe, ihr Gesicht würde mich mein Leben lang verfolgen. Er behielt recht. Sie verfolgt mich noch immer. Ich habe sie geliebt. Niemals wollte ich ihren Tod. Auch den von der Kleinen nicht. Ich war doch ihr Patenonkel.“
„Aber eines verstehe ich nicht. Wieso bist du jetzt hinter Ramon her? Er hat dich doch in Ruhe gelassen. Er ging in den Sumpf.“
Mario lächelte süffisant.
„Ja, er hat mir keine Kugel in den Kopf gejagt und kein Messer in die Rippen gestoßen. Er hat sich auf eine andere Art gerächt. Er hat mich an die Bullen verpfiffen und ein paar unschöne Details verraten, die mich in den Knast bringen sollten. Es hat meinen Vater einiges gekostet, den Richter davon zu überzeugen, mich frei zu sprechen und entsprechende Beweise verschwinden zu lassen. Zudem hat Ramon einen Koffer mit zwei Millionen mitgehen lassen.“
Jetzt wusste Crissy, woher Ramon so viel Geld auf dem Konto hatte.
„Und was hast du vor, wenn er hierher kommen sollte, was ich nicht glaube.“
„Er wird kommen. Genauso, wie er sich für Angel in die Flammen gestürzt hat, wird er auch für dich kommen und seinen Tod in Kauf nehmen. Er wird mir sein Leben für deines bieten. Er mag äußerlich ein Monster sein, ja er ist sogar ein mehrfacher Killer, doch er hat eine Schwäche für das zarte Geschlecht. Er sieht es als seine Ehrenpflicht an, hilflose Frauen zu retten. So wie er dich vor den Alligatoren gerettet hat.“
„Ich glaube, du irrst dich. Er wird nicht kommen. Ich denke, du hast ihm eher einen Gefallen getan. Er wollte mich ohnehin loswerden.“
„Crissy, ist das wirklich das, was du denkst? Ich kenne ihn besser. Ich weiß genau, wie er fühlt und wie er handelt. Er wird kommen!“
„Also gut, gehen wir davon aus, er kommt. Was dann?“
Crissy war sich nicht sicher, ob sie die Antwort darauf
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