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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Vorfall, wo er Althea Sledmores Tochter von der Veranda gestoßen hat? Althea erlaubt ihren Kindern nicht mehr, Gesellschaften zu besuchen, auf denen auch Chlswick zugegen ist.«
    »Vielleicht meint Lord Kerrich auch diese Sache, wo wir den kleinen Teufel dabei erwischt haben, wie er auf
meiner
Feier zum Michaelistag sämtliche Kuchenstücke abgeleckt hat«, sagte Mrs. Tomlin.
    Mrs. Tomlin war jung und erpicht darauf, sich den gesellschaftlichen Kreisen, in die sie geraten war, anzupassen. Billys Faxen betrübten sie dermaßen, dass Kerrich sich das Lachen lieber verbiss. »Nein, daran hätte ich mich sicherlich erinnert.«
    »Dann vielleicht, wie er alle Mädchen in eine Zimmerecke gescheucht hat, ihnen den Rücken zugedreht und seine Kniehosen herlntergelassen hat, um den Mädchen seinen … seinen … seine Blöße zu zeigen«, sagte Lady Albon.
    Kerrichs Heiterkeit verwandelte sich in Abneigung. »Warum hat er das gemacht?«
    Lady Swearns Busen wogte vor Entrüstung. »Weil er ein garstiger Kerl ist, der längst schon übergangen würde, wäre sein Vater nicht so begütert.«
    »Du bist zu streng mit ihm, Mutter«, sagte Miss Fotherby mit sanfter Stimme, die porzellanblauen Augen groß und arglos. »Er ist nur ein kleiner Junge.«
    Unter der Tür war Lewis' Stimme zu hören. »Vielleicht hat der Kleine auch nur die Geschichte von dem Burschen gehört, der
ohne
seine Unaussprechlichen am Kensington-Palast vorm Fenster baumelte.«
    Miss Fotherby schnappte nach Luft, und Lady Swearn schnaubte. Doch die anderen Damen lachten amüsiert über Lewis' schlüpfrige Andeutungen und winkten ihn herein.
    Kerrich ließ ihm von einem Diener ein Glas vom grässlichen, rosafarbenen Punsch einschenken.
    »Mr. Athersmith! So eine alte Geschichte, und Sie sind so ungezogen, uns daran zu erinnern«, zwitscherte Lady Colbrook.
    »Ich erinnere mich eben daran.« Lewis verbeugte sich, die kunstvolle blonde Haartolle hing ihm in die Stirn, die Wangen waren vom Alkohol gerötet. »Daran erinnert sich jeder gern, vor allem aber mein Großonkel, Lord Reynard. Er war an jenem Abend zugegen, müssen Sie wissen.«
    »Tatsächlich?« Mrs. Tomlin kam ein Stück näher. »Ich dachte immer, das sei alles nur ein Märchen.«
    »Sie sind zu jung, sich daran zu erinnern, aber es war die Ballsaison, in der ich debütiert habe, und es war von nichts anderem die Rede. Die Karikaturisten sind zur Hochform aufgelaufen und haben Bildchen gezeichnet, auf denen eine gedemütigte Herzogin von Kent zu sehen war und der König, wie er sich vor Lachen biegt.« Lady Albon flüsterte hinter ihrem Fächer: »Man hat sogar spekuliert, der König habe das Ganze als Zeichen seiner Abneigung gegen die Herzogin arrangiert.«
    »Ein voller Mond in einer nebligen Nacht.« Lady Colbrook tupfte sich mit einem Spitzentaschentuch die aristokratische Nase, und ein Hauch von exotischem Parfüm flog Kerrich an. »Es war monatelang das Stadtgespräch.«
    »Ich glaube, mein Cousin ist auch dort gewesen.«
    Lewis betonte seine Verwandtschaft mit Kerrich dermaßen, dass der sich nur noch wundern konnte. Warum stellte Lewis seine adligen Familienangehörigen so ostentativ heraus, wenn er zuvor doch unablässig alles getan hatte, sich von Kerrich und dessen Großvater zu distanzieren?
    Oder ahnte er die Wahrheit?
    »Habe ich Recht, Cousin?«, stichelte Lewis.
    Kerrich hatte hinreichend Erfahrung mit dieser Frage. »Ich war dort, kann aber leider nichts zu der Geschichte beitragen, weil nur die königliche Gesellschaft den Zwischenfall beobachtet hat.«
    Die Damen kicherten.
    Kerrich verbeugte sich und bemerkte, dass Lady Swearn ihre Tochter am Arm genommen hatte und sich ein Stück von der Gruppe entfernte. Natürlich. Lord und Lady Swearn hatten Lewis die Stelle als Hauslehrer des jungen Fotherby gekündigt, vermutlich weil der Abstieg in die Kriminalität Lewis von seiner Aufgabe abgelenkt hatte. Wahrscheinlich war Lady Swearn das Zusammentreffen unangenehm. Auf der anderen Seite schien Lewis alle mit seinem Witz und seinen gesellschaftlichen Verbindungen beeindrucken zu wollen.
    »Hat man je herausgefunden, wer da gebaumelt hat?«, fragte Mrs. Tomlin.
    »Nein, und bitte denken Sie an meine unschuldige Tochter«, mahnte Lady-Swearn.
    »Ich wollte nicht … ich wollte keinesfalls …« Mrs. Tomlin errötete zutiefst.
    »Nein, natürlich nicht.« Lady Swearn setzte eine finstere Miene auf. »Ich beschuldige Mr. Athersmith, im Angesicht eines jungen Mädchens ein solches Thema

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