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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Glück war dies die erste und letzte Kindergesellschaft gewesen, die er für Beth geben musste.
    »Eins sage ich Ihnen, Großpapa, falls ich Kinder haben sollte, werden sie Manieren haben.«
    Lord Reynard schmunzelte. »Das Gleiche habe ich über deinen Vater gesagt und der über dich. Und sieh dir nur an, was dabei herausgekommen ist.«
    Kerrich erwiderte etwas ungehalten: »Ich würde sagen, ich habe ziemlich gute Manieren.«
    »Jetzt vielleicht.«
    Kerrich hätte am liebsten entrüstet protestiert, aber er hütete seine Zunge. Er war ein Satansbraten gewesen als Kind.
    »Ich bin solche Aufregung nicht mehr gewohnt. Ich ziehe mich in mein Schlafzimmer zurück.« Lord Reynard ging zur Treppe. »Wenn ich weg bin, kann Moulton endlich aufhören, im Schatten herumzulungern und mit dir reden.«
    Kerrich drehte sich überrascht um.
    »Guten Abend, Mylords.« Moulton trat aus dem Gang, der zur Küche führte.
    »Sie haben ein Talent zum Herumschleichen«, sagte Lord Reynard. »Sie sollten ein Detektivbüro gründen. Damit hätten Sie, glaube ich, ein gutes Auskommen.«
    Kerrich und Moulton wechselten beunruhigte Blicke, weil Moulton natürlich genau das seit Jahren machte und zwar so erfolgreich, dass die Regierung ihn sogar engagierte, wenn es in einem noblen Haus den Butler zu mimen galt. So wie jetzt.
    Die Hand auf dem Treppengeländer, wandte Lord Reynard sich um und sagte: »Kein Grund, so beunruhigt dreinzuschauen. Ich bin zwar alt, aber ein Schwätzer bin ich nicht. Ein Geheimnis ist bei mir sicher.« Dann stieg er bedächtig die Treppe hinauf.
    Kerrich fasste sich kurz an die Stirn, dann ging er zur Bibliothek voraus.
    »Er ist ein scharfsinniger Mann.« Moulton klang bewundernd.
    »Sie haben gut reden, er ist schließlich nicht Ihr Großvater.« Aber Kerrich konnte seinen Stolz nicht verhehlen. Sein Großvater wusste immer, was gespielt wurde, darauf war Verlass. »Moulton, wo ist mein Cousin?«
    Moulton nahm Haltung an. »Genau darüber wollte ich mit Ihnen sprechen, Sir. Er hat während der Gesellschaft das Haus verlassen. Mein Mann – ist ihm natürlich gefolgt. Lewis hat sich vor ungefähr einer Stunde mit jemandem getroffen.«
    Kerrich beugte sich neugierig vor. »Wir kommen also voran.«
    »Nein, Mylord. Er hat sich mit einer Frau getroffen.«
    »Einer Frau?« Kerrich Gedanken wanderten zu Miss Fotherby. »Eine sehr junge Frau?«
    »Nein, eine ältere Frau.« Moulton senkte die Stimme.
    »Eine recht einflussreiche Dame, die zu den Gästen gehörte. Wie es scheint, ist Mr. Athersmith nicht nur in kriminelle Machenschaften verwickelt, sondern auch in eine Affäre.«
    »Und … was ist mit Miss Fotherby?«
    »Ich weiß nicht, Sir.«
    Woher auch, und dass Lewis sich unglücklich verliebt hatte, hieß noch nicht, dass dieser Dummkopf nicht auf amourösen Abwegen war. »Wir haben also einen Detektiv darauf angesetzt, Lewis zu einem Stelldichein zu verfolgen?«
    An der Tat. Und das dürfte der Grund sein, dass wir kein Glück damit hatten, seine Komplizen zu identifizieren. Frauen spielen für unsere Untersuchungen keine Rolle.«
    Eine der geladenen Damen. Kerrich schürzte missmutig die Lippen. Genau wie seine Mutter. Es zeigte sich wieder einmal, die Damen der Gesellschaft hielten sich nicht an ihre Ehegelübde. »Wer?«, wollte er wissen.
    »Mein Mann kannte die Dame nicht, Sir. Gut aussehend, hat er gesagt, und deutlich älter als Mr. Athersmith, aber ihr Haar war nicht zu sehen und … nun, es ist einfach so, Sir in unserem Geschäft spielt das schwache Geschlecht keine Rolle.«
    Die Nachtkerze brannte, das Kindermädchen schlief neuerdings auf der anderen Seite des Schlafzimmers, und Pamela zog die Decken über dem schlafenden Kind zurecht. »Schlaf gut, Kleines«, flüsterte sie.
    »Schläft sie schon?«, fragte eine Stimme hinter ihr.
    Pamela schnappte nach Luft, griff sich ans Herz und schoss herum.
    Kerrich stand hinter ihr, die Hände in die Hüften gestützt und blickte auf Beth hinunter. »Mylord, was machen Sie hier?«, flüsterte sie.
    »Ich dachte, ich sollte nach dem Kind sehen.« Sein Jackett, die Weste und der Kragen waren fort; das Hemd stand am Hals offen, und sein verwegener, selbstzufriedener Gesichtsausdruck war einigermaßen verwirrend. »Sie hat einen aufregenden Tag hinter sich. Wird sie ungestört schlafen können?«
    »Falls nicht, bin ich nebenan.«
    Er schaute zur Tür. »Falls sie aufwacht, ist das Kindermädchen da. Die Feier heute ist gut verlaufen. Wir sollten unsere

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