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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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»Ich glaube nicht, dass Beth je auf dem Land war. Ich freue mich schon, ihr alles zu zeigen.«
    »Ja, ich habe ein paar passende Pferde da, und der Stallknecht ist ein exzellenter Reitlehrer. Ich habe selber bei ihm Reiten gelernt.«
    Pamela lächelte höflich. Die Reiterei war es nicht, auf die sie sich freute, sondern die Gelegenheit, Beth in zwangloser Atmosphäre vorzustellen. »Das wird Ihrem Vorhaben sehr nützen, Mylord.«
    »Ich weiß nicht recht. Beth hätte in London mehr Gesellschaft, aber ich muss eine Zeit lang in meine Bank. Ich habe Großvater gefragt. Er hat mir versprochen, uns zu begleiten, und Lewis kommt natürlich auch mit.« Kerrichs Stimme hatte einen verächtlichen Unterton, als er den Namen seines Cousins aussprach.
    Einen Unterton, den Pamela schlicht überging. »Ihr Cousin ist ein respektabler Mann.«
    »Sie haben schon wieder Unrecht«, sagte er.
    Sein spöttischer Tonfall gab ihr einen Stich. »Warum? Weil er ruhig und zurückhaltend ist, keine schmutzigen Tricks auf Lager hat und sich keinen Ausschweifungen hingibt?«
    »Im Gegensatz zu mir, das wollten Sie doch sagen?« Er stellte den Becher ab, stützte die Hände auf die Knie und starrte sie wütend an. »Miss Lockhart, Sie sind ein Einfaltspinsel.«
    »Aber Sie haben mich eingestellt.« Als er etwas erwidern wollte, hob sie die Hand. »Ein Schlagabtausch bringt uns auch nicht weiter, Mylord. Wir werden uns darauf einigen müssen, dass wir hinsichtlich Ihres Cousins, meines Intellekts und einer Menge anderer Dinge unterschiedlicher Ansicht sind.«
    »Sie sind Gouvernante. Was einen erwachsenen Mann ausmacht, wissen Sie nicht.«
    »Lord Kerrich, ich
bin
Gouvernante und ich weiß, dass die meisten Burschen nicht erwachsen werden, sondern nur größer.« Es war unklug, so schlagfertig zu antworten. Pamela wartete gespannt, ob er trotzig oder bösartig wie der typische Lebemann reagieren würde.
    Sein ernsthaftes Nicken überraschte sie. »Ja. Wenn man sich ansieht, welche Männer manche Frauen heiraten, begreift man, wie sehr die Frauen es verabscheuen müssen, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Aber was meinen Cousin angeht, sollten Sie nicht allzu viel auf Ihre eigene Unfehlbarkeit setzen. Sie mögen es gar nicht,
›Ich gebe es zu, ich hatte Unrecht‹,
sagen zu müssen.«
    Ein ernsthafter Kerrich war sogar noch gefährlicher als ein Kerrich, der seinen Charme spielen ließ. Pamela wechselte den Becher von einer Hand in die andere und wischte sich die feuchten Handflächen am Rock ab. »Ich werde versuchen, es nicht zu vergessen.«
    »Aber heute Abend sorge ich mich eher darum, welchen Einfluss unser Umzug aufs Land auf die Vollendung unseres Vorhabens ausüben wird. Während wir auf Brookford sind, werden wir Empfänge und jagdgesellschaften geben müssen und was immer nötig ist, Beth und mir Aufmerksamkeit zu bescheren.«
    »Ich werde alles, was in meiner Macht steht, tun, damit es ein Erfolg wird, Mylord.« Pamelas feierlicher Schwur zollte ihrer beider Übereinkunft Tribut.
    »Natürlich werden Sie das. Dafür werden Sie schließlich bezahlt.«

Kapitel 14
    Kerrich sah sie zusammenzucken und begriff sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte. »Entschuldigen Sie, Miss Lockhart. Ich vergesse manchmal, dass nicht alle Frauen sind wie meine Mutter.«
    Pamela hatte den Becher erhoben und schaute ihn über den Rand hinweg an. »Ihre Mutter?«
    Verdammt! Er hätte seine Mutter nicht erwähnen sollen, aber was Moulton über Lewis und dessen Liaison berichtet hatte, hatte ihm unausweichlich seine Mutter ins Bewusstsein gerufen.
    War es möglich, dass Miss Lockhart nicht Bescheid wusste? Die Geschichte war allgemein bekannt. Nur
er
sprach nie darüber, aus Angst, es könne herauskommen, wie verletzlich er als kleiner junge gewesen war. Wie viel er geweint hatte, weil seine Jugendlichen Ideale zerstört worden waren, zertrümmert von einem Verrat, der ihm unvorstellbar gewesen war.
    Mittlerweile war er älter. Er wusste, wie er sich schützen konnte. Aber diese Frau hier war nicht wie die anderen. Sie war vertrauenswürdig. Kerrich wog seine Worte sorgsam ab. »Meine Eltern haben auf Geheiß ihrer Eltern geheiratet. Meine Mutter war die Tochter des früheren Bankpräsidenten, der ein inkompetenter Mann war. Mein Vater war der Sohn des fähigen Mannes, der diesem inkompetenten Herrn die Bank abgenommen hat.«
    »Lord Reynards Sohn.«
    Kerrich schenkte sich erneut ein und nahm einen Schluck. »Meine Eltern wurden in der

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