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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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lächelte ihn an, ein ermattetes Lächeln, das wohl zu seinem passte. »Aber nur für einen kurzen Moment.«
    Er schaute ihr in die Augen, und ihr Lächeln schwand. »Wir dürfen das niemals wieder tun. Wir haben ein Kind hier im Haus. Ihr Großvater ist da, Ihr Cousin -«
    »Und wir sollten die Dienerschaft nicht vergessen.« Er war sarkastisch.
    Ihr war es Ernst. »Ja, die Angestellten. Man möchte es nicht glauben, aber auch ich gehöre dazu.«
    Er rollte sich zu Seite. »Das tun Sie nicht!«
    »Ich bin die Gouvernante!« Sie stand vorsichtig auf und bewegte sich, als schmerze sie jeder einzelne Muskel. »Außerdem bin ich eine Lady, und ich arbeite für meinen Lebensunterhalt. Ich gehöre weder in die Bel Etage noch in den Dienstbotentrakt, aber die Dienerschaft wird mich unzweifelhaft wissen lassen, was sie von alledem hält.«
    »Sollten sie es wirklich wagen, dann sagen Sie es mir und ich …«
    »Sie können doch nicht alle auf einmal entlassen.« Sie hob ihre Kleider auf und sprach weiter: »Alle werden es erfahren, wenn sie nicht längst schon an der Türe lauschen.«
    Kerrich schaute aufgescheucht zum Eingang der Bibliothek. Wenn er jetzt die Tür aufriss, wie viele seiner Angestellten würden dann wohl hereingepurzelt kommen? Wie vielen würde er mit lautem Geschrei das Getratsche austreiben können? Er dachte daran, welch wüste, extrem definierbare Geräusche Pamela und er gerade produziert hatten und sagte: »Wir hätten etwas leiser sein sollen.«
    Pamela schlug mit weit aufgerissenen Augen die Hand vor den Mund.
    Oh, nein! Wie gern hätte Kerrich zurückgenommen, was er gerade gesagt hatte. Er hatte ihr sanftes, erregtes Gejammer so sehr geliebt, ihren lauten Schrei beim Orgasmus und ihr erschöpftes, leises Gewimmer. Er ging zu ihr und nahm sie in den Arm.
»Sie
hat keiner gehört. Ich war es, der so geschrien hat. Sie waren ganz Dame.«
    »Ich könnte mich nicht entsinnen, je gehört zu haben, dass eine Dame solche Geräusche gemacht hätte.«
    Er kicherte. »Nein, sicherlich nicht. Aber Sie sind ganz leise gewesen.« Er wollte nicht, dass sie Schuldgefühle bekam und beim nächsten Mal verlegen wurde. In einem Punkt hatte sie allerdings Recht. Wenn er sie zur Frau haben wollte, konnte er sie nicht wie eine Mätresse behandeln. Sonst würde sein Großvater ihm die Hölle heiß machen. Und Beth ebenfalls. Er musste Pamela auf anderem Wege dazu bringen, ihn zu heiraten. Charme hatte er schließlich im Übermaß, und Pamela hatte sich als durchaus anfällig erwiesen. Mit Geduld und Verführungskunst würde er sie schon von seinem Standpunkt überzeugen.
    Er ließ sie los, ging hinter den Wandschirm und holte den grünen Hausmantel aus Samt. Widerstrebend hielt er ihn Pamela hin, damit sie ihn anzog. Diese Kurven von der Hüfte zur Taille, die langen Beine, die Einblicke auf ihren Busen. Er konnte nicht fassen, dass er dieser Frau etwas zum Anziehen gab, wo er sie doch am liebsten in sein Schlafzimmer gebracht hätte, um sie aufs Bett zu werfen und sich an ihrer Schönheit zu ergötzen. »Ich begleite Sie zu Ihrem Schlafzimmer und falls wir jemandem begegnen sollten, werde ich unmissverständlich klarstellen, dass wir hier drinnen eine ganz unschuldige Diskussion geführt haben.«
    »Und
wie viele
Stunden soll diese unschuldige Diskussion gedauert haben?« Sie schlüpfte in den Mantel. »Und ausgerechnet in unseren Nachtgewändern? Oder besser gesagt, in
Ihren?«
    »Ich werde unmissverständlich klarstellen, dass man Sie mit allergrößtern Respekt zu behandeln hat, wenn man nicht von mir persönlich auf die Straße gesetzt werden möchte.« Pamela rollte die viel zu langen Ärmel hoch und betrachtete stirnrunzelnd den über den Boden schleifenden Saum.
    »Sie nehmen Ihre Rolle bei meinem Niedergang sehr ernst.«
    »Das war kein Niedergang! Wie können Sie es wagen, von einem Niedergang zu sprechen!«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Also gut, dann war es eben eine Art Ausrutschen«
    Auch das schien ihm nicht zu gefallen. »Ein Ausrutscher?«
    »Ein … ein … vergnügliches Zwischenspiel«, schlug sie vor.
    »Ja.« Er nickte. Dem konnte man zustimmen. »Sehr vergnüglich, übrigens. Eines möchte ich noch klarstellen, auch wenn es ohnehin bekannt ist: Auch noch die kleinste Spur eines Schandflecks würde durch eine sofortige Hochzeitszeremonie bereinigt.«
    »Nein.« Sie zog den schönen, rosigen Mund zu einem Strich.
    »Jede Frau hat natürlich das Recht, sich der Ehe zu verweigern«, sagte Kerrich und

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