Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
Selbstverteidigungskurse seiner Meinung nach nicht mehr ausreichten.“ Aus alter Gewohnheit fuhr sie sich mit der Hand über die Stelle, die der Junkie mit seinen Schuhen bearbeitet hatte.
„Ist dein Job so gefährlich?“
„Ab und zu, aber normalerweise wimmelt es an Tatorten nur so von Polizisten und die Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft nach dem Überfall.“
„Du wurdest überfallen?“
„Nur ein Junkie, der auf Drogen aus war“, spielte sie die Sache herunter. „Nur ein paar gebrochene Rippen …“ Sie beendete den Satz nicht, sobald sie erkannte, wie wenig das zu Quinns Beruhigung beitrug.
„Ich werde mich bei Gelegenheit bei Detective Cooper von der Mordkommission bedanken.“
Vor ihrem geistigen Auge tauchte das Bild auf, wie ihr neuer Freund ihrem Ehemaligen die Hand schüttelte. Ihrem neuen Vampir-Freund.
„Was ist dieser Lughaidh?“ Wenn Quinn fürchtete, sie nicht vor ihm beschützen zu können, schloss ihn das als Angehörigen der menschlichen Rasse eindeutig aus. „Seine Augen sind seltsam, kalt, und dieser tiefschwarze Rand um die Iriden. Ich dachte zunächst, er trägt Kontaktlinsen, aber die zeichnen sich nicht so deutlich ab.“
„Er ist ein Anamchaith.“
Sie horchte in sich hinein, doch das sagte ihr nichts.
„Sie sind Seelenfresser.“
Das sagte ihr allerdings etwas. „Er war das? Er hat Rebecca vergewaltigt und sie …“
„Ihrer Seele beraubt“, half ihr Quinn.
„Es sind die Augen, nicht wahr? Sie sind für einen Anamchaith nicht nur die Spiegel der Seele. Sie sind die Öffnung, durch die er sie heraussaugt.“
„Das trifft es ziemlich genau. Auch ohne dir in die Augen zu sehen, kann er deinen Geist beeinflussen, dich zwingen, Dinge zu tun, die du nicht tun willst. Aber seinen tödlichen Stoß kann er nur über Blickkontakt ausführen. Also merke dir das für die Zukunft: sieh ihm nicht in die Augen. Besser noch schieß ihm in die Augen, wenn er dir zu nah kommt. Das wird ihn für eine Weile beschäftigen.“
Aber offenbar nicht töten. Ein unsterblicher Seelenfresser war eine böse Sache. Viel schlimmer als ein Wendigo.
„Du weißt nicht zufällig so viel über diese Dinge, nicht wahr? Abgesehen von der persönlichen Sache zwischen dir und Lughaidh.“ Die den Tod seines Freundes einschloss. „Du hast diese Informationen parat wie ein Polizeibeamter eine Verbrecherkartei. Bist du in deiner Welt ein Polizist oder so?“
„Oder so“, erinnerte er sie an ihre eigenen Worte. „Ich bin ein Krieger.“
„Ich wusste es!“
„Ja, Horatio, und ehe du fragst, ich kehre vom Schlachtfeld zu meiner Königin zurück, ausschließlich zu dir.“ Er lehnte seine Stirn gegen ihre, die Augen geschlossen. Er wirkte erschöpft, als wäre er tatsächlich von einem Kampf zu ihr zurückgekehrt. Die Begegnung mit Lughaidh nahm ihn mehr mit, als er zugeben wollte.
„Liest du so meine Gedanken, durch Berührung?“
Er richtete sich auf, sah sie fragend an.
„Ich weiß, dass du mehr als einmal in meinem Kopf herumgepfuscht hast, mich dazu gebracht hast, Dinge gegen meinen Willen zu tun.“
„Ich kann keine Gedanken lesen, du hast es mir erzählt, aber leider wieder vergessen. Außerdem pfusche ich nicht herum, obwohl ich mir langsam wie ein Stümper vorkomme, da mir jede Beeinflussung schwerer gefallen ist als die vorangehende. Als würdest du eine Resistenz gegen mich entwickeln.“
„Die werde ich niemals entwickeln. Aber wenn du keine Gedanken liest, woher wusstest du dann von meiner Fantasie über dich? In der du nie nackt warst, wie ich betonen möchte. Waffenrock, Rüstung und Kettenhemd, das volle Programm und das Schwert war keine Zweideutigkeit.“
„Manchmal ist ein Schwert nur ein Schwert“, passte er das Zitat Freuds an.
„So ist es! Da du eine Rüstung getragen hast, hätte ich nämlich einen Dosenöffner in meine Fantasie einbauen müssen. Ich bin gern historisch korrekt.“
„Wie in vielen Dingen.“ Sein Lächeln war beinah schon wieder so gelöst, wie sie es mit dieser kleinen Ablenkung beabsichtigt hatte. „Aber glaub mir, ich musste mich niemals eines Dosenöffners bedienen, um mich meiner Rüstung zu entledigen.“
„Nicht aufstehen”, murmelte Morrighan halb im Schlaf und schmiegte sich an ihn.
Er rollte sich auf sie und legte ihr die Hand auf den Mund.
„Es ist jemand nebenan”, zischte er, griff sich die Glock vom Nachttisch.
„Geh nicht!” Sie hielt seinen Arm fest.
„Ich komme wieder”, flüsterte er, küsste sie
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