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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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herhalten, ihr menschliches Gefäß zu zerschlagen.
    „Möglich.“ Ausgeschlossen. Es war die Sprache seines Volkes. Dämonen, selbst die der unteren Kasten, bedienten sich einer eigenen Sprache.
    Lügen über Lügen. Er würde Morrighan verlieren, wenn er so weitermachte. Aber welche Alternative gab es? Der Sturm, den er schon lange für kein natürliches Phänomen mehr hielt, hatte alle Zufahrtswege unpassierbar gemacht, das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten. Nicht einmal die verdammte Telefonleitung funktionierte. Handys hatten keinen Empfang. Er konnte weder die Bruderschaft informieren noch Cináed erreichen.
    Warum hatte er den Lykaner nicht von Anfang an eingeweiht? Er war nicht nur sein engster Vertrauter, er war ein äußerst wehrhafter Vertreter seiner Art und ein passabler Magier. Cináed war nicht so leicht kleinzukriegen, ihn hätte er nicht in Gefahr gebracht, wenn er sein Wissen mit ihm geteilt hätte. Mit Adrians zerschmettertem Körper vor Augen hatte er sich in seiner Vorgehensweise bestätigt gefühlt, aber nun verfluchte er sich dafür.
    „Du kannst langsam damit aufhören.“
    Verwirrt blickte er auf Morrighans Hand auf seiner, die ihn davon abhielt, ein weiteres Mal mit den Fingerspitzen über ihren Knöchel zu fahren. Sie hatte Recht, Schwellung und Bluterguss, selbst die Kratzspuren des Werwolfs waren verschwunden. Quinn beugte sich vor und küsste ihren Knöchel. Er sah Morrighan an, die ihn wohl schon eine Weile beobachtete.
    „Wer ist Cináed?“
    Wie kam sie jetzt darauf?
    „Du hast diesen Namen gemurmelt. Wer ist das? Ist er auch einer von denen, die du bekämpfst?“
    „Er ist mein bester Freund und ich könnte die Unterstützung eines Lykaners gut gebrauchen.“
    „Du bist mit einem Lykanthropen befreundet, einem Werwolf?“
    „Was? Nein. Ein Lykaner ist nur weitläufig mit Werwölfen verwandt. So weitläufig, dass es einer Beleidigung gleichkommt, sie in einen Topf zu werfen.“
    „Und Cináed könnte hierherkommen?“ Sie rutschte zur Kante vor.
    Im selben Moment hörte er ein Knurren.
    Morrighan sah an sich hinab. „Ich fürchte, das war mein Bauch.“
    Das, was sie für ihren Bauch hielt. Ihm war nicht aufgefallen, wie viel sie an Gewicht verloren hatte, seit er sie zum ersten Mal nackt unter der Dusche gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt zierte ein hübsch anzusehendes Sixpack die Einsenkung, zu der ihr Bauch geworden war. Er legte seine Hand darauf. Wie hatte ihm entgehen können, dass sie vor seinen Augen regelrecht dahinschwand? Er musste sich viel besser um sie kümmern. Er musste ihr ein besserer Leathéan sein als bisher.
    „Ich bestelle etwas aufs Zimmer.“
    Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. „Am besten einmal die Karte rauf und runter. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal solch einen Hunger hatte. Und ich brauche dringend etwas Koffeinhaltiges.“ Sie gähnte. „Und den nach einer Blutspende obligatorischen Orangensaft. Was Süßes, ich hätte unglaubliche Lust auf einen Schoko Muffin.“ Sie kicherte. „Zur Not nehme ich auch einen mit Blaubeeren …“ Der Rest des Satzes wurde von einem Schrei übertönt.
    Morrighan warf ihre Müdigkeit so schnell ab, dass seine Hand im Versuch, sie aufzuhalten, ins Leere griff.
    „Bleib!“ Anders als sie vergaß er nicht die Glock auf dem Nachttisch.
    „Es ist ganz in der Nähe, Quinn.“
    „Du wartest hier, bis ich dich hole.“ Er schob sich an ihr vorbei in den Flur.
    Wie erwartet dachte sie nicht daran, seiner Anweisung Folge zu leisten. Wenigstens blieb sie hinter ihm. Ihre Hand berührte seinen Rücken, während sie mit der anderen in die Richtung deutete, aus der ihnen ein Zimmermädchen entgegentaumelte.
    „Kümmer dich um sie.“ Mit Unbehagen erkannte Quinn die Blondine wieder, an der er erst vor Kurzem seinen Blutdurst gestillt hatte. Die Nähe der beiden Frauen verwandelte die existenzielle Notwendigkeit des Nährens in einen Treuebruch.
    „Ich lasse dich auf keinen Fall allein da hineingehen.“
    „Keine Widerrede, Dothúir.“ Er wartete keinen weiteren Widerspruch ab. Mit halbem Ohr hörte er noch etwas von Leichen und Blut, bevor er mit eigenen Augen sah, was die Hotelangestellte derart verängstigte. Es waren zwei Personen. Eine in der Schlafzimmertür liegend, die andere auf dem zerwühlten und blutbesudelten Bett. Zwei Leichen. Das verriet der selbst in diesem frühen Stadium des Todes unverkennbare Verwesungsgeruch. Der Körper in der Tür zum Schlafzimmer war

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