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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Augenblick. Er soll für uns beide unvergesslich sein. Trotz der Begleitumstände.“
    „Das ist süß und romantisch … auf eine Rugadh-Weise.“
    „Das denkst du hoffentlich auch noch, wenn du das Blut aktiv aus mir heraussaugen musst“, unterbrach sie Quinn. „Denn ich muss meine Herzfrequenz so weit mindern, dass du nicht in meinem Blut ertrinkst.“
    Morrighan wünschte sich in diesem Augenblick auch diese Fähigkeit. Die freudige Erwartung, die ihr Herz zu Höchstleistungen antrieb, war verstörend. Der Gedanke allein sollte sie abstoßen, ihr wenigstens Angst machen. Das bisschen Saugen an seinem Handgelenk war eine Sache. Die Erregung, die sie dabei verspürte. Sein Blut samtig, dunkel und berauschend auf der Zunge zu schmecken statt metallisch. Ihm zu gestatten, sich von ihrem Blut zu nähren. Aber sich darauf zu freuen, anders als nur küssend seinen Hals zu liebkosen, an seiner geöffneten Carotis zu saugen, war …
    „Es ist völlig normal“, gab Quinn die Antwort, nach der sie verzweifelt suchte.
    „Für dich.“
    „Auch für dich. Es existiert bereits ein Band zwischen uns. In diesem Punkt hat Nathair nicht gelogen. Ich kann es fühlen. Es ist also nichts Widernatürliches, sich nach meinem Blut zu sehnen.“
    „Es ist fast schon ein bisschen mehr als Sehnsucht“, gestand sie ihm.
    „Gut so. Ich werde dir helfen. Und ich werde dich daran hindern, zu viel zu trinken.“
    „Ich könnte auch zu viel trinken? Ich könnte dich dabei töten?“
    Ja, töten
, flüsterte es erfreut in ihrem Kopf.
Genau das, was der Vampir verdient
.
    Das machte ihr Angst. Ihr Herz schlug schmerzhaft gegen die Rippen. Sie hyperventilierte. Kalter Schweiß bildete sich auf der Stirn. Sie streckte Halt suchend eine Hand nach Quinn aus, um von dem überwältigenden Schwindelgefühl nicht mitgerissen zu werden. Sie hörte, wie er leise aufstöhnte, als sich ihre Finger unabsichtlich fest in seinen Arm gruben und eine Schnittwunde vertieften.
    „Es tut mir leid“, schaffte sie zu hauchen, als Quinn sie schon bei den Schultern packte, um sie auf den Beinen zu halten.
    „Das wird nicht geschehen. Du wirst mich nicht töten“, beruhigte er sie sanft, doch seiner Stimme war anzuhören, wie sehr ihre heftige Reaktion ihn verstörte.
    „Aber …“
    „Nein! Du wirst dich beruhigen. Hörst du, Morrighan? Ich werde aufpassen. Ich werde auf dich und mich aufpassen. Niemand wird dem anderen etwas antun. Niemand wird den anderen töten.“ Seine Stimme hatte wieder diese hypnotische Sanftheit und sie wehrte sich nicht dagegen. Es brachte das Flüstern zum Verstummen. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Ihre Atmung wurde wieder regelmäßiger. „So ist es gut. Und jetzt hol mir bitte ein Messer.“
    Wie betäubt nickte sie und durchquerte auf unsicheren Beinen den Raum. Der Anblick der ordentlich auf dem Tisch aufgereihten Folterinstrumente, ihres eigenen zweckentfremdeten Präparierbestecks, füllte ihre Augen mit Tränen. Aber sie würde Lughaidh nicht diesen Triumph gönnen. Es bereitete ihm sicher eine abartige Freude, Quinn ausgerechnet mit ihrem Skalpell zu verletzen, aber mehr würde er nicht bekommen. Trotzig wischte sie mit dem Handrücken ihre Tränen weg, atmete tief durch und suchte ein geeignetes Messer. Ihre Hand schwebte über einem Dolch mit bedrohlich aussehender, anthrazitfarbener Klinge, doch ihre Finger schlossen sich um einen vertrauteren Gegenstand. Ihr Skalpell. Sie unterdrückte ein Schluchzen, als sie das Blut daran kleben sah. Sie bekämpfte erfolgreich das Zittern in ihren Händen und zog das Päckchen mit den Ersatzklingen aus der Stoffumhüllung. Morrighan löste die blutbeschmierte Klinge aus dem Skalpellgriff und legte sie auf den Tisch. Sie ging sorgsamer damit um als normalerweise. Da warf sie die stumpfen Klingen einfach in den Abwurfkorb, in dem nach der Autopsie auch ihre Handschuhe landeten. Dasselbe mit dieser Klinge zu tun, widerstrebte ihr. In ihren Augen machte Quinns Blut sie zu einem wertvollen Kleinod. Sie fühlte sich beobachtet, während sie eine neue Klinge in den Griff des Skalpells einsetzte, sah auf und begegnete Quinns Blick. Seine zerstörten Augen sahen sie an, als nähme er sie auf eine Weise wahr, die nur er allein zu erklären wusste. Das Lächeln, das über seine Lippen huschte, bestätigte die Vermutung. Sie erwiderte es und kehrte zu ihm zurück. Ihre Finger verschränkten sich mit seinen, obwohl sie nicht den Eindruck hatte, er bedürfe ihrer Führung zu den unordentlich

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