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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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geklärt. Ich werde dir keine Klinge ans Herz setzen, um zuzustechen, solltest du die Kontrolle verlieren.“
    „Nicht deswegen.“ Trotz seiner Blindheit schien er sich im Raum umzusehen. Seine Nasenflügel bebten. Er sah sich nicht um, er orientierte sich mit seinem Geruchssinn. Der führte ihn jedoch in die Irre.
    Morrighan wollte ihn darauf hinweisen, dass das, was er roch, die seine Blutlache war, doch ehe sie den Mund aufmachte, drehte Quinn das Gesicht in die entgegengesetzte Richtung. „Dort drüben“, nickte er über ihren Kopf hinweg. Es war ihm tatsächlich gelungen, den Tisch auszumachen, auf dem eine ganze Reihe von Dingen lag, die Lughaidh als Folterwerkzeuge gedient hatten.
    „Wie ist das möglich? Hier ist so viel Blut, wie kannst du unterscheiden, ob es auf dem Boden verteilt ist oder an einer Messerklinge klebt.“
    „Einer Skalpellklinge, Morrighan. Ich habe mich nicht am Geruch meines Blutes allein orientiert. An deinem Skalpell findet sich dein Duft, noch etwas stärker an der Stofftasche, in der du dein Präparierbesteck aufbewahrst.“
    Sie schluckte. Unwillkürlich wanderte ihr Blick über Quinns Brust, die nicht annähernd dieselben grauenvollen Entstellungen seines Rückens aufwies. Als hätte der Anamchaith die Lust verloren, fanden sich dort lediglich tiefe Schnitte mit glatten Wundrändern, denen Gewebsbrücken in der Tiefe fehlten, also eindeutig das präzise Werk eines Skalpells waren. Es gab keine großflächigen Abtragungen der Haut, keine in perfider Akribie freigelegten Muskelstränge und keine gut sichtbaren, blutverschmierten Knochen. Aber es gab etwas anderes, das sie ähnlich schmerzte wie der Anblick seiner ungeschützten Rückenwirbel und Rippen.
    „Er hat es zerstört“, flüsterte sie, strich mit den Fingerspitzen über die wenigen Narben, die Lughaidhs grausame Verwüstung überstanden hatten. Sie reagierten nicht auf ihre Berührung. Kein silbernes Schimmern, kein warmes Kribbeln.
    „Das ist nicht von Dauer.“ Quinns Hand wanderte von ihrem Hals an ihre Wange, brachte sie dazu, ihn anzusehen, statt weiter auf seine Brust zu starren. Sich dabei vorzustellen, wie Lughaidh jeden dieser Schnitte ausgerechnet mit ihrem Skalpell durchgeführt hatte.
    „So wenig, wie er die Erinnerung an dich aus mir herausschneiden konnte, so wenig kann er den Keltischen Knoten dauerhaft zerstören. Es benötigt mehr, um das zu tun und liegt nicht in der Macht eines Anamchaith.“
    „Und du glaubst, es liegt in meiner Macht, es dir zurückzugeben?“
    „Das und noch vieles mehr.“ Er küsste sie. „Holst du mir jetzt das Messer?“
    „Wenn du mir sagst, wofür du es brauchst. Willst du nicht deine Fänge benutzen?“
    „Ich schon.“ Sein Daumen strich über ihre Lippen. „Deine menschlichen Zähne reichen nicht aus, meine Halsschlagader zu öffnen.“
    „Schlagader? Oh Gott, ich dachte …“ Sie sprach nicht weiter, biss sich auf die Unterlippe, weil sie eigentlich nicht wusste, was sie gedacht hatte. Wie es ablaufen würde.
    „Dachtest du, ich würde etwas von meinem Blut abzapfen und es dir in einem Glas servieren?“ Sein Lächeln besaß die Milde des steinalten Rugadh, der er behauptete, zu sein. Das war beruhigend, zeigte es doch, dass er sehr genau wusste, was er tat. Obwohl es auch für ihn das erste Mal war. „Abgesehen davon, dass es ein sehr großes Glas sein müsste.“ Jetzt grinste er wie ein kleiner Junge. „So funktioniert das nicht. Der direkte Austausch ist ein wesentlicher Bestandteil der Verbindung.“
    „Werde ich niemals Fänge bekommen?“ Die Vorstellung gefiel Morrighan nicht. Es war absurd, lange spitze Eckzähne hatten sich vor einiger Zeit noch weit außerhalb ihres Vorstellungsvermögens befunden. Aber sie dachte, ihm ebenbürtig zu werden, oder wenigstens ähnlicher.
    „Du wirst deine Fänge bekommen. Nur eben nicht sofort. Dein Körper muss sich anpassen. Das benötigt einige Zeit“, riss sie Quinns Antwort aus den Gedanken. „Vielleicht Tage oder Wochen.“
    „Verstehe, Fänge gehören nicht zu meinem genetischen Code und der lässt sich nicht so einfach umschreiben.“
    „Das erklärt es … auf eine menschliche Weise.“
    „Wir brauchen also ein Messer.“ Morrighan war immer noch nicht wohl bei der Vorstellung. „Aber muss es ausgerechnet die Carotis sein? Wie wäre es mit dem Daumenballen? Dort finden sich zahlreiche Gefäße.“
    „Ich will dich im Arm halten, wenn ich dich zu meiner Gefährtin nehme. Dies ist ein besonderer

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