Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
Kleidung an, die eine gewisse Chance hatte, seine Verwandlung zu überleben.
„Also, was willst du, Werwolf?“
„Dämliches Vampir-Arschloch“, erwiderte Cináed Quinns bemühtes Lächeln mit einem breiten ehrlichen Grinsen. Vampir, das war stets Cináeds Entgegnung, wenn sie einander freundschaftlich neckten. Als Lykaner bereitete es ihm eine diebische Freude, ihn mit dem von Menschen geprägten Wort zu belegen. Es war besser als Dracula oder Vlad und brachte Quinn nicht annähernd so in Rage wie Cináed, wenn man ihn mit seinen unzivilisierten Brüdern in einen Topf warf.
„Ich hätte es dir fast abgekauft“, gab Quinn zu. „Du warst sehr überzeugend.“
„Deshalb hat es mich auch mehr als einen bedeutungsvollen Blick gekostet, um dich wachzurütteln. Nächstes Mal winke ich der Versammlungshalle mit einem der Pfeiler“, versprach er.
„Dazu wirst du keine Gelegenheit erhalten, also arbeite lieber an deinen bedeutungsvollen Blicken.“
„Die Ladys verstehen mich immer.“ Cináeds Augen leuchteten golden auf.
„Erwartest du jetzt ein Zu-dir-oder-zu-mir?“
Sein Freund musterte ihn von oben bis unten. „Ich passe. Es sei denn, du bringst deine kleine Freundin mit.“
Quinn entfuhr ein Grollen, das sich selbst für seine Ohren bedrohlich anhörte und mit dem er seinen Freund eigentlich nicht bedenken wollte.
„Ja genau, die Süße meine ich.“ Cináeds Grübchen, die aus welchem Grund auch immer ein wahrer Frauenmagnet waren, gruben sich noch tiefer in seine Wangen. „Die, mit der du trainiert hast. Wie sonst hättest du mich vor deinen Freunden wie ein totes Stück Fleisch an die Wand klatschen können?“ Dann musterte er ihn noch einmal mit zusammengezogenen Augenbrauen und schief gelegtem Kopf. „Und irgendwie erscheinst du mir größer.“
Quinn schnitt seinem Freund eine Grimasse. „Wir haben nicht trainiert.“
„Oh bitte“, Cináed verdrehte die Augen. „Ihr habt es mit Sicherheit nicht auf einer Matte getan, aber ich wette, oft und ausgiebig.“
„Ich mache das hier nicht, weil sie mich ins Bett gezerrt hat.“
„Das sagtest du bereits.“ Die dämlichen Grübchen würden noch an seinem Hinterkopf rauskommen, wenn er so weitergrinste. „Außerdem kann ich darin nichts Unrechtes sehen. Du bist solo, sie ist es. Warum also nicht? Noch dazu, wenn du es mit der Absicht getan hast, eine ehrbare Frau aus ihr zu machen.“ Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich im Einklang mit sich und der Welt zurück. Das wimmernde Ächzen des betagten Stuhls belehrte Cináed schnell eines Besseren. „Das verrottete Mobiliar wird mir nicht fehlen. Ich bin wirklich gespannt auf die Frau, für die du den Bruderschaftsscheiß an den Nagel hängst. Mhór Rioghain“, der Name schien ihm wie Schokolade auf der Zunge zu zergehen. Äußerst bittere Schokolade. „Also wenn du dich schon in die Scheiße reitest, dann richtig.“
„Was willst du damit sagen? Was weißt du überhaupt über sie?“ Quinn war überrascht, dass sein Freund ihren wahren Namen kannte. Er hatte es anfangs für einen Zufall gehalten. Morrighan war ein beliebter irischer Mädchenname. Ihm war in der Vergangenheit mehr als eine dieses Namens über den Weg gelaufen. Selbst in den Eintragungen im Gästebuch des Hotels hatte er eine zweite dieses Namens und eine dritte Morrighan in den Personalakten entdeckt. Wer hätte auch angenommen, dass die Druiden sich als so wenig kreativ erwiesen. Sie hätten ihr gleich ein Schild um den Hals hängen können und ihm und Nathair den ganzen Aufwand ersparen können. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber er zog erst die Parallelen, als er das Máchail auf Morrighans Rücken entdeckt hatte. Vielleicht wollte er es auch nicht sehen, weil er von Anfang an mehr als nur eine kleine Schwäche für diese faszinierenden silbergrauen Augen hegte.
„Mhór Rioghain“, wiederholte Cináed genüsslich, „die Königin der Toten. Das bedeutet Ärger. Aber ich hätte mich auch gewundert, wenn du dir ein Barbiepüppchen als Gefährtin aussuchst. Eigentlich wundert mich allein die Tatsache, dass du überhaupt einen Gedanken an eine Gefährtin verschwendest.“
„Das hatte ich auch nie, aber ich habe sie mir auch nicht ausgesucht. Das Schicksal hat sie für mich bestimmt.“ Und dafür war er verdammt dankbar. „Ich habe keine Ahnung, wie ihr das haltet, aber für unsereins gibt es nur diese eine.“ Seine Leathéan. Er rieb über seine Brust. Bei Asarlaír, er vermisste
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